Die Transformation trifft Branchen und Unternehmen ungleichzeitig und unterschiedlich. Manche Arbeitsplätze werden ganz verschwinden, an anderer Stelle werden neue Geschäftsmodelle mit neuen Produkten, Produktionsprozessen und Wertschöpfungsketten und mit ihnen neue Arbeitsplätze mit neuen Qualifikationsprofilen entstehen. Klar ist: Die Anforderungen an Berufe und Tätigkeiten verändern sich. Deshalb fordern die Beschäftigten tragfähige Brücken in die Arbeitswelt von morgen.
Die IG Metall fordert:
- Einführung eines Transformationskurzarbeitergeldes, das Lohnersatz und die Kosten für eine berufliche Weiterbildung während der Kurzarbeit gewährleistet.
- Verbesserung der Regelungen im Transferkurzarbeitergeld, zum Beispiel durch eine erhöhte Bezugsdauer und mehr förderfähige Ausbildungen.
- Weiterentwicklung der Arbeitslosenversicherung zur Arbeitsversicherung unter anderem durch eine verlängerte Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I und der Weiterentwicklung der Weiterbildungsprämien zu einem anrechnungsfreien Weiterbildungsgeld.
- Hartz IV durch solidarische Grundsicherung überwinden.
Qualifizierungsoffensive sichert Arbeitsplätze
Bei der Ausbildung ist gesetzgeberische Steuerung vonnöten. Die Betriebe müssen in die Pflicht genommen werden, den von ihnen benötigten Fachkräftenachwuchs auch auszubilden. Nur nach Fachkräften zu rufen, reicht nicht aus.
Die IG Metall fordert:
- Ein umfassendes Initiativ- und Mitbestimmungsrecht für Betriebsräte sowie einen individuellen Rechtsanspruch auf Weiterbildung.
- regionale Weiterbildungsverbünde
- eine gesetzliche Verankerung von Weiterbildungsmentoren in den Betrieben mit Freistellungsansprüchen sowie flächendeckende unabhängige Weiterbildungsberatung
Ausbildung wieder ausweiten
Um gut für die Transformation und die Jobs und Aufgaben der Zukunft aufgestellt zu sein, braucht es nicht nur eine Weiterbildungsoffensive, sondern ebenfalls eine engagierte Ausbildung. Mit großer Sorge blickt die IG Metall jedoch auf die Entwicklungen des Ausbildungsmarktes in den vergangenen Jahren. Ausbildungsquoten sinken und die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe nimmt seit Jahren ab.
Die IG Metall fordert:
- eine Ausbildungsgarantie mit umlagefinanzierten Zukunftsfonds
- einen Pakt für zukunftsfeste Berufsschulen
- Verbesserungen beim dualen Studium und bei den Bedingungen für Studierende. Zum Beispiel durch: die Sicherstellung eines Übernahmeanspruches für dual Studierende, die Abschaffung der Altersgrenzen beim BAföG oder indem die Förderfähigkeit eines berufsbegleitenden Studiums oder Studium in Teilzeit hergestellt wird
Prekäre Beschäftigung eindämmen
Prekäre Beschäftigungsformen sind in der Mitte der Arbeitswelt angekommen. Bereits heute erleben wir, wie sich prekäre Arbeitsverhältnisse auf das weitere Leben konkret auswirken. Wer nicht festangestellt ist, für den sind Planbarkeit und Vereinbarkeit in der Regel Fremdwörter. Vielmehr sind viele Leiharbeitende ständigen Unsicherheiten unterworfen, mit Folgen für die gesellschaftliche Teilhabe, die Gründung von Familien und den Erwerb von Eigentum. Die aktuelle Transformation von Arbeit und Wirtschaft trifft also auf eine Gesellschaft, die zunehmend ungerecht ist.
Die IG Metall fordert unter anderem:
- Leiharbeit eingrenzen und regulieren
- Tarifbindung muss auch bei Ausgliederung von Betrieben oder Betriebsteilen weiterbestehen
- erweiterte Mitbestimmungsrechte bei Fremdvergabe und Outsourcing
- einen Mindestlohn über 12 Euro
- sachgrundlose Befristung abschaffen
Die Metallforderungen zu „Brücke in die Arbeitswelt von Morgen“ findet Ihr hier (PDF, 6 Seiten, 400 KB).
Ausführliche Hintergründe, Zahlen, Daten und Fakten zu der Forderung nach Brücken in die Arbeitswelt von Morgen findet Ihr hier (PDF, 4 Seiten, 130 KB).