Noch 135 Jahre warten?Für echte Gleichstellung - gegen ein Rollback

Die Corona-Krise hat gezeigt: Berufstätige Frauen tragen die Hauptlast der Sorgearbeit. Deutlich seltener wird ihr Kurzarbeitergeld aufgestockt. Und häufiger als ihre männlichen Kollegen werden sie gänzlich vom Arbeitsmarkt verdrängt. Partnerschaftliche Lebensmodelle geraten unter Druck. Die Entgelt- und Rentenlücke droht weiter zu wachsen. Deutschland wird dem grundgesetzlichen Auftrag, die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter zu fördern, nur ungenügend gerecht.
 

Um die Gleichstellung von Männern und Frauen voranzutreiben, brauchen wir ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz. Und: Eine starke Tarifbindung ist eines der wirksamsten Mittel im Kampf gegen den Gender-Pay-Gap. Wir brauchen auch bessere Rahmenbedingungen für die Betreuung von Kindern und die Pflege von Angehörigen.

Die IG Metall fordert:

• ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz
• berufliche Entwicklung von Frauen unterstützen durch Frauenförderinstrumente auf allen Ebenen, Quotenregelungen für Aufsichtsräte und Vorstände auf mehr Unternehmen ausweiten und junge Frauen für MINT-Berufe begeistern
• partnerschaftliche Arbeitsteilung erleichtern, indem jedes Kind bis 14 Jahre einen Ganztagsbetreuungsplatz erhält, nicht-übertragbare Elterngeldmonate ausbauen und eine zweiwöchige Vaterschaftsfreistellung direkt nach der Geburt einführen
• Betriebsräte mit mehr wirksamen Mitbestimmungsrechten für Gleichstellung ausstatten und steuerliche Fehlanreize minimieren (Abschaffung des Ehegattensplittings mit Bestandsschutz)

Die Metallforderungen zu „Rollback verhindern – gleichstellungspolitische Impulse setzen“ findet Ihr hier (PDF, 2 Seiten, 230 KB).

Ausführliche Hintergründe, Zahlen, Daten und Fakten zur Forderung nach echter Gleichstellung findet Ihr hier (PDF, 2 Seiten, 70 KB).