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Ausbildungsberuf
Gold- und Silberschmied/in - Silberschmieden

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden entwerfen, gestalten, fertigen und reparieren im Handwerk Gegenstände aus Silber bzw. Silberlegierungen in Kleinserien oder als Einzelanfertigungen. In der Industrie stellen sie Silbererzeugnisse maschinengestützt in größeren Serien her.

Die Ausbildung im Überblick

Gold- und Silberschmied/in der Fachrichtung Silberschmieden ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk und in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden finden Beschäftigung

  • in handwerklichen Silberschmiedewerkstätten

  • in der Silberwaren herstellenden Industrie

  • in Restaurierungswerkstätten

  • in Juweliergeschäften

  • in Pfand- bzw. Auktionshäusern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Gold- und Silberschmied/in der Fachrichtung Silberschmieden oder im Vorläuferberuf Silberschmied/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Vorläuferberuf Silberschmied/in gab es im Jahr 2023 in den Ausbildungsbereichen Handwerk sowie Industrie und Handel insgesamt drei Ausbildungsanfänger/innen. Alle zukünftigen Silberschmiede und -schmiedinnen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Zeichnerische und gestaltende Fähigkeiten sind für angehende Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden unabdingbar, beispielsweise wenn sie Entwürfe für Silberschmuck oder liturgisches Gerät anfertigen. Handwerkliches Geschick ist erforderlich, um Metalle zu walzen und zu biegen oder durch Hämmern in eine bestimmte Form zu bringen oder um Werkstücke zu verbinden. Wer gute Kenntnisse und Fertigkeiten in Werken/Technik mitbringt, ist im Vorteil.

Chemie:

Um die chemischen Vorgänge beim Legieren oder Tempern von Metallen verstehen zu können, sind Kenntnisse in Chemie förderlich.

Deutsch:

Um Kunden zu beraten oder Kundenwünsche umsetzen zu können, sind gute Deutschkenntnisse hilfreich.

Kunst:

Wenn angehende Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden z.B. Schmuck oder dekorative Emailarbeiten gestalten, ist ein Sinn für Formen, Farben und Ästhetik hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Gold- und Silberschmied/in der Fachrichtung Silberschmieden ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Skizzen, Entwurfs- und Fertigungszeichnungen, auch rechnergestützt, anfertigt, auswertet und umsetzt

  • Werkzeuge, Maschinen und Anlagen nach Verwendungszweck auszuwählen, in Betrieb zu nehmen, zu bedienen, zu pflegen und zu warten

  • Metalle zu schmelzen und zu gießen, Halbzeuge und Werkstücke durch Feilen, Bohren, Biegen, Schmieden, Treiben oder Ziehen zu bearbeiten und durch Löten, Nieten, Schweißen, Kleben zu verbinden

  • wie man CAD-, 2-D- und 3-D-Konstruktionen erstellt, die Datensätze konvertiert, an Maschinensoftware übermittelt, computergestützte Maschinen einrichtet und Modelle und Rohlinge fertigt

  • welche Verfahren der Oberflächenbearbeitung es gibt, wie sie angewendet werden und was der Zweck ist (Schutz, Gestaltung)

  • welche Fassungen für welche Edelsteine geeignet sind und wie Edelsteine gefasst werden

  • wie man Schmuck und Gerät aufarbeitet beziehungsweise repariert

  • Gerät oder Objekte aus Silber zu entwerfen, dabei Detailzeichnungen zu erstellen, Abwicklungen zu berechnen und maßstabsgerechte Modelle aus Papier, Pappe oder mittels 3-D-Druck anzufertigen

  • wie man Schmiede- und Treibwerkzeuge, Hilfswerkzeuge und Anlageschablonen herstellt

  • wie Körper nach Anlegeschablonen, durch Schmieden oder Gießen geformt werden, wie Besteck und liturgisches Gerät hergestellt wird und wie man Emailarbeiten durchführt

  • welche statischen und funktionalen Aspekte bei der Anfertigung von Gerät zu beachten sind und wie Deckel, Verschlüsse, Scharniere oder Tüllen montiert werden

  • wie man Oberflächen bearbeitet, durch Punzieren und Ziselieren Ornamente und Strukturen erzeugt oder Oberflächen durch Auflöten von Drähten und Blechen gestaltet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Organisation des Ausbildungsbetriebs, Umweltschutz, Arbeitssicherheit oder digitalisierte Arbeitswelt vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lerngebieten (z.B. Schmuck und Gerät durch Umformen herstellen, Schmuck und Gerät mit Mechaniken und komplexen Fassungen herstellen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen

  • Erstellen und Anwenden von technischen Unterlagen

  • Einsetzen und Warten von Werkzeugen, Maschinen und Anlagen

  • Zuordnen von Edelsteinen, organischen Stoffen sowie anderen Besatzmaterialien zu Schmuck oder zu Gerät

  • Entwerfen von Schmuck oder von Gerät

  • Anwenden von Fertigungstechniken

  • computergestütztes Konstruieren sowie Fertigen von Schmuck oder von Gerät

  • Bearbeiten von Oberflächen

  • Herstellen von Fassungen sowie Fassen von Edelsteinen, organischen Stoffen und anderen Besatzmaterialien

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Beraten von Kunden und Kundinnen und Anbieten von Leistungen

1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lerngebieten:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Beruf und Betrieb präsentieren

    • einteilige Werkstücke mit handgeführten Werkzeugen herstellen

    • einteilige Werkstücke maschinengestützt herstellen

    • einteilige Werkstücke computergestützt entwerfen

    • Edel- und Schmucksteine auswählen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Schmuck und Gerät durch Umformen herstellen

    • Schmuck und Gerät durch Fügen herstellen und Oberflächen bearbeiten

    • hohle Schmuckelemente, Fassungen und Gerät aus Abwicklungen herstellen

    • Schmuck und Gerät computergestützt konstruieren

    • Edel- und Schmucksteine prüfen und fassen

Zwischenprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. bis 42. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb (fachrichtungsbezogen) und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Ausbildungsmonaten

  • Entwerfen von Gerät oder von Objekt aus Silber und aus sonstigen Werkstoffen

  • Herstellen von Hilfswerkzeugen und Schablonen zur Anfertigung von Gerät oder von Objekt

  • Herstellen von Gerät oder von Objekt aus Silber und aus sonstigen Werkstoffen

  • Herstellen sowie Montieren von Gerät oder von Objekt mit Funktionsteilen

  • Behandeln sowie Gestalten von Oberflächen von Gerät oder von Objekt

3. und 4. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lerngebieten:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Schmuck und Gerät präsentieren

    • Werkstücke gießen und Oberflächen gestalten

    • Schmuck und Gerät mit Mechaniken und komplexen Fassungen herstellen

    • Modelle und Rohlinge computergestützt herstellen

    • Wertverhältnisse von Besatzmaterialien ermitteln

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Schmuck und Gerät aufarbeiten, umarbeiten und reparieren

    • Schmuck und Gerät projektorientiert herstellen

Abschluss-/Gesellenprüfung am Ende der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 1.267

2. Ausbildungsjahr: € 1.338

3. Ausbildungsjahr: € 1.443

4. Ausbildungsjahr: € 1.514

Quelle:

IG Metall, Stand April 2025

Aktuell besteht nur im Bundesland Baden-Württemberg eine tarifvertragliche Regelung für die Industrie.

Im Bereich Handwerk liegen derzeit keine tarifvertraglichen Vereinbarungen vor.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Gold- und Silberschmied/Gold- und Silberschmiedin Fachrichtung Silberschmieden

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Metallkörper formen, Werkstücke mit Email dekorieren, Oberflächen durch Ziselieren gestalten, Verschlüsse, Mechaniken, Tüllen, Deckel montieren

  • Umgebung: in Werkhallen und -stätten an gut ausgeleuchteten Arbeitstischen, Feinstaub, z.T. unangenehme Gerüche, z.T. Maschinenlärm

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille, Arbeitskittel, ggf. Atemschutzmaske, Gehörschutz)

  • Arbeitszeit: in Industriebetrieben z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Schmieden von Werkstücken oder beim Montieren von Bewegungsmechaniken)

    • Sorgfalt (z.B. beim Feinschleifen, Reinigen und Polieren von Werkstücken)

    • Beobachtungsgenauigkeit (z.B. Erkennen von Oberflächenunebenheiten)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Anfertigen von Skizzen und Detailzeichnungen)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Entwerfen von Gerät und Dekorationen, beim Emaillieren)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Zusätzlich zur Vermittlung von Ausbildungsinhalten in Präsenz ist eine Vermittlung zu Teilen als digitales mobiles Ausbilden möglich. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Hinweis: Die Angaben zum digitalen mobilen Ausbilden gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Lernorte

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind:

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Silberschmiedewerkstätten des Handwerks oder Unternehmen der Schmuckindustrie): Werkstätten, Werkhallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein in Hamburg (Hamburg): Berufliche Schule Farmsen Medien Technik (BS 19) Hermelinweg 8 22159 Hamburg D +49.40.428855750 +49.40.428855850 http://bs19hamburg.de/ bs19@hibb.hamburg.de

  • für die Länder Brandenburg (Auszubildende aus dem Umkreis Berlin besuchen nach Absprachen zwischen Berlin und Brandenburg die Berufsschule in Berlin), Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Arnstadt (Thüringen): Staatliches Berufsschulzentrum Arnstadt-Ilmenau Karl-Liebknecht-Straße 27 99310 Arnstadt D +49.3628.56280 +49.3628.562829 https://www.sbsz-arn-ilm.de/ info@sbsz-arn-ilm.de Kontakt Ilmenau Am Ehrenberg 1 98693 Ilmenau Telefon: 03677 64570 Telefax: 03677 645728 E-Mail: info@sbsz-arn-ilm.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 27.03.2025)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden fertigen z.B. liturgische und profane Gefäße, Leuchter, Besteck aber auch Schmuck aus Silber oder unedlen Metallen wie Kupfer oder Messing, die sie z.T. versilbern. Sie arbeiten nach eigenen Entwürfen, Vorlagen oder Kundenwünschen. Das Material, z.B. Silberbleche, bringen sie beispielsweise durch Schmieden, Hämmern, Abkanten oder Gießen in die gewünschte Form. Sie fügen Gegenstände z.B. durch Löten zusammen und bringen Verschlüsse, Deckel oder Bewegungsmechaniken an, z.B. für Etuis oder Dosen. Die Oberflächen gestalten sie durch Schleifen, Polieren, Ziselieren, Emaillieren oder durch Auflöten von Drähten oder Blechen. Neben Neuanfertigungen reparieren sie Silberobjekte oder arbeiten sie um. In der Industrie werden Silberwaren teilweise maschinell und in Serie produziert. Hier stellen Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden Modelle her, stellen Maschinen ein und überwachen die Fertigung.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden entwerfen, gestalten, fertigen und reparieren im Handwerk Gegenstände aus Silber bzw. Silberlegierungen in Kleinserien oder als Einzelanfertigungen. In der Industrie stellen sie Silbererzeugnisse maschinengestützt in größeren Serien her.

Entwurf und Konstruktion

Ob Kelche, Vasen, Schalen, Kerzenleuchter, Kannen, Becher, Besteck oder Schmuck - zunächst erkundigen sich Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden nach den Wünschen und Vorstellungen der Kunden. Soll die Form sachlich oder ausgefallen sein? Ist eine glatte Oberfläche gewünscht oder darf man die Hammerschläge noch sehen? Sollen Teile oder das ganze Objekt mit Email verziert oder vergoldet werden? Sind alle Fragen geklärt, fertigen die Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen Skizzen an und konstruieren schließlich am Computer 2-D- oder 3-D-Modelle, damit die Kunden eine Vorstellung davon erhalten, wie das fertige Schmuckstück aussehen kann. Je nach Erzeugnis bzw. Arbeitssituation, z.B. in der Schmuckindustrie, fertigen sie auch Modelle im 3-D-Druckverfahren an. Für den maßgetreuen Zuschnitt bzw. das Aussägen von Blechen stellen sie Schablonen aus Papier oder Pappe her.

Silber und andere Metalle be- und -verarbeiten

Je nach Erzeugnis wenden sie unterschiedliche Metallbearbeitungsverfahren an. Zur Herstellung von Besteckteilen schmelzen sie die benötigte Menge an Silber und gießen die heißflüssige Masse in Formen. Nach dem Abkühlen nehmen sie die Werkstücke aus der Form und hämmern sie flach. Dabei muss das Material immer wieder erwärmt werden, um bearbeitbar zu bleiben. Bei der Herstellung von Hohlkörpern schneiden oder sägen sie Bleche aus und hämmern sie dann z.B. über eisernen Zargenriegeln in passender Größe in Form. Ist die Rundung erreicht, löten sie die Körper zusammen. Ringe werden z.B. auf Ringeisen durch Hämmern in die passende Größe und die perfekte Rundung gebracht.

Bestehen Erzeugnisse aus mehreren Teilen fügen Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden diese durch Löten, Nieten, Kleben oder mit Metallstiften zusammen, löten Henkel und Tüllen an und bearbeiten Kanten. Auch Verschlüsse und Mechaniken bringen sie an, z.B. kleine Scharniere für Deckel oder Etui-Verschlüsse und -Scharniere.

Oberflächen gestalten

Sie schleifen und polieren Oberflächen, mattieren sie oder bringen durch Ätzen, Punzieren oder Ziselieren Verzierungen an. Gegebenenfalls gestalten sie Oberflächen auch durch Auflöten von Drähten und Blechen. Werkstücke, die sich beim Löten oder Erhitzen verfärbt haben, behandeln sie mit speziellen Beizen. Gegebenenfalls vergolden - oder versilbern - sie Gegenstände auch in galvanischen Bädern.

Durch Emaillieren können sie Teile von Werkstücken, komplette Objekte oder Schmuckstücke farbig gestalten. Schichtweise bringen sie Emailpulver oder zähflüssige Emaillösungen auf und brennen die Werkstücke in speziellen Öfen. Nach dem Erkalten werden gegebenenfalls weitere Schichten aufgetragen und gebrannt. Oft sind die Emailschichten transparent, sodass sich das Licht durch 8 bis 10 verschiedenfarbige Schichten bricht und das Silber reflektiert. Bei der sogenannten Cloisonnétechnik versehen die Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen das Email mit feinen Gold- oder Silberdrähten.

Reparieren und Umarbeiten

Sie weiten Ringe, löten abgebrochene Verschlüsse und Henkel wieder an und bessern beschädigte Emailverzierungen aus. Außerdem reinigen sie Silberobjekte schonend und polieren zerkratzte Oberflächen. Auf Wunsch arbeiten sie Objekte auch um und fertigen aus nie benutzten Bechern z.B. Kerzenständer.

Industrielle Fertigung

Für die maschinelle Fertigung von Silberwaren, z.B. Besteck oder Silberschmuck, stellen Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden Maschinenwerkzeuge her, Formen für den Metallguss und Modelle. Für deren Herstellung setzen sie auch additive Verfahren ein, d.h. sie stellen Modelle durch 3-D-Druck her. Mithilfe von CAD-Software konstruieren sie Objekte und übermitteln die Datensätze an die Steuerungen der jeweiligen Fertigungsmaschinen. Sie richten die Maschinen ein, nehmen sie in Betrieb, überwachen die Fertigungsprozesse und arbeiten fertige Werkstücke gegebenenfalls von Hand nach.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunden beraten, Kundenwünsche und -anforderungen ermitteln

  • Angebote und Kostenvoranschläge erstellen

  • Silberschmuck und Gerät entwerfen, Skizzen und Entwurfszeichnungen anfertigen

  • 2-D- und 3-D-Modelle am Computer anfertigen

  • Schablonen anfertigen

  • Metall (Silber, Messing, Kupfer und andere Metalle) ver- und bearbeiten

    • Metallbleche mit Hand-, Hebel- oder Tafelscheren nach Schablonen zuschneiden

    • Bleche umformen, z.B. durch Hämmern (z.B. zum Ausformen von Hohlkörpern) auf Ambossen, Treibunterlagen aus Holz

    • Ausbauchungen durch Formen herausarbeiten, Hohlkörper durch Hämmern ausformen

    • Metalle weichglühen

    • Werkstücke schmieden (mit Hämmern unterschiedlicher Formen und Gewichte strecken oder treiben)

    • Silber und Silberlegierungen schmelzen und in Formen gießen

    • Erzeugnisse, die aus mehreren Teilen bestehen, montieren, Mechaniken und Verschlüsse anbringen

    • Werkstücke durch Stechen, Granulieren, Ziselieren oder Ätzen verzieren

    • Zargen, Fassungen, Verschlüsse anfertigen

    • Werkstücke feinschleifen, reinigen, beizen, polieren und galvanisieren

  • Werkstücke emaillieren

    • Emailträger vorbereiten (ätzen, bürsten, waschen, trocknen)

    • Emailpulver oder -schlicker für Opak-, Transparent- und Opalemail auftragen, für jede Farbe einzeln

    • Schicht für Schicht im Brennofen brennen, nach dem Erkalten jeweils die nächste Farbe auftragen

    • Emailoberflächen behandeln (z.B. schleifen, polieren, feilen oder mit Gold-/Silberdrähten verzieren

  • Silberschmuck herstellen

    • Kettenglieder oder Bleche für Ringe biegen

    • Kettenglieder durch Ineinanderhängen, Aneinanderlöten und Verflechten verbinden

    • Ringe auf Ringeisen in Form hämmern und ggf. verlöten

    • Verschlüsse anbringen

    • Oberflächen gestalten, gegebenenfalls auch Emaillieren

  • Gerät und Schmuck umarbeiten und reparieren

    • Schmuckstücke und Geräte z.B. durch Ultraschall oder chemische Bäder reinigen, zerkratze Oberflächen polieren

    • Objekte restaurieren

    • Silberwaren und Schmuckstücke nach Kundenwünschen umarbeiten

  • Silberwaren industriell herstellen

    • Musterstücke und Modelle für die Serienfertigung herstellen

    • CAD-Konstruktionen anfertigen, Daten an Fertigungsmaschinen übermitteln

    • Maschinen einrichten, in Betrieb nehmen und überwachen

    • fertige Produkte gegebenenfalls nacharbeiten und montieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.592

Quelle:

IG Metall

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Gold- und Silberschmied/in - Silberschmieden

Frühere Berufsbezeichnung

  • Silberschmied/Silberschmiedin

    (Ausbildungsberuf von 1992 bis 2025)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Goldschmied/in - Silberschmieden

  • Silberschmied/in

Österreich

  • Gold- und Silberschmied/in und Juwelier/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Goldsmith and silversmith (m/f) - specialising in silversmithing

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Bijoutier-orfèvre/Bijoutière-orfèvre - spécialisation argent

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Produktionshallen (bei Beschäftigung in der Industrie)

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Verkaufsräumen von Juweliergeschäften

Arbeitssituation

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden gehen mit Maschinen wie Schmelz- und Gießanlagen, Glühöfen, Schleif- und Poliermaschinen um, aber auch mit Handwerkzeugen wie Sticheln, Zangen und Feilen. In Industriebetrieben arbeiten sie meist mit Produktionsmaschinen zur Serienfertigung. Am Computer fertigen sie Entwürfe und Zeichnungen an und setzen dabei CAD-Programme ein. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, zum Beispiel Schutzhandschuhe, Schutzbrille und Arbeitskittel. Sie sind vor allem in Werkstätten bzw. Produktionshallen tätig. Dort ist es häufig laut, und Polierstaub sowie die Gerüche von Schleif- und Reinigungsmitteln liegen in der Luft. Insbesondere in der industriellen Schmuckwarenherstellung ist Schichtarbeit möglich. An kleinere Werkstätten ist häufig ein Ladengeschäft angeschlossen. Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden beraten dort Kunden, verkaufen Produkte oder nehmen Aufträge entgegen.

Bei der Herstellung von Gegenständen aus Silber benötigen sie Geschicklichkeit, eine ruhige Hand, eine sorgfältige Arbeitsweise, eine gute Beobachtungsgabe sowie Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit zum Teil hohen Sachwerten. Zeichnerische Fähigkeiten und Sinn für Ästhetik sind unerlässlich. Präzise führen Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden Feinarbeiten an kleinsten Schmuckelementen durch. Serviceorientiert sowie mit gutem Gespür für Erwartungen und Wünsche beraten sie ihre Kunden und entwerfen beispielsweise Einzelanfertigungen oder restaurieren Silberwaren originalgetreu.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Metalle mit Hand-, Hebel- oder Tafelscheren zuschneiden; Artikel mit Schmuck- oder Edelsteinen besetzen; Ringe oder Armreifen in Form schleifen und feilen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. kleine Schmelzöfen, Schleif- und Poliermaschinen in Handwerksbetrieben; Produktionsmaschinen zur Serienfertigung in der Industrie)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille, Arbeitskittel)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (kleine Werkstätten im Handwerk; größere Produktionshallen in der Industrie)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. in an Handwerksbetriebe angrenzende Juwelierläden)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Reinigungslösungen, Beiz- und Ätzmitteln)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. beim Löten, durch Spezialkleber oder Reinigungslösungen)

  • Schichtarbeit (z.T. bei einer Tätigkeit in der Industrie)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. bei der Schmuckherstellung zierliche Verschlüsse mit kleinen Zangen biegen; winzige Ösen löten)

  • Kundenkontakt (z.B. in Handwerksbetrieben Kunden beraten und Verkaufsgespräche führen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Produkte, z.B.: Zier-, Gebrauchsgegenstände, sakrale Objekte, Schmuck

Werkstoffe, z.B.: Silber, Kupfer, Messing, Email, Schmuck-, Edelsteine

Hilfsstoffe, z.B.: Reinigungs-, Poliermittel, Beizen, Säuren

Anlagen, Maschinen, Geräte und Software, z.B.: Schmelz- und Gießanlagen, Glühöfen, galvanische Bäder, Schleif- und Poliermaschinen, Ätz- und Laserschweißgeräte, Ultraschallgeräte, Lötpistolen, 3-D-Drucker, PC, CAD-Programme

Werkzeuge, z.B.: Stichel, Zangen, Hämmer, Feilen, Ambosse, Zeichenutensilien

Unterlagen und Software, z.B.: Entwurfsskizzen und -zeichnungen, Auftrags- und Angebotsunterlagen

Arbeitsbereiche/Branchen

Gold- und Silberschmiede und -schmiedinnen der Fachrichtung Silberschmieden finden Beschäftigung

  • in handwerklichen Silberschmiedewerkstätten

  • in der Silberwaren herstellenden Industrie

  • in Restaurierungswerkstätten

  • in Juweliergeschäften

  • in Pfand- bzw. Auktionshäusern

Branchen im Einzelnen

  • Schmuckwaren

    • Herstellung von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren, ohne Fantasieschmuck, z.B. handwerkliche Silberschmiedewerkstätten, (industrielle) Anfertigung von sakralem und profanem Gerät

    • Herstellung von Fantasieschmuck, z.B. handwerkliche Silberschmiedewerkstätten

    • Reparatur und Instandhaltung von Uhren und Schmuck, z.B. Restaurierung von sakralen und profanen Objekten aus Silber, Kupfer oder Messing

  • Design, Gestaltung

    • Industrie-, Produkt- und Modedesign, z.B. Gestaltung von Silberschmuck sowie sakralem oder profanem Gerät

  • Banken, Kreditinstitute, Börsen, sonstige Finanzinstitutionen

    • Sonstige Finanzierungsinstitutionen, Pfand- bzw. Leihhäuser

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Uhren und Schmuck, z.B. Juweliergeschäfte mit angeschlossener Werkstatt

  • Sonstige Dienstleistungen für Unternehmen und Privathaushalte

    • Erbringung sonstiger wirtschaftlicher Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen a. n. g., z.B. Auktionshäuser

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Metallbe- und -verarbeitung, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Gold- und Silberschmiedemeister/in oder eine Weiterbildung als Gestalter/in für Edelstein, Schmuck und Gerät) .

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Schmuckdesign).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wurde neu geordnet

Die Ausbildung in den Berufen Goldschmied/in und Silberschmied/in wurde neu geordnet und zu einem neuen Ausbildungsberuf Gold- und Silberschmied/in mit den Fachrichtungen "Goldschmieden" und "Silberschmieden" zusammengelegt. Dabei gingen die drei Fachrichtungen "Juwelen", "Ketten" und "Schmuck" des Berufs Goldschmied/in in der neuen Fachrichtung "Goldschmieden" auf, die zwei Schwerpunkte "Email" und "Metall" des Berufs Silberschmied/in in der Fachrichtung "Silberschmieden". Die neue Ausbildungsordnung beinhaltet fachspezifische Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsaspekte, Techniken der additiven Fertigung sowie Kundenberatung und berücksichtigt verstärkt gestalterische wie auch qualitätssichernde Inhalte. Es wurde ein gemeinsamer Rahmenlehrplan für die modernisierte Ausbildung Edelsteinfasser/in sowie die neue Ausbildung Gold- und Silberschmied/in erarbeitet; die Auszubildenden werden gemeinsam beschult. Zudem wurden die für die Berufe Vorpolierer/in und Edelmetallprüfer/in geltenden Berufsbildungspläne, Prüfungsanforderungen und -ordnungen in die Ausbildung integriert und diese Berufe mit Inkrafttreten der neuen Ausbildungsordnung aufgehoben. Die neue Ausbildungsordnung trat am 01.08.2025 in Kraft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2025)

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