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Ausbildungsberuf
REFA-Operations-Manager/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

REFA-Operations-Manager/innen optimieren Arbeitsprozesse und -bedingungen unter Berücksichtigung von Zeitwirtschaft, Lean-Management und Ergonomie, um Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu steigern.

Die Weiterbildung im Überblick

REFA-Operations-Manager/in ist eine berufliche Weiterbildung, die durch interne Vorschriften eines Verbandes geregelt ist. Die Lehrgänge unterschiedlicher Dauer können in Vollzeit und Teilzeit absolviert werden.

Arbeitsbereiche/Branchen

REFA-Operations-Manager/innen finden Beschäftigung in großen und mittleren Industriebetrieben unterschiedlicher Branchen.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als REFA-Operations-Manager/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung, ein Abschluss als Handwerks-, Industriemeister/in oder Techniker/in oder ein Hochschulabschluss sowie jeweils eine erfolgreich absolvierte Ausbildung als REFA-Process-Optimizer, als REFA-Process-Planner und als REFA-Cost-Analyst.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Mathematik:

Um die Qualifizierungsurkunde als REFA-Operations-Manager bzw. REFA-Operations-Managerin zu erhalten, sind u.a. Wahrscheinlichkeits- und Regressionsanalysen anzuwenden.

Im Berufsalltag braucht man Mathematikkenntnisse z.B. beim Ermitteln von Durchlaufzeiten.

Qualitätsmanagement:

Während der Weiterbildung befasst man sich beispielsweise mit Qualitätsdatenerfassung, Qualitätsmanagement-Werkzeugen und -systemen.

Zu den Aufgaben im späteren Berufsleben von REFA-Operations-Manager/innen gehört es, Qualitätsanforderungen in Produkten, Leistungen und Prozessen zu berücksichtigen.

Wirtschaft/Recht:

Während der Weiterbildung können betriebswirtschaftliche Themen wie Lean-Management wichtige Schwerpunkte sein.

Im späteren Berufsleben übernehmen REFA-Operations-Manager/innen Aufgaben in der Unternehmensplanung und -organisation. Hierfür müssen sie betriebliche Prozesse analysieren, gestalten und optimieren können.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Qualitätsfachkraft

  • Qualitätsbewusstsein - Grundlagen Qualitätsmanagement

  • Unternehmensplanung mit QM-Werkzeugen

  • Planung und Risikoanalyse im Qualitätsmanagement

  • Aufbau eines Management- und Dokumentationssystems

  • Überwachung von Managementsystemen, Auditplanung und -durchführung

  • Zertifizierung

  • Qualitätsdatenerfassung - Grundlagen

  • Stichprobenprüfung

  • Qualitätsfähigkeitskenngrößen

  • Qualitätsregelkarten

Basiswissen Statistik

  • Einführung in die Statistik

  • Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung

  • Kleine und große Messstichprobe

  • Zählstichprobe

  • Regressionsanalyse

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Basiswissen Statistik: 24 Unterrichtsstunden

  • Qualitätsfachkraft: 40 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: 64 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung in der Regel Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit)

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

REFA-Operations-Manager/REFA-Operations-Managerin

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend bzw. als Blockunterricht

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): ausschließliches Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme (vorwiegend im Klassenverband von zu Hause aus)

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Bildungseinrichtungen des Verbandes statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Österreich

Weiterbildungsangebote: AMS - Arbeitsmarktservice Österreich - Weiterbildungsdatenbank und WIFI Österreich

(z.B. mit dem Suchbegriff "REFA")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

REFA-Operations-Manager/innen nehmen betriebliche Abläufe bzw. Prozesse in den Blick, um betriebliche Ziele möglichst effizient zu erreichen. Dabei berücksichtigen sie sowohl wirtschaftliche und produktionstechnische als auch z.B. arbeitsrechtliche und ergonomische Gesichtspunkte. Sie wirken bei der Planung neuer Prozesse mit, etwa wenn eine neue Fertigungslinie eingerichtet wird, und analysieren eingeführte Prozesse. Beispielsweise erfassen sie Kosten und Zeitaufwände, erstellen Kapazitätsberechnungen und -planungen und untersuchen, wo Veränderungen möglich sind und wie sie umgesetzt werden können. Dabei orientieren sie sich häufig an den Prinzipien des Lean-Managements und identifizieren nicht-wertschöpfende Tätigkeiten sowie Optimierungspotenziale. Sind ihre Vorschläge angenommen, gestalten REFA-Operations-Manager/innen die Prozesse um.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Effizienz und Produktivität der betrieblichen Abläufe analysieren und verbessern, z.B. auch im Hinblick auf Digitalisierungs- und Vernetzungsprozesse in der Produktion

    • Zeitaufnahmen und Zeitstudien erstellen und auswerten, Vorgabezeiten ermitteln

    • Arbeitsabläufe darstellen und Rationalisierungsmöglichkeiten prüfen

    • Auftragsabwicklung optimieren, z.B. durch das Zusammenfassen von Teilaufgaben, die Eliminierung nicht-wertschöpfender Tätigkeiten oder die Verbesserung von Prozessabläufen gemäß Lean-Prinzipien

    • Ablauf-, Bewegungs- und Arbeitssicherheitsstudien erstellen und auswerten

    • PPS-Software einsetzen und Anforderungsprofile erstellen

    • Arbeitsabläufe unter Einsatz ergonomischer Erkenntnisse menschengerecht gestalten

  • Produktionsplanung und -steuerung durchführen

    • Fertigungsschritte analysieren bzw. festlegen, Termine planen

    • Materialflussstudien durchführen und den Materialfluss rationalisieren

    • Durchlaufzeiten und günstige Losgrößen ermitteln

    • Kapazitätsauslastung sicherstellen und Engpässe vermeiden

    • bei der Qualitätsplanung und -sicherung mitwirken

  • Qualitätsmanagementsysteme aufbauen und einsetzen

  • Aufgaben aus dem Bereich der Kosten- und Leistungsrechnung bearbeiten

    • Entlohnungssysteme planen und einführen

    • Break-Even-Analysen anfertigen

    • betriebliche Planungs- und Kennzahlen erheben und auswerten, Statistiken erstellen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.727 bis € 4.389

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • REFA-Operations-Manager/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Prozessingenieur/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Operations Manager

Arbeitsorte

REFA-Operations-Manager/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Werkstätten und Produktionshallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

REFA-Operations-Manager/innen erledigen ihre Aufgaben in der Regel eigenständig, sprechen sich jedoch mit Abteilungsleitern und -leiterinnen, Werk-/Betriebsmeistern und -meisterinnen, anderen REFA-Fachkräften sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verschiedener Abteilungen ab. Konzepte zur Reorganisierung von Produktionsabläufen erstellen sie stets sorgfältig und verantwortungsbewusst. Bei der Einführung von Rationalisierungsmaßnahmen sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für das Überzeugen und Motivieren von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen auch Sozialkompetenzen.

Im Büro am Computer werten REFA-Operations-Manager/innen die ermittelten Daten aus und planen darauf aufbauend Umstrukturierungsmaßnahmen, etwa um Prozessabläufe gemäß den Lean-Prinzipien zu verschlanken. In Werkstätten und Produktionshallen analysieren sie Arbeitsabläufe und Materialflüsse.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Sachwerte (für die Effizienz und Produktivität der betrieblichen Abläufe und somit auch für die Kostenentwicklung)

  • Verantwortung für Personen (sich der Auswirkungen von Umstrukturierungen und neuer Fertigungsabläufe auf Mitarbeiter/innen bewusst sein)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Kosten und Zeitaufwände oder Aspekte zur Arbeitssicherheit erfassen; Lean-Management-Konzepte erstellen)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Umsetzung von Rationalisierungsmaßnahmen planen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Durchlaufzeiten in der Produktion ermitteln)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Betriebs- und Wirtschaftlichkeitsanalysen, betriebliche Kennzahlen, Produktionspläne, Schichtpläne, Lean-Management-Konzepte, Statistiken, Kapazitätsberechnungen, Bilanzen, Jahresabschlussberichte, Rechtsvorschriften

Software, z.B.: PPS-Software, CAM-/CIM-Systeme, ERP-Systeme

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

REFA-Operations-Manager/innen finden Beschäftigung in großen und mittleren Industriebetrieben unterschiedlicher Branchen.

Branchen im Einzelnen

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Energie, Ver- und Entsorgung

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Gesundheit, Soziales

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Holz, Möbel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • IT, Software, Telekommunikation

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Rohstoffgewinnung, -aufbereitung

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Arbeitsstudium und REFA, Produktions- und Fertigungstechnik, Kalkulation, Prozess- und Kostenmanagement).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach beruflicher Vorbildung - durch eine Aufstiegsweiterbildung (z.B. durch eine Weiterbildung als Betriebswirt/in für Produktionswirtschaft oder als REFA-Techniker/in) oder ein grundständiges Studium (z.B. im Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen oder Technologiemanagement).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können REFA-Operations-Manager/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2025)

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