Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität planen und errichten im privaten sowie im gewerblichen Umfeld Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Die Elektro-Infrastruktursysteme reichen dabei von einfachen Ladepunkten über Wallboxen bis zu komplexen DC-Schnellladestationen. Zunächst beginnen die Berufsspezialisten und -spezialistinnen mit der Planung der Ladesysteme. Dabei berücksichtigen sie technische und rechtliche Vorschriften, beurteilen, ob z.B. ein neuer Zählerplatz oder Trafo errichtet werden muss und stellen den Blitz-, Überspannungs- und Brandschutz sicher. Insbesondere bei Einfamilienhäusern prüfen sie zudem, wie sich das Ladesystem in die Gebäudeinfrastruktur einbinden lässt und, wie z.B. eine vorhandene Photovoltaikanlage genutzt werden kann.
Wird die Ladesäule angeschlossen und in Betrieb genommen, parametrieren Berufsspezialisten und -spezialistinnen diese, um eine möglichst hohe Energieeffizienz zu erzielen. Handelt es sich um größere Ladeparks mit einer Vielzahl an Ladestationen, sorgen sie dafür, dass diese untereinander optimal vernetzt sind, damit der Netzanschluss nicht überlastet wird. Auf den Baustellen übernehmen Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität auch organisatorische Aufgaben. Dabei stellen sie z.B. sicher, dass alle Abstimmungen mit dem Netzbetreiber rechtzeitig erfolgt sind und die Errichtung der Ladeinfrastruktursysteme reibungslos erfolgen kann.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
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Planung von Ladeinfrastruktursystemen der Elektromobilität
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Elektro-Infrastruktursysteme (z.B. Wallboxen) sowie DC-Ladestationen (z.B. Schnellladeplätze) planen
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beurteilen, ob Zählerplätze oder Trafostationen neu errichtet werden müssen, Blitz-, Überspannungs- und Brandschutz sicherstellen
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aktuelle Vorschriften und Normen berücksichtigen
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Errichtung und Inbetriebnahme von Ladeinfrastruktursystemen
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Elektro-Infrastruktursysteme errichten, prüfen und in Betrieb nehmen, Energiemanagementsysteme parametrieren
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erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaikanlagen und Abrechnungssysteme einbinden
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in Ladeparks bzw. bei mehreren Ladesäulen die Systeme miteinander vernetzen
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Baustellenmanagement und organisatorische Aufgaben
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Abläufe auf Baustellen beim Errichten von Ladeinfrastruktur koordinieren, Abstimmungen zwischen verschiedenen Gewerken und Netzbetreibern managen
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Ladeinfrastruktursysteme vermarkten
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.199 bis € 4.581
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Arbeitsorte
Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität arbeiten in erster Linie
Arbeitssituation
Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität planen und realisieren Elektro-Ladesysteme wie Wallboxen oder Schnellladeplätze und sind für die Sicherheit der elektrotechnischen Infrastruktur verantwortlich. Deshalb müssen sie sorgfältig und exakt arbeiten und die gesetzlichen Vorgaben und Sicherheitsvorschriften beachten. Um beispielsweise die Kompatibilität der neuen Ladesysteme mit bestehender technischer Infrastruktur abzuschätzen oder um die Ursachen von Fehlern und Störungen zu ermitteln, benötigen sie eine systematische Arbeitsweise und technisches Verständnis. Abläufe auf der Baustelle oder Abstimmungen mit Netzbetreibern koordinieren sie organisatorisch geschickt. Über Trends im Bereich Elektromobilität und Ladeinfrastruktur halten sie sich stets auf dem Laufenden. Für die Installation und Inbetriebnahme vor Ort sind sie unter Umständen über einen längeren Zeitraum bei wechselnden Kunden, auch im Ausland, tätig und müssen sich flexibel auf neue Arbeitsbedingungen einstellen.
Beim Errichten von elektrischen Ladeinfrastrukturanlagen wie Ladesäulen und Trafostationen setzen sie technische Geräte wie Spannungsprüfer, aber auch Handwerkzeuge wie Bohrmaschinen sowie Diagnosesysteme ein. Hauptsächlich sind Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität bei Kunden und auf Baustellen im Freien im Einsatz. Im Büro am Computer erstellen sie beispielsweise Konzepte und Schaltpläne oder führen Kostenkalkulationen durch.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Überspannungs- und Brandschutz für den sicheren Betrieb von Ladestationen in Einfamilienhäusern sicherstellen)
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Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Vorschriften, Vorgaben und Arbeitsanweisungen genau einhalten, um den sicheren Betrieb von Elektro-Infrastruktursystemen zu gewährleisten)
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häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei der Installation und Inbetriebnahme von Elektro-Infrastruktursystemen bei Kunden)
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häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Mess- und Prüfgeräte einsetzen)
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Handarbeit (z.B. mechanische, elektrische, elektronische Einzelteile und Baugruppen zusammenbauen)
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Bildschirmarbeit (z.B. Ladeinfrastrukturkonzepte und Schaltpläne erstellen)
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Arbeit auf Baustellen (z.B. Arbeitsabläufe auf Baustellen koordinieren)
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit in Büroräumen (z.B. Materialien und Werkzeuge für den Einsatz auf Baustellen disponieren)
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Arbeit im Freien (z.B. Infrastruktur für Ladeparks oder einzelne Ladestationen im Freien errichten)
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Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm in Werkhallen)
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Unfallgefahr (z.B. bei der Arbeit mit stromführenden Bauteilen)
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Schichtarbeit
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Technische Anlagen, Systeme und Bauteile, z.B.: Wallboxen, AC-Ladesäulen, DC-Ladesäulen, Trafostationen, Zählerplätze, Smart-Home-Systeme, speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), Netz- und Bus-Systeme, Sensoren
Geräte und Werkzeuge, z.B.: Universalmessgeräte, Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Bohrmaschinen, Zangen, Schraubendreher, Kabel
Software, z.B.: Assistenz-, Simulations-, Diagnose-, Visualisierungssysteme, Testsoftware
Unterlagen, z.B.: Ladeinfrastrukturkonzepte, Mess- und Prüfprotokolle, Schaltpläne, Gebäudepläne, Betriebsanleitungen, Systemdokumentationen, Kostenkalkulationen, Leistungsbeschreibungen, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen
Arbeitsbereiche/Branchen
Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Ladeinfrastruktursysteme der Elektromobilität finden Beschäftigung in Betrieben der Elektroinstallation und des Ausbaus sowie in Ingenieurbüros für bautechnische Fachplanung.
Branchen im Einzelnen