Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Kaufmännische Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Industrielle Transformation identifizieren Digitalisierungs- und Automatisierungspotenziale von Geschäfts- und Arbeitsprozessen. Hierfür erfassen sie zunächst die vorhandenen betrieblichen Prozesse und analysieren, wie sich die Arbeitsabläufe effizienter gestalten lassen. Beispielsweise ermitteln sie die Automatisierungsmöglichkeiten sich wiederholender kaufmännischer Arbeitsprozesse und setzen diese mit Automatisierungssoftware um. Sie sammeln, verwalten und analysieren kaufmännische Daten z.B. mithilfe von Business-Intelligence-Tools, um neue Erkenntnisse aus den Datensätzen abzuleiten. Daneben eruieren sie potenzielle Einsatzmöglichkeiten von KI-Systemen z.B. innerhalb der Prozessdatenverarbeitung, überwachen die Prozessverbesserungen oder begleiten die Einführung neuer Technologien. In ihren jeweiligen Bereichen informieren sie Fach- und Führungskräfte über die geänderten Prozess- und Arbeitsabläufe sowie den Umgang mit den neuen Technologien.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
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Digitalisierungs- und Automatisierungsmöglichkeiten von Geschäfts- und Arbeitsprozessen identifizieren
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bestehende Geschäfts- und Arbeitsprozesse erfassen, visualisieren und analysieren
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Konzepte zur datengetriebenen Prozessoptimierung erarbeiten und Realisierungsmöglichkeiten aufzeigen
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Geschäftsprozesse und Arbeitsschritte weiterentwickeln oder neu gestalten
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wiederkehrende Arbeitsabläufe auf ihr Automatisierungspotenzial hin prüfen und die Automatisierung vorantreiben
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große Mengen an Geschäftsdaten, z.B. mithilfe von Business-Intelligence-Tools oder Data Warehousing, sammeln und verwalten
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Geschäftsdaten analysieren, aufbereiten und für verschiedene Zwecke visualisieren
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Potenzial für digitale Marketingmaßnahmen erschließen
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Einsatzmöglichkeiten von Machine Learning und Künstlicher Intelligenz eruieren, z.B. innerhalb der Prozessdatenverarbeitung
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Entwicklungsfortschritte überwachen bzw. die Einführung neuer Technologien begleiten
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Umsetzung von Prozessoptimierungen monitoren und Mitarbeiter/innen anleiten
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betriebliche Veränderungen aktiv mitgestalten, z.B. durch den Einsatz von agilen Projektmanagement- oder Changemanagement-Methoden
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Dokumentationen für geänderte Abläufe erstellen
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ggf. an Schnittstellenthemen fach- und abteilungsübergreifend zusammenarbeiten, z.B. mit der gewerblich-technischen Fertigung
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Mitarbeiter/innen in neue digitale Arbeitsabläufe einarbeiten und bei Veränderungsprozessen begleiten
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Datenschutz- und Datensicherheitsaspekte berücksichtigen
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sich über innovative Konzepte, Trends und Marktentwicklungen im Bereich Industrie 4.0 auf dem neuesten Stand halten
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.602 bis € 3.727
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Berufsbezeichnung in englischer Sprache
Arbeitsorte
Kaufmännische Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Industrielle Transformation arbeiten in erster Linie
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
Arbeitssituation
Kaufmännische Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Industrielle Transformation treffen bei der Planung bzw. Umsetzung von Projekten zur Automatisierung von Geschäfts- und Arbeitsabläufen weitgehend eigenständige Entscheidungen innerhalb des ihnen übertragenen Fachbereichs, stehen aber in engem Kontakt mit der Geschäftsleitung sowie verschiedenen Fachteams. Wenn sie bestehende Geschäftsprozesse und -daten analysieren, gehen sie systematisch und verantwortungsbewusst vor, denn ihre Konzepte sind Grundlage für umfassende Neuerungen in den Arbeitsabläufen. Für die Bewertung kaufmännischer Daten oder um beispielsweise den Erfolg digitaler Marketingmaßnahmen einschätzen zu können, benötigen sie kaufmännisches Denken. Sorgfältig achten sie stets darauf, dass Vorgaben, z.B. bezüglich Terminierung und Datenschutz, genau eingehalten werden. In Besprechungen mit der Geschäftsleitung oder bei Schulungen treten sie selbstsicher auf und informieren gut strukturiert über neue digitale Arbeitsabläufe. Lernbereitschaft ist notwendig, um sich über neue Technologien, Trends und Marktentwicklungen im Bereich Industrie 4.0 auf dem Laufenden zu halten.
Zur Sammlung, Aufbereitung und Analyse von Geschäftsdaten setzen Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Industrielle Transformation spezielle Software wie Business-Intelligence-Tools ein. Im Büro am Computer erstellen sie außerdem Konzepte für Digitalisierungs- bzw. Automatisierungsprojekte oder Dokumentationen zu geänderten Abläufen.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen in neue digitale Arbeitsabläufe einweisen und qualifizieren)
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Bildschirmarbeit (z.B. Geschäftsdaten mithilfe von Business-Intelligence-Tools oder Data-Warehousing sammeln und verwalten)
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Arbeit in Büroräumen (z.B. Digitalisierungskonzepte verfassen)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Daten und Software, z.B.: Prozessdaten, Datenbanken, Tabellenkalkulationsprogramme, Business-Intelligence-Tools, Data-Warehouse-Systeme, Automatisierungssoftware, Dashboards, Videokonferenztools
Unterlagen, z.B.: Warenlisten, Ein- und Verkaufsunterlagen, Bestelllisten, Lieferscheine, Statistiken, Personalakten, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Rechtsvorschriften, Fachliteratur
Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Tablet
Arbeitsbereiche/Branchen
Kaufmännische Berufsspezialisten und -spezialistinnen für Industrielle Transformation finden Beschäftigung in Industrieunternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.
Branchen im Einzelnen
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Bau, Architektur
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Chemie, Pharmazie, Kunststoff
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Elektrotechnik, Elektronik
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Energie, Ver- und Entsorgung
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Fahrzeugbau, -instandhaltung
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Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung
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Holz, Möbel
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IT, Software, Telekommunikation
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Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik
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Nahrungs-, Genussmittelherstellung
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Papier, Druck
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Rohstoffgewinnung, -aufbereitung
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Textil, Bekleidung, Leder
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Transport, Verkehr