Ausbildungsinhalte
Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:
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wie man Arbeitsschritte und Teilaufgaben plant, die Einhaltung von Terminen verfolgt und die Auftragsabwicklung mit den Beteiligten abstimmt
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wie man Erwartungen und Bedarf von Kunden ermittelt, Kunden über Dienstleistungen und Produkte berät und über den Auftrag hinausgehende Leistungen anbietet
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welche Maßnahmen zum Datenschutz es gibt, wie man sie in Systeme integriert und ihre Effizienz feststellt
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Bestimmungen und Sicherheitsregeln bei der Arbeit an elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln zu beachten und ihre Wirksamkeit zu prüfen
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wie man Datenübertragungs- und -verarbeitungsanlagen bestimmt, deren technische Standards ermittelt und zukunftssichere, lokale oder cloudbasierte Systemlösungen ausarbeitet
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Messverfahren und -geräte anzuwenden, Messergebnisse zu bewerten und zu dokumentieren, systematische Fehlersuchen durchzuführen und Fehler zu beheben
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wie man Geräte, Verteilungseinrichtungen, Leitungsführungssysteme auswählt und montiert sowie Versorgungs- und Datenübertragungsleitungen normgerecht verlegt
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Hard- und Softwarekonfigurationen, Betriebssysteme und Komponenten kundenspezifisch auszuwählen, kundengerecht einzurichten und in Betrieb zu nehmen
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wie man Software zur Steuerung von Systemen mittels Programmiersprache kundenspezifisch anpasst, Betriebssysteme installiert und in Betrieb nimmt
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wie man Wartungsarbeiten an Hard- und Software plant, durchführt sowie dokumentiert und wie man bei Anwenderrückfragen technische Hilfestellung gibt
Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Organisation des Ausbildungsbetriebs, Kenntnisse über die digitalisierte Arbeitswelt sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit vermittelt.
In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:
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in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. elektrische Systeme planen und installieren, anwenderspezifische Systeme auswählen und integrieren)
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in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde
Zusatzqualifikationen
Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem
mittleren Bildungsabschluss
die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:
Europaassistent/in
Zusatzqualifikationen
Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:
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Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten:
AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung
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Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.
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Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)
Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.
Ausbildungsaufbau
Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der
Berufsschule
durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.
Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan
1. bis 18. Ausbildungsmonat:
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:
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Durchführen von betrieblicher und technischer Kommunikation sowie Informationsverarbeitung
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Planen und Organisieren der Arbeit
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Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen
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Beraten und Betreuen von Kunden und Kundinnen
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Prüfen und Einhalten von Datenschutz- und Informationssicherheitskonzepten
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Prüfen und Beurteilen von Schutzmaßnahmen an elektrischen Anlagen und Geräten
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Messen und Analysieren physikalischer Kennwerte an Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Projektieren der Arbeit
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Montieren, Installieren und Integrieren von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Parametrieren, Inbetriebnehmen und Übergeben von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Installieren, Programmieren, Einrichten und Testen von Software zur Steuerung der Systeme
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Bedienen und Administrieren von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Sicherstellen des Betriebes von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Warten, Instandhalten, Betreiben und Optimieren von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
1. und 2. Ausbildungsjahr:
Ausbildung in der Berufsschule
in den Lernfeldern:
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1. Ausbildungsjahr:
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Elektrotechnische Systeme analysieren, Funktionen prüfen und Fehler beheben
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Elektrische Systeme planen und installieren
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Steuerungen und Regelungen analysieren und realisieren
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Informationstechnische Systeme bereitstellen
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2. Ausbildungsjahr:
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Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Anlagen und Geräten konzipieren
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Elektronische Bauelemente und Baugruppen analysieren und prüfen
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Computersysteme konfigurieren und einrichten
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Vernetzte Systeme installieren, erweitern und administrieren
Teil 1 der Gesellenprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr
19. bis 42. Ausbildungsmonat:
Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:
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Vertiefung der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten
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Analysieren von Systemen der Informations- und Kommunikationstechnik
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Umsetzen und Integrieren von Datenschutz- und Informationssicherheitskonzepten
3. und 4. Ausbildungsjahr:
Ausbildung in der Berufsschule
in den Lernfeldern:
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3. Ausbildungsjahr:
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Anwenderspezifische Systeme auswählen und integrieren
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Informationstechnische Systeme programmieren
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Kommunikationssysteme planen und realisieren
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4. Ausbildungsjahr:
Teil 2 der Gesellenprüfung am Ende der Berufsausbildung
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer
Berufsfachschule
oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.
Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):
1. Ausbildungsjahr: € 780 bis € 1.050
2. Ausbildungsjahr: € 830 bis € 1.100
3. Ausbildungsjahr: € 921 bis € 1.200
4. Ausbildungsjahr: € 955 bis € 1.300
Quellen:
Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Ausbildungsvergütung
Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.
Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.
Ausbildungskosten
Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.
Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der
Berufsschule
und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.
Förderungsmöglichkeiten
In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.
Weitere Informationen:
Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)
Ausbildungsdauer
3,5 Jahre
Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen
Ausbildungsdauer
Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.
Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen
Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.
Verkürzung:
Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.
Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.
Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:
Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.
Verlängerung:
In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.
Abschluss-/Berufsbezeichnungen
Abschlussbezeichnung
Informationselektroniker/Informationselektronikerin
Ausbildungssituation
Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:
Im Betrieb
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Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Hardware einrichten, Betriebssysteme installieren und konfigurieren
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Umgebung: Bildschirmarbeit in der IT-Werkstatt, Kundenkontakt in Verkaufsräumen, Montageeinsätze
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Arbeitszeit: teilweise Bereitschaftsdienst
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Anforderungen:
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Sorgfalt und Konzentrationsfähigkeit (z.B. beim Installieren und Anpassen von Softwarekomponenten)
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Technisches Verständnis (z.B. für das Beurteilen der Kompatibilität von Hardwarekomponenten und Peripheriegeräten)
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Kunden- und Serviceorientierung (z.B. bei der Kundenberatung, beim Eingehen auf Kundenwünsche)
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Geschicklichkeit (z.B. bei der Montage kleiner Bauteile)
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Umsicht (z.B. beim Festlegen bzw. Beurteilen von Schutzmaßnahmen gegen direktes oder indirektes Berühren)
An der Berufsschule
Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht
Ausbildungssituation
Ausbildungssituation im Betrieb
Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Zusätzlich zur Vermittlung von Ausbildungsinhalten in Präsenz ist eine Vermittlung zu Teilen als digitales mobiles Ausbilden möglich. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.
Ausbildungssituation in der Berufsschule
In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.
Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.
Hinweis: Die Angaben zum digitalen mobilen Ausbilden gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.
Lernorte
Informationselektroniker/innen werden im dualen System ausgebildet.
Lernorte sind
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Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Hersteller bzw. Reparaturbetriebe für informations- und kommunikationstechnische Systeme): Werkstätten, Verkaufsräume
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Berufsschule
: Unterrichtsräume
Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.
Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:
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für die Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein in Rendsburg (Schleswig-Holstein):
Berufsbildungszentrum am
Nord-Ostsee-Kanal- AöR
-Europaschule-
Herrenstraße
30-32
24768
Rendsburg
D
+49.4331.434080
+49.4331.7081212
https://www.bbz-nok.de/organisation/standorte/nebenstelle-landesberufsschulen/
schule@lbs-rd.de
-
für die Länder Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern in Hamburg (Hamburg):
Berufliche Schule Farmsen
Medien Technik (BS 19)
Hermelinweg
8
22159
Hamburg
D
+49.40.428855750
+49.40.428855850
http://bs19hamburg.de/
bs19@hibb.hamburg.de
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für die Länder Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt in Mainz (Rheinland-Pfalz):
Berufsbildende Schule 1
Am Judensand
12
55122
Mainz
D
+49.6131.906030
+49.6131.9060399
http://www.bbs1-mainz.de
sekretariat@bbs1-mainz.de
Quelle:
Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 27.03.2025)
Ausbildung im Ausland
Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:
Verschiedene europäische Länder
Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"
Dauer: mindestens 3 Wochen
Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss
Weitere Informationen z.B.:
Europaassistent/in
Ausbildung im Ausland
Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:
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duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)
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Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:
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internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)
Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.
Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen:
Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit
Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen
Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.
Weitere Informationen:
Europass