Tarifrunde Metall und Elektro 2021
Heute entscheidende Verhandlung – mehr als 800 000 bei Warnstreiks

Heute startet die entscheidende Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie, nach fast 30 Verhandlungsrunden. Die Arbeitgeber halten nicht mehr an einer Nullrunde fest, sondern wollen doch schon 2021 mehr Geld zahlen. Über 800 000 Beschäftigte haben dafür mit Warnstreiks Druck gemacht.

29. März 202129. 3. 2021


Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gehen in die siebte und wohl entscheidende Runde. Verhandelt wird heute wieder in Düsseldorf. Die Arbeitgeber hatten vergangene Woche erstmals mehr Geld bereits in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Bislang hatten sie an einer Nullrunde 2021 festgehalten. Auch zur Sicherung von Beschäftigung und Zukunft gab es Annäherungen.

Von Düsseldorf aus startete die IG Metall Nordrhein-Westfalen vergangenen Mittwoch eine große Online-Kundgebung. Warnstreik Online? Das geht. Das haben IG Metall und Beschäftigte in dieser Tarifbewegung schon mehrfach bewiesen.

Mit dem Online-Format „Warnstreik 24“ legten in der Früh- und in der Spätschicht Beschäftigte ihre Arbeit nieder, um den Druck auf die Arbeitgeber 24 Stunden vor der  sechsten Verhandlung noch einmal zu erhöhen. Kurz zuvor hatten die Arbeitgeber erstmals ein Angebot vorgelegt, das zeigte: Die Arbeitgeber halten nicht länger an einer Nullrunde für das Jahr 2021 fest. „Unsere Warnstreiks haben was bewirkt“, sagt Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter in NRW während der Onlinekundgebung und lobt das Engagement der Warnstreikenden.
 

Bunte Warnstreiks bundesweit

Auch in allen anderen Bezirken der IG Metall bauten die Warnstreiks heftigen Druck auf die Arbeitgeber auf. In Bayern hat die IG Metall ihre Warnstreiks zum Ende der vierten Warnstreik-Woche noch einmal verschärft. Dabei nahm die IG Metall insbesondere BMW und die Autozulieferer in die Mangel.

In allen bayerischen BMW-Werken haben am Freitag die Beschäftigten der Spätschichten zwei Stunden früher ihre Arbeit beendet: in München, Dingolfing, Landshut, Regensburg und Wackersdorf. Auch bei zahlreichen Autozulieferern und Kontraktlogistikern traten die Beschäftigten in Warnstreiks, unter anderen an mehreren Standorten von Bosch und ZF sowie bei Schaeffler, Mann Hummel und Magna.
 

Warnstreik bei BMW in München. (Foto: IG Metall)

 

IG Metall Mitte: Automobilsektor und Zulieferer Schwerpunkt der Warnstreiks

Auf die anhaltende Blockadehaltung der Arbeitgeber reagierte die IG Metall auch im Bezirk Mitte mit verschärften Warnstreikaktionen. Autokorsos, Kundgebungen, digitale Warnstreikaktionen - in Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen legten Tausende Beschäftigte in der vergangenen Woche kurzfristig die Arbeit nieder.

So zum Beispiel bei einer Warnstreik-Kundgebung in Kassel. In drei Konvois fuhren Beschäftigte aus Kasseler Betrieben am Donnerstagmittag zum Messeplatz nachdem sie frühzeitig  ihre Arbeit beendet hatten. Am Donnerstag nahmen insgesamt 23 Betriebe im Bezirk Mitte mit über 2000 Beschäftigten an Aktionen teil - besonders Autohersteller und Zulieferer waren betroffen.
 

Warnstreik bei Daimler in Mettingen. (Foto: IG Metall)

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