Tarifrunde Eisen und Stahl 2022
Warnstreiks gestartet

3770 Beschäftigte machten gestern mit Warnstreiks Druck auf die Tarifverhandlungen in der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Die IG Metall will eine prozentuale Lohnerhöhung, die Arbeitgeber nur eine Einmalzahlung. Heute gehen die Warnstreiks weiter, auch in der ostdeutschen Stahlindustrie.

2. Juni 20222. 6. 2022


Mit Ende der Friedenspflicht startet die IG Metall in die Warnstreiks in der Eisen- und Stahlindustrie. Zum Auftakt legten gestern 3770 Beschäftigte in 13 Betrieben in der nordwestdeutschen Stahlindustrie die Arbeit nieder. In den laufenden Tarifverhandlungen boten die Arbeitgeber bislang lediglich Einmalzahlungen. Die IG Metall fordert jedoch eine dauerhafte Lohnerhöhung in Prozenten, die in der sogenannten „Entgelttabelle“ festgeschrieben wird.

Die mit 3000 Beschäftigten größte Warnstreik-Aktion fand bei der Salzgitter AG in Salzgitter statt. „Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in den letzten zwei Verhandlungsrunden führte dazu, dass wir heute im Arbeitskampf sind. Sie haben die Fronten unnötig verhärtet und den Konflikt bewusst eskalieren lassen“, kristisierte Thorsten Gröger, IG Metall-Bezirksleiter in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in seiner Rede. „Obwohl die wirtschaftlichen Aussichten und Ergebnissen in vielen Teilen der Stahlindustrie gut aussehen, stellen sich die Arbeitgeber bislang stur. Diese Blockadehaltung werden wir aufbrechen – heute ist nur der Anfang.“
 

Entgelte nachhaltig erhöhen

Weitere Kundgebungen fanden in Gelsenkirchen, in Mülheim an der Ruhr, in Bottrop und in Finnentrop im Sauerland statt. Bereits am Vorabend hatte die IG Metall Duisburg-Dinslaken die Warnstreiks mit einem Fackellauf bei „Tiger & Turtle“ in Duisburg eingeläutet, woran sich 150 Beschäftigte aus acht Unternehmen beteiligten. 

„Der Warnstreik hat deutlich gemacht, dass die Beschäftigten nicht bereit sind, sich diese Tarifrunde mit einer Einmalzahlung abkaufen zu lassen“, erklärte Verhandlungsführer Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Die Beschäftigten wollen nachhaltig an der guten Situation der Branche beteiligt werden. Dafür braucht es eine Erhöhung der Entgelttabelle.“

Start der Warnstreiks auch in Ostdeutschland

Die IG Metall führt ihre Warnstreiks heute im Nordwesten fort, etwa in Bremen, Duisburg und im hessischen Dillenburg.

Zudem ist die IG Metall heute auch in der ostdeutschen Stahlindustrie in die Warnstreiks eingestiegen, mit Aktionen in sieben Betrieben.

„Die Stimmung war gut, die Leute haben Bock drauf“, berichtet Xenia Karapetian, Betriebsrätin bei ArcelorMittal (Eko Stahl) in Eisenhüttenstadt, wo 700 Beschäftigte von 6 bis 8 Uhr die Arbeit niedergelegt haben. „Wir werden nicht abweichen von unserer Forderung.“

Die IG Metall fordert eine dauerhafte Entgelterhöhung von 8,2 Prozent, angesichts einer guten Auftragslage, guter Gewinne und der hohen Inflation. Diese Forderung hatten die Tarifkommissionen nach Diskussion in den Betrieben Ende April aufgestellt. Die Tarifverhandlungen starteten Mitte Mai. Die Arbeitgeber bieten bislang nur eine einmalige Zahlung von 2100 Euro an, jedoch keine nachhaltige Erhöhung der Entgelttabelle.

Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten
Tarifrunde Eisen und Stahl 2022
Ein Mitarbeiter von Donges SteelTec GmbH bei Schweißerarbeiten

Bundesweiter AktionstagArbeitsplätze in Gefahr: Industriestrom muss bezahlbar sein

Die hohen Strompreise in Deutschland gefährden die Industrie. Es drohen Standort- und Arbeitsplatzverluste. Die Politik muss das verhindern – fordert die IG Metall bei einem bundesweiten Aktionstag.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei DEW in Siegen Geisweid

Tarifrunde Eisen und Stahl 20226,5 Prozent mehr Geld für Stahl-Beschäftigte auch an der Saar

Höchster Tarifabschluss seit 30 Jahren in der Stahlindustrie: 6,5 Prozent mehr Geld für 18 Monate. Dazu kommt eine Einmalzahlung von 500 Euro. Fast 34000 Beschäftigte haben dafür mit Warnstreiks Druck gemacht. Jetzt hat auch die saarländische Stahlindustrie den Abschluss übernommen.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022: Warnstreik bei Thyssenkrupp Gelsenkirchen

Tarifrunde Eisen und Stahll 2022Warnstreiks ausgeweitet

4,7 Prozent für 21 Monate haben die Arbeitgeber nun in den Verhandlungen angeboten. Zu weit weg von unserer Forderung: 8,2 Prozent mehr Geld. Die IG Metall weitet ihre Warnstreiks in der Stahlindustrie aus.

Tarifrunde Eisen und Stahl: Warnstreik Thyssenkrupp Steel Duisburg

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Warnstreiks in der Stahlindustrie gehen in die zweite Woche

Die Stahl-Warnstreiks gehen weiter. Seit 1. Juni haben über 12 000 Beschäftigte in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie die Arbeit niedergelegt. Die IG Metall fordert eine dauerhafte Erhöhung der Monatsentgelte von 8,2 Prozent. Die Arbeitgeber bieten nur eine Einmalzahlung.

Männer mit Arbeitskleidung, Helmen und IG Metall-Westen blasen in Trillerpfeifen.

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Stahl: Warnstreiks ab 1. Juni

Kein Fortschritt in der zweiten Verhandlungsrunde in der Stahl-Tarifrunde: Die Arbeitgeber beharren auf ihrem Angebot: 2100 Euro Einmalzahlung. Die IG Metall fordert jedoch eine dauerhafte Entgelterhöhung - und erhöht den Druck. Die Tarifkommission haben beschlossen: Ab 1. Juni gibt's Warnstreiks.

Arbeiter in einer Gießerei

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Erste Verhandlung im Osten endet ergebnislos

Auch im Osten reagieren die Arbeitgeber mit 2100 Euro Einmalzahlung auf die Forderung der IG Metall. Birgit Dietze, Verhandlungsführerin der IG Metall, weist das Angebot als „nicht vereinbar“ zurück. Die Beschäftigen der ostdeutschen Stahlindustrie wollen 8,2 Prozent mehr Geld.

Fairwandel-Aktionstag in Bremen

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Verhandlungsauftakt: Unzureichendes Angebot der Arbeitgeber

Mit einer Einmalzahlung in Höhe von 2100 Euro stapeln die Stahl-Arbeitgeber zum Verhandlungsauftakt im Nordwesten deutlich zu niedrig. IG Metall und Beschäftigte fordern eine prozentuelle Entgelterhöhung. Wirtschaftlich steht die Stahlindustrie aktuell gut da.

Stahlarbeiter kontrolliert heißen Metallguss

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022Stahl-Tarifkommissionen fordern 8,2 Prozent mehr

Am 13. Mai starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Die Tarifkommissionen der IG Metall für die Stahlindustrie Nordwest und Ost haben ihre Forderungsempfehlung beschlossen: 8,2 Prozent mehr Geld. Am 8. Mai verabschiedet der IG Metall-Vorstand die endgültige Tarifforderung.

Stahlarbeiter Georgsmarienhütte

Tarifrunde Eisen und Stahl 2022„Wir wollen Prozente“

Am 13. Mai starten die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie. Am 26. April beschließen die Tarifkommissionen Nordwest und Ost die Forderung der IG Metall. Die Diskussionen in den Betrieben laufen. Klar ist bereits: Es geht vor allem um höhere Monatslöhne.

Stahlarbeiter in einem Stahlwerk

Tarifrunde Eisen und Stahl 2021Dauerhaft mehr Geld in der saarländischen Stahlindustrie

500 Euro Corona-Prämie im September, 500 Euro im Februar 2022, ab 2023 dann jährlich eine weitere Sonderzahlung in Höhe von 600 Euro. Das Geld kann auch zur Beschäftigungssicherung genutzt werden. Das hat die IG Metall mit den saarländischen Stahl-Arbeitgebern ausgehandelt.

Fairwandel-Aktionstag in Dillingen

Tarifrunde Eisen und Stahl 2021Mehr Geld für Beschäftigten in der Stahlindustrie

Tarifabschluss in der nordwestdeutschen Stahlindustrie: 500 Euro Coronaprämie sowie eine dauerhafte zusätzliche Zahlung von zwei mal 250 Euro - auch zur Beschäftigungssicherung. Das neue „Tarifzusatzentgelt“ steigt dann 2023 auf 600 Euro im Jahr und wächst mit künftigen Tariferhöhungen mit.

Warnstreik Mannesmann Röhren Zeithain

Tarifrunde Eisen und Stahl 2021Stahl-Tarifverhandlungen vor der Entscheidung

Die Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie gehen in die entscheidende Phase. Heute verhandeln IG Metall und Arbeitgeber in Düsseldorf. Größter Knackpunkt ist noch das Geld: Die Arbeitgeber boten bislang einmalig 350 Euro jeweils für 2021 und 2022. Die IG Metall will mehr und dauerhafte Erhöhungen.

Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen