Tarifrunde Eisen und Stahl 2025/26 | Saarland
Stahl Saar: Mehr Geld für 14.000 Beschäftigte

IG Metall Mitte erzielt schnellen Tarifabschluss: Mehr Geld für 14.000 Beschäftigte in der saarländischen Stahlindustrie. Die Auszubildenden erhalten eine überproportionale Erhöhung.

3. Dezember 20253. 12. 2025


Nach der nordwestdeutschen und der ostdeutschen Stahlindustrie folgt nun auch ein Ergebnis im Saarland. In der Tarifrunde für die rund 14 000 Beschäftigten der saarländischen Stahlindustrie konnte die IG Metall in der ersten Verhandlungsrunde mehr Geld für die Beschäftigten durchsetzen. Die Entgelte steigen zum 1. April 2026 um 1,75 Prozent. Die Auszubildendenvergütung steigt überproportional um 75 Euro im Monat. Zudem wurde der Tarifvertrag über Werkverträge verlängert. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2027. 

Der Fokus in dieser Tarifbewegung lag zuvor auf Sicherheit für Standorte und Beschäftigung. Die Tarifkommission Stahl Saar der IG Metall – überwiegend Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute aus den Stahlbetrieben – hatten daher beschlossen, ohne eine prozentuale Forderung in die Tarifverhandlungen zu gehen und für ein Paket von sicherer Beschäftigung und stabiler Entgeltentwicklung einzutreten. Das Tarifgebiet umfasst neben dem Saarland auch die Badischen Stahlwerke Kehl.

Jörg Köhlinger, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Mitte, ordnet das Tarifergebnis so ein: „Der Tarifabschluss ist ein Kompromiss, der sicherlich keine Jubelstürme auslösen wird. Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage und der Herausforderungen bin ich aber zufrieden mit dem Ergebnis. Erfreulich ist, dass wir mit der Arbeitgeberseite bereits in der ersten Verhandlung ein Ergebnis erzielen konnten und zähe und langwierige Verhandlungen abgewendet worden sind.“


Stahl Nordwest und Ost: plus 1,75 Prozent ab Januar

In der saarländischen Stahlindustrie gelten andere Tarifverträge und Laufzeiten als in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie. Dort ist die Tarifrunde bereits abgeschlossen. Wenige Minuten vor Ende der Friedenspflicht am 30. September um 24 Uhr – die Beschäftigten in den Betrieben standen bereits für Warnstreiks in den Startlöchern – gelang der IG Metall dort in der vierten Verhandlungsrunde doch noch ein Verhandlungsergebnis: 1,75 Prozent mehr Geld ab Januar 2026. Für Auszubildende gibt es 75 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit: bis 31. Dezember 2026.

Zugleich wurden auch die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung und zur Altersteilzeit verlängert.

Zehn Tage später erreichte die IG Metall das gleiche Verhandlungsergebnis auch in der ostdeutschen Stahlindustrie.
 

Wirtschaftliche Lage in der Stahlindustrie sehr schwierig

Die deutsche Stahlindustrie ist insgesamt in einer schwierigen Situation. Produktion und Beschäftigung sind rückläufig. In den meisten Betrieben sind nach Tarifverträgen der IG Metall zur Beschäftigungssicherung die Arbeitszeiten reduziert.

Auch die saarländische Stahlindustrie ist betroffen. Bei Saarstahl (Foto oben) etwa haben sich IG Metall und Arbeitgeber vor einigen Monat auf einen Transfertarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung für die 5500 Beschäftigten verständigt. Die Arbeitszeit wurde für 2025 kollektiv auf 32 Stunden reduziert, bei entsprechend weniger Bezahlung, und steigt ab 2026 schrittweise wieder an. Dafür erhalten IG Metall-Mitglieder 2027 drei zusätzliche Urlaubstage. 81,7 Prozent der IG Metall-Mitglieder bei Saarstahl haben dem Verhandlungsergebnis zugestimmt. 

Beschäftigte stehen zu einem großen Herz zusammen
Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten
Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen