Tarifrunde Eisen und Stahl 2025/26 | Saarland
Stahl Saar: Tarifkommission fordert Sicherheit und stabile Entgeltentwicklung

Es geht um Sicherheit für Standorte und Beschäftigung: Die Tarifkommission der IG Metall für die saarländische Stahlindustrie hat daher beschlossen, ohne prozentuale Forderung in die Tarifverhandlungen zu gehen und für ein Paket von sicherer Beschäftigung und stabiler Entgeltentwicklung einzutreten.

30. Oktober 202530. 10. 2025


Nach der nordwestdeutschen und der ostdeutschen Stahlindustrie stehen nun auch in der saarländischen Stahlindustrie Tarifverhandlungen an. In der Tarifrunde für die rund 14 000 Beschäftigten in der saarländischen Stahlindustrie geht es um Sicherheit für Standorte und Beschäftigung. Die Tarifkommission Stahl Saar der IG Metall – überwiegend Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute aus den Stahlbetrieben – hat daher beschlossen, ohne eine prozentuale Forderung in die Tarifverhandlungen zu gehen und für ein Paket von sicherer Beschäftigung und stabiler Entgeltentwicklung einzutreten.

Jörg Köhlinger, IG Metall-Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall Mitte, begründete das Vorgehen mit der angespannten wirtschaftlichen Gesamtsituation: „Die Zollpolitik der USA und der Billigstahl aus China sind nur zwei Herausforderungen, die im Kontext der Transformation zusätzlich bewältigt werden müssen. Das haben wir im Blick. Eine Nullrunde werden die Beschäftigten aber keinesfalls akzeptieren. Sie haben in den vergangenen Jahren bereits einen erheblichen Beitrag zur Sicherung der saarländischen Stahlindustrie erbracht.“
 

Tarifverhandlungen starten am 2. Dezember

Die erste Tarifverhandlung mit den Arbeitgebern der Stahlbranche findet am 2. Dezember statt. Die Tarifverträge laufen am 31. Dezember 2025 aus, die Friedenspflicht endet am 30. Dezember 2025 um 24 Uhr.

Das Tarifgebiet umfasst neben dem Saarland auch die Badischen Stahlwerke Kehl. Insgesamt profitieren von den Tarifverträgen für die saarländische Stahlindustrie rund 14 000 Beschäftigte.


Stahl Nordwest und Ost: plus 1,75 Prozent ab Januar

In der saarländischen Stahlindustrie gelten andere Tarifverträge und Laufzeiten als in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Stahlindustrie. Dort ist die Tarifrunde bereits abgeschlossen. Wenige Minuten vor Ende der Friedenspflicht am 30. September um 24 Uhr – die Beschäftigten in den Betrieben standen bereits für Warnstreiks in den Startlöchern – gelang der IG Metall dort in der vierten Verhandlungsrunde doch noch ein Verhandlungsergebnis: 1,75 Prozent mehr Geld ab Januar 2026. Für Auszubildende gibt es 75 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit: bis 31. Dezember 2026.

Zugleich wurden auch die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung und zur Altersteilzeit verlängert.

Zehn Tage später erreichte die IG Metall das gleiche Verhandlungsergebnis auch in der ostdeutschen Stahlindustrie.
 

Wirtschaftliche Lage in der Stahlindustrie sehr schwierig

Die deutsche Stahlindustrie ist insgesamt in einer schwierigen Situation. Produktion und Beschäftigung sind rückläufig. In den meisten Betrieben sind nach Tarifverträgen der IG Metall zur Beschäftigungssicherung die Arbeitszeiten reduziert.

Auch die saarländische Stahlindustrie ist betroffen. Bei Saarstahl (Foto oben) etwa haben sich IG Metall und Arbeitgeber vor einigen Monat auf einen Transfertarifvertrag zur Standort- und Beschäftigungssicherung für die 5500 Beschäftigten verständigt. Die Arbeitszeit wurde für 2025 kollektiv auf 32 Stunden reduziert, bei entsprechend weniger Bezahlung, und steigt ab 2026 schrittweise wieder an. Dafür erhalten IG Metall-Mitglieder 2027 drei zusätzliche Urlaubstage. 81,7 Prozent der IG Metall-Mitglieder bei Saarstahl haben dem Verhandlungsergebnis zugestimmt.

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