Was fordert die IG Metall in den Tarifverhandlungen der Textil- und Bekleidungsindustrie?
Für die Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie fordert die IG Metall vier Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten – mindestens aber 100 Euro mehr im Monat.
Die Verlängerung und Verbesserung der tariflichen Regelungen bei der Altersteilzeit ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Forderungen. Eine höhere Aufzahlung durch den Arbeitgeber sowie eine höhere Quote der Beschäftigten im Betrieb, die frühzeitiger in die Rente übergehen können sollen zu dieser Verbesserung beitragen.
Weitere Themen sind Instrumente zur Beschäftigungssicherung sowie eine Vorteilsregelung für IG Metall-Mitglieder. Zudem streben wir an, den Tarifvertrag zur Aus-, Fort- und Weiterbildung zu verbessern.
Warum der Zusatz zur Vier-Prozent-Forderung – mindestens aber 100 Euro im Monat?
In der Textil- und Bekleidungsindustrie werden viele Beschäftigte mit niedrigen Einkommen entlohnt. Es gibt Gehälter und Löhne, die drohen gar vom Mindestlohn überholt zu werden. Das zeigt: Das Einkommensniveau ist hier eindeutig zu niedrig.
Damit die Beschäftigten in diesen körperlich häufig anspruchsvollen Berufen endlich angemessen bezahlt werden, fordern wir die Mindestanhebung. Mit der Forderung nach pauschal mindestens 100 Euro mehr im Monat bekommen die Beschäftigten im unteren Lohnbereich überproportional viel mehr dazu, also mehr als vier Prozent.
Weshalb ist eine Verbesserung der Altersteilzeit in der Textil- und Bekleidungsindustrie wichtig?
Schwere, körperliche Betätigungen gehören für viele Textilerinnen und Textiler zum beruflichen Alltag. Die Altersteilzeit zu verbessern, schafft für besonders belastete Beschäftigte die Chance, gesünder in die Altersruhe zu kommen. Das heißt zum einen, dass die Arbeitgeber mehr zur Altersteilzeit zuzahlen – und zum anderen eine höhere Quote der Beschäftigten im Betrieb, die in Altersteilzeit gehen können.
Warum fordert die IG Metall einen Mitgliederbonus?
Wir fordern einen Bonus für IG Metall-Mitglieder, damit ihr besonderes Engagement angemessen belohnt wird. Durch ihren Mitgliedsbeitrag sowie ihr ehrenamtliches Engagement sind es die Mitglieder, die die besseren Bedingungen durch Tarifverträge überhaupt erst ermöglichen. Nur mit genügend Mitgliedern kann die IG Metall notfalls auch streiken – und damit den nötigen Druck auf die Arbeitgeber für einen guten Tarifabschluss aufbauen.
Wer stellt die Forderungen auf – und wer verhandelt mit wem?
Die Tarifforderungen der IG Metall werden von den regionalen Tarifkommissionen aufgestellt. Die Mitglieder der Tarifkommissionen sind gewählte Vertreter*innen aus den Betrieben und der IG Metall vor Ort. Die Tarifkommissionen der IG Metall in der Textil- und Bekleidungsindustrie bilden eine zentrale Verhandlungskommission, die mit den Arbeitgebern verhandelt.
Welche Termine stehen an?
Am 20. Januar findet die zweite Runde der bundesweiten Tarifverhandlungen virtuell statt. Die Friedenspflicht endet am 31. Januar – somit könnte die IG Metall ab dem 1. Februar zu Warnstreiks aufrufen.
