Tarifbindung bei Siemens Cuxhaven
Leuchtturm für die Windkraftbranche

Siemens baut in Cuxhaven bald große Turbinen für Windkraftanlagen. Die IG Metall hat sich schon frühzeitig gekümmert, dass nach dem Flächentarifvertrag Metall und Elektro bezahlt wird. Für Siemens-Betriebsrat Thomas Ahme ein Leuchtturm für Tarifbindung in der Windkraftbranche.

15. Juli 201615. 7. 2016


In Cuxhaven baut Siemens derzeit ein Werk für Windkraftturbinen. Ende nächsten Jahres sollen die ersten Sieben-Megawatt-Maschinen ausgeliefert werden. Die Suche nach neuen Mitarbeitern läuft auf Hochtouren. Bis zu 1000 Menschen sollen im Werk arbeiten. Für sie hat die IG Metall zusammen mit dem Betriebsrat schon jetzt die arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen festgelegt.Für die Beschäftigten in dem neuen Windturbinen-Werk von Siemens in Cuxhaven gelten künftig weitgehend die tariflichen Standards der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie. Auf was sich das Unternehmen, der Betriebsrat, die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall nach intensiven Gesprächen in den vergangenen Monaten geeinigt haben, ist in der Branche keineswegs selbstverständlich. Basis war ein Eckpunktepapier, das IG Metall, der Siemens-Gesamtbetriebsrat und das Unternehmen schon aushandelten, als der künftige Standort noch grüne Wiese war.


Saubere Energie und gute Arbeit

„Mit der Tarifbindung für das Werk in Cuxhaven setzt Siemens Standards für die Windindustrie: Die Beschäftigten arbeiten nach dem Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie und werden auch so bezahlt“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Das Unternehmen zeigt damit, dass saubere Energie und gute Arbeit zusammengehören.“

Auch Thomas Ahme, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Siemens Niederlassung Hamburg, äußerte sich zufrieden. „Mit der Vereinbarung haben wir von Stunde Null an die Tarifbindung für das Turbinenwerk.“ Die Windindustrie schaffe nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern biete jungen Menschen auch eine Perspektive. Deshalb sei es besonders erfreulich, dass Siemens in Cuxhaven ausbilden werde. Der Betriebsrat der Siemens Niederlassung Hamburg wird für Cuxhaven zuständig sein. Ahme erwartet, dass etwa 600 bis 800 Siemens-Beschäftigte dort arbeiten werden. Dazu kommen noch weitere Arbeitsplätze bei Logistikern und anderen Firmen.


Perspektive auch für junge Leute

„Wir sind froh, dass die Wahl auf Cuxhaven fiel“, sagt Betriebsrat Ahme. Bei der Suche nach einem Standort für die Turbinenfertigung sei auch die Produktion im Ausland oder im Binnenland in die engere Wahl gekommen. Letztlich habe man sich für Cuxhaven und eine Fertigung nahe am Wasser entschieden, weil die Komponenten für die Sieben-Megawatt-Turbinen sehr groß sind. „Siemens in Cuxhaven ist ein Leuchtturm für die Tarifbindung in der Windkraftbranche“, sagt Ahme und ist sich sicher, das dass gute Tarifniveau auf andere Unternehmen der Branche ausstrahlen wird, wo bisher noch geringere Löhne gezahlt werden.

Besser mit Tarif
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