Übernahme Metall-Tarifabschluss
Bundesweit mehr Geld und selbstbestimmte Arbeitszeiten

Die Metall-Tarifverhandlungen sind durch. Der Abschluss aus Baden-Württemberg ist in allen Tarifgebieten übernommen worden. Nun gibt es bundesweit mehr Geld und mehr Selbstbestimmung bei den Arbeitszeiten.

21. Februar 201821. 2. 2018


Alle Tarifgebiete der Metall- und Elektroindustrie haben den Tarifabschluss aus Baden-Württemberg übernommen. Er sichert den Beschäftigten einen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Branche. Und er steht für eine Zeitenwende. Bisher gab es Flexibilität bei den Arbeitszeiten vor allem zugunsten der Arbeitgeber. Der Tarifabschluss gibt nun auch den Beschäftigten mehr Flexibilität und mehr Selbstbestimmung bei den Arbeitszeiten. Sie haben erstmals einen Rechtsanspruch, selbst zu wählen und kürzer zu arbeiten, für sich selbst, für ihre Gesundheit, für ihre Familien.

Dieser Erfolg war nur möglich, weil 1,5 Millionen Metallerinnen und Metaller mit Warnstreiks und ganztägigen Warnstreiks Druck gemacht und die Arbeitgeber zum Einlenken gebracht haben.
 

Metall und Elektro: Wer kann zwischen Geld und Zeit wählen?


Ab April gibt es 4,3 Prozent mehr Geld, im März bereits einmalig 100 Euro. Ab 2019 kommt dann eine neue jährliche Sonderzahlung dazu: das tarifliche Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent. Sowie ein Festbetrag von 400 Euro, von dem besonders die unteren Entgeltgruppen profitieren. Insgesamt erhalten die Beschäftigten sowohl 2018 als auch 2019, je nach Entgeltgruppe. jährlich 3,5 bis 4 Prozent mehr Geld.

Mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit

Ab 2019 haben Vollzeitbeschäftigte Anspruch auf verkürzte Vollzeit. Sie können ihre Arbeitszeit 6 bis 24 Monate lang auf bis zu 28 Stunden in der Woche reduzieren. Danach haben sie das garantierte Recht, wieder zu ihrer normalen Vollzeit zurückzukehren – oder erneut einen Antrag auf verkürzte Vollzeit zu stellen.

Zudem gibt es eine Wahloption für Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten. Sie können die 27,5 Prozent tarifliches Zusatzgeld auch als Zeit nehmen. Normalerweise kämen dabei sechs freie Tage im Jahr heraus. Die IG Metall hat jedoch durchgesetzt, dass der Arbeitgeber noch zwei Tage als Bonus obendrauf legt. Das heißt: Es gibt zusätzliche acht Tage frei im Jahr.


Freie Tage vor Prüfungen für Auszubildende – Angleichung Ost

Neben den bundesweit gültigen Regelungen hat die IG Metall in den einzelnen Tarifgebieten noch spezielle Ergebnisse erzielt. Auszubildende erhalten beispielsweise zusätzliche freie Tage vor Prüfungen, allerdings ist das regional unterschiedlich geregelt.

Das gilt auch für die Gesprächsverpflichtung, die Arbeitsbedingungen und Arbeitszeiten im Osten anzugleichen. Die IG Metall vor Ort informiert über die speziellen Ergebnisse in den entsprechenden Tarifgebieten.

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