Zum Nachlesen: Live-Blog
So lief die #FairWandel-Kundgebung der IG Metall in Berlin

Am 29. Juni haben über 50 ooo Metallerinnen und Metaller am Brandenburger Tor demonstriert. Für sichere Jobs und eine soziale und ökologische Zukunft. Der Live-Blog zum Nachlesen.


15:58 Uhr, vor der Siegessäule: „Die Demo war echt geil. Ich würde nächstes Jahr wieder kommen“, meint ein junger IG Metall-Vertrauensmann von VW in Kassel. „Aber wir müssen noch viel mehr und viel lauter werden, um einen fairen Wandel zu erreichen. Sonst geht der Wandel voll zu Lasten der Beschäftigten. Wir beobachten, dass die Unternehmen Produkte ins Ausland oder an Fremdfirmen auslagern, um Investitionen zu finanzieren. Daher müssen wir aufpassen.“


15:41, Bühne: Mittagsmüde? Sonnenerschöpft? Ein bisschen? Okay ― hier der Muntermacher, Ladies and Gentleman: Culcha Candela! Die Gruppe stürmt auf die Bühne, die Bässe pumpen. Los geht's. Müde kann man später sein.

(Foto: Stephen Petrat)



15:18 Uhr, Brandenburger Tor: Ein junger Stahlwerker von ArcelorMittal in Eisenhüttenstadt bittet spontan zum T-Shirt-Tausch. Er will unbedingt eines mit der Aufschrift „Stillstand hat noch nie was bewegt.“ Kriegt er. Für die Stahlbranche wünscht er sich weltweit einheitliche, faire Bedingungen.


15:09 Uhr, Bühne: Clueso feiert das Publikum: „Ohne Euch wäre das nur eine Bühne ― mit Euch ist es ein Fest!“ Tosender Applaus. Jetzt tanzen die Menschen!

 

(Foto: Christian von Polentz)


15:01 Uhr, Straße des 17. Juni: Schulz jedoch hat neben dem Klimaschutz auch die Arbeitsplätze im Blick. Bei BMW in Dingolfing hat der Betriebsrat in Verhandlungen erreicht, dass Elektroautos und eine Batteriefertigung an den Standort kommen. „Wir wollen eine Zukunft für unsere rund 20 000 Beschäftigten“, macht Schulz klar. Er ist sich sicher: Ohne die Hartnäckigkeit des Betriebsrats wäre die neue Elektrofertigung nicht in Dingolfing, sondern ganz woanders aufgebaut worden. „Wenn wir Klimawandel und Digitalisierung gestalten wollen, brauchen wir mehr Mitbestimmung für die Beschäftigten und ihre Betriebsräte. Deshalb bin ich heute hier.“


14:58, Straße des 17. Juni: Metallerinnen und Metaller verschiedener Generationen sind heute angereist, um zu demonstrieren: Erich Schulz, BMW-Betriebsrat aus dem niederbayerischen Dingolfing, ist heute mit seiner jugendlichen Tochter hier, die auch eine Freundin mitgebracht hat. Um 5 Uhr sind sie heute Morgen in den Bus gestiegen. Den beiden jungen Frauen ist vor allem der Klimaschutz wichtig.


14:55 Uhr, vor der Bühne: „Alles richtig, alles richtig, alles richtig“, sagt Nico am Ende von Jasmin Gebhardts Rede. Der 20-Jährige hat gerade die Schule beendet, viele seiner Freunde arbeiten bei Saarstahl in Völklingen ― er sieht an ihnen, er hört von ihnen, wie sie sich Gedanken um ihre Zukunft machen, darüber, wie man Ökologie und Ökonomie miteinander verbinden kann. „Wir müssen jetzt etwas tun, um den Klimawandel aufzuhalten. Es ist dringend.“


14:51 Uhr, Bühne: Als Schlussrednerin ergreift Jasmin Gebhardt, Vertreterin der IG Metall Jugend, das Wort: „Die Welt muss nicht nur klimafreundlicher, sondern auch gerechter werden. Es geht auch darum, die gesellschaftlichen Verhältnisse besser zu machen“, fordert sie.


14:42 Uhr, Bühne: Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie, fordert Bürgerinnen und Bürger zum Zusammenhalt auf: „Wir sollten die soziale Demokratie in unseren Nachbarschaften für alle und mit möglichst vielen gestalten und erfahrbar machen. Im Stadtviertel müssen unsere Vorstellungen vom guten Leben Platz haben. Dafür braucht es gute politische Rahmenbedingungen, aber auch das Engagement aller Bürgerinnen und Bürger.“


14:32 Uhr, Bühne: NABU-Präsident Olaf Tschimpke tritt ans Rednerpult: „Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, die Weichen für eine umfassende Mobilitätswende zu stellen und den geordneten und sozialverträglichen Strukturwandel für die Branche in den Regionen so zu organisieren, dass die Transformation Rückhalt in der Gesellschaft genießt. Der Klimaschutz darf nicht gegen die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen oder die Frage nach der Arbeitsplatzsicherheit in der Automobilindustrie ausgespielt werden.“


14:24 Uhr, Bühne: Nun spricht Verena Bentele, Präsidentin des VdK: „An der Rente wird sich zeigen, ob die Politik den Sozialstaat fit macht für die Zukunft. Der Gedanke an die finanzielle Situation im Alter macht fast allen Deutschen große Sorgen.“


14:17 Uhr, Bühne: Das geht also auch: Joris rockt die Bühne, der Sound flirrt durch die Luft, tanzende Beine überall ― und da drüben, zwischen zwei Bäumen: Eine Hängematte, zwei Menschen darin, sanft schaukelnd, glücklich schauend.

 

(Foto: Christian von Polentz)



14:15 Uhr, Brandenburger Tor: Jetzt ist es offiziell: Über 50 000 Metallerinnen und Metaller demonstrieren für einen fairen Wandel! Das meldet die IG Metall in Ihrer aktuellen Pressemitteilung.

 

(Foto: Thomas Range)



13:54 Uhr, Brandenburger Tor: Thomas und seine Kollegen sind da ― alle kommen sie aus der Bahnbranche. Alle sind sie sich einig: Für einen erfolgreichen Kampf gegen den Klimawandel ist es dringend nötig, die Bahn zu stärken. „Wir brauchen Elektrofahrzeuge, das stimmt“, sagt der Metaller. „Aber wichtig ist eben auch, endlich dafür zu sorgen, dass mehr Güterverkehr auf die Schiene kommt. Es ist höchste Zeit dafür.“

Mitglied werden
Werde Teil einer starken Gemeinschaft

Von Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bis zu gerechten Löhnen und Gehältern – wir kümmern uns persönlich und zuverlässig um unsere Mitglieder.

Online beitreten
Neu auf igmetall.de

Newsletter bestellen

Hinweis: Während der Großdemonstration #FairWandel am 29. Juni 2019 in Berlin machen wir Bilder zur Berichterstattung in unseren Medien. Wer ein Bild, auf dem er zu sehen ist, aus unseren Onlinemedien entfernt haben möchte, kann sich an datenschutz@igmetall.de wenden.