Tarifabschluss wird übernommen
Warnstreik wirkt: Tariferfolg im Riva-Stahlwerk

Die Beschäftigten haben sich durchgesetzt: Im Brandenburger Elektrostahlwerk (RIVA B.E.S.) gilt künftig der Tarifabschluss der ostdeutschen Stahlindustrie. Kurz vor der Urabstimmung über einen unbefristeten Streik knickte der Riva-Konzern ein.

29. Juli 201929. 7. 2019


Drei ganztägige Warnstreiks, ein Produktionsausfall von rund 6,6 Millionen Euro und schließlich die bevorstehende Abstimmung über einen unbefristeten Streik: Angesichts dieser Aussichten hat der Riva-Konzern unserer Forderung nachgegeben. Im Brandenburger Elektrostahlwerk (RIVA B.E.S.) gilt in Zukunft das Tarifergebnis der ostdeutschen Stahlindustrie vom März 2019.

Das bedeutet: Die Löhne der Beschäftigten steigen um 3,7 Prozent. Zusätzlich erhalten sie das neue tarifliche Zusatzgeld in Höhe von 1000 Euro im Jahr.

„Das ist ein Erfolg der Solidarität. Sowohl der Kampfbereitschaft der Brandenburger Riva B.E.S.-Belegschaft als auch des gemeinsamen Kampfes mit den Streikenden von Riva H.E.S aus Trier und Horath“, sagt Stefanie Jahn, Geschäftsführerin der IG Metall Orienburg-Potsdam und Verhandlungsführerin der IG Metall für Riva B.E.S.

Sie dankte allen Brandenburger Kolleginnen und Kollegen für ihre Entschlossenheit. „Nur so ist dieser Erfolg kurz vor Beginn der Urabstimmung über einen unbefristeten Streik durchgesetzt worden.“

Riva hatte sich lange geweigert, den jüngsten Stahl-Tarifabschluss an die Beschäftigten weiterzugeben. Stattdessen hatte der Konzern Opfer von der Belegschaft verlangt.


Streiks dauern an

Unterdessen geht der unbefristete Arbeitskampf an den Riva-Standorten Trier und Horath weiter. Bei der letzten Tarifverhandlung am 24. Juli war das Riva-Management nicht in der Lage, eine Entscheidung für eine Lösung zu treffen. Am 5. August soll in Frankfurt weiterverhandelt werden.

„Riva ist bezwingbar. Nun ist es an der Zeit am 5.8.2019 in Frankfurt einen Kompromiss zur Lösung des Streiks in Trier und Horath zu finden, sonst geht der Streik noch lange weiter“, sagt Uwe Zabel, IG Metall-Verhandlungsführer für Trier und Horath. „Lasst uns gemeinsam die Tarifflucht des Riva-Konzerns in Deutschland vollständig verhindern und auch in Trier und Horath die Tarifbindung durchsetzen“.

Die Beschäftigten von Riva in Trier und Horath sind bereits seit acht Wochen im Streik. Seitdem sind sie fast täglich unterwegs, um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Anfang Juli demonstrierten sie vor der Riva-Konzernzentrale in Mailand.

Am 5. August findet in Frankfurt parallel zur Tarifverhandlung ein Solidaritätstreffen mit Protestkundgebung statt (Beginn: 11 Uhr, Wilhelm-Leuschner-Straße 79).


Unterstützung für die Streikenden

Damit sie ihren Arbeitskampf auch in den nächsten Wochen durchhalten können sind die Streikenden auf Unterstützung angewiesen. Aufgrund des niedrigen Entgeltniveaus bei Riva Stahl H.E.S. und entsprechend niedriger Gewerkschaftsbeiträge ist die Streikunterstützung nicht sehr hoch. Wir rufen zu Spenden für die Kolleginnen und Kollegen auf.

Wer helfen will, kann das über folgendes Spendenkonto tun:

Empfänger: KAB-Diözesanverband Trier
IBAN: DE83 3706 0193 3002 3590 21

BIC: GENODED1PAX (PAX-Bank Trier)
Verwendungszweck: Soli-Konto Henningsdorfer

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