IndustriALL Europe, der Verband der Industriegewerkschaften Europas, hat auf seinem vierten Kongress vom 3. bis 5. Juni 2025 in Budapest die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Auch die IG Metall war mit einer Delegation vor Ort. Gemeinsam mit den anderen europäischen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter diskutierte und verabschiedete sie den Strategieplan 2025-2029 (in Kürze hier zum Download). Dieser hat die industrielle Zukunft Europas als Ziel und damit auch sichere, nachhaltige und faire Industriearbeitsplätze. Zur Umsetzung dieser Ziele soll die gemeinsame Gewerkschaftsmacht ausgebaut und verstärkt Druck auf Arbeitgeber und die politischen Entscheider der EU ausgeübt werden.
In seinem Beitrag betonte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall und Vizepräsident von IndustriALL Europe, die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit für die Beschäftigten in Deutschland:
„Die Bedrohung der Industrie ist kein nationales Problem. Wir brauchen europäische Lösungen, in Brüssel müssen die richtigen Entscheidungen fallen. Das gilt praktisch für alle unsere Branchen. Von der Stahlindustrie, unseren Schmieden und Gießereien bis zur Automobilindustrie mit ihren Zulieferbetrieben. Dabei ist Energie ein Querschnittsthema, das uns als Privatpersonen genauso betrifft wie Unternehmen. Energie muss europäischer gedacht werden, vor allem beim Ausbau der Netz- und Speicherinfrastruktur, aber auch der Ladestationen für E-Autos. Die Energiepreise, vor allem die Strompreise, müssen runter und politisch auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden. Zudem muss künftig gelten: Wer auf den europäischen Markt will, der muss Verantwortung für europäische Arbeitsplätze übernehmen. Und wer in Europa produziert, muss auch zu einem ansehnlichen Teil europäische Komponenten einsetzen.“