Mach mit! Gewerkschaftsfreiheit international
Inhaftierte Gewerkschafter freilassen

Seit nunmehr fünf Jahren kämpft eine Initiative der IG Metall weltweit für die Freilassung inhaftierter Gewerkschafter. Die gemeinsamen Protestaktionen mit Amnesty International zeigen Wirkung. Sei auch du dabei!

7. Mai 20257. 5. 2025


Die IG Metall kooperiert seit mehreren Jahren mit der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, um Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter weltweit vor Verfolgung zu schützen und aus der Haft freizubekommen. In dem Netzwerk von IG Metall und Amnesty engagieren sich Aktive aus ganz Deutschland. 

 

Zwei Frauen kamen frei

Schwerpunkt der Aktionen ist in jedem Jahr der 1. Mai. Seit mehr als 120 Jahren ist er der Tag der internationalen Gewerkschaftsbewegung. Auf den Kundgebungen zum Tag der Arbeit werden Unterschriften zur Unterstützung verfolgter Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gesammelt. Gebündelt werden sie dann an die Botschaften der Länder geschickt. Auf diese Weise hat die Initiative maßgeblich dazu beigetragen, dass die Aktivistinnen Palina Sharenda-Panasjuk aus Belarus und Chhim Sithar aus Kambodscha aus dem Gefängnis freikamen. 

Auch in diesem Jahr fanden in ganz Deutschland Postkartenaktionen des Netzwerks von IG Metall und Amnesty statt. An Infoständen in Frankfurt, Bremen, Wolfsburg und im Ruhrgebiet und in vielen weiteren Städten sammelten Metallerinnen und Metaller Unterschriften unter den Kundgebungsteilnehmern. „Unsere Solidarität gehört all denen, die weltweit für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer kämpfen. Viele von ihnen werden verfolgt und sitzen unter zum Teil schrecklichen Bedingungen im Gefängnis“, sagt der Zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner.

In vielen Ländern werden Kolleginnen und Kollegen ins Gefängnis geworfen und sogar ermordet, nur weil sie sich für Arbeitnehmerinteressen einsetzen. „Wir können ihnen zur Seite stehen und deutlich machen, dass es grundlegendes Recht ist, Gewerkschaften zu gründen, ihnen beizutreten und sich für gute Arbeitsbedingungen einzusetzen“, betont Jürgen Kerner.

 

Proteste gegen Todesurteil

Dieses Jahr setzt sich das Netzwerk vor allem für zwei Gewerkschaftsaktivisten ein:

  • Einmal für Sharifeh Mohammadi, 45 Jahre alt, Ingenieurin und Mutter eines 12jährigen Sohnes. Sie wurde im Iran zum Tode verurteilt wegen angeblicher „bewaffneter Rebellion“. Tatsächlich hat Sharifeh nichts anderes getan als für die Interessen von Beschäftigten und vor allem für Frauenrechte im Iran einzutreten. Sie wurde in der Haft gefoltert.
  • Ein zweiter Aufruf dient der Freilassung von Aliaksandr Yarashuk, dem Vorsitzenden des Bundes der unabhängigen Gewerkschaften von Belarus und Vizepräsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes. Das Regime hat Yarashuk wegen seiner Gewerkschaftsarbeit zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Für Sharifeh Mohammadi und Aliaksandr Yarashuk wurde eine hohe Zahl von Unterschriften bei den diesjährigen Mai-Veranstaltungen gesammelt. Die Unterschriftenkarten gehen an die Botschaften von Iran und Belarus mit der Forderung nach sofortiger und bedingungsloser Freilassung der beiden Aktivisten. Das gemeinsame Netzwerk von IG Metall und Amnesty ist weiter am wachsen und sucht Unterstützer. Es ist offen für Mitglieder aller DGB-Gewerkschaften und alle Interessierten, die in Betrieben arbeiten oder studieren. Je mehr mitmachen, umso besser. 

 

Aktionen in den Betrieben

„Bitte unterstützt die Aktionen und setzt Euch ein über die Website von Amnesty International. Seid solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen, die auf ihre Freilassung warten“, so der Appell von Jürgen Kerner. 

Es gibt für Metallerinnen und Metaller viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Man kann Flyer in die Betrieben verteilen, Protestbriefe schreiben, Infostände machen und  Patenschaften für verfolgte Kolleginnen und Kollegen übernehmen. Genutzt werden können Betriebsversammlungen, Vertrauensleutesitzungen und Delegiertenversammlungen, um über verfolgte Gewerkschafter berichten und Aktionen beschließen. Wichtig dabei sind Kontinuität und ein langer Atem.

Wer Interesse hat mitzuarbeiten, kann sich an amnesty@igmetall.de oder ulrichbreitbach@gmail.com wenden. Mehr Infos zur Initiative „Gewerkschaftsfreiheit International“ und die Möglichkeit zur Unterzeichnung gibt es auch auf der Seite der IG Metall Sprockhövel https://igmetall-sprockhoevel.de/verfolgte-gewerkschafterinnen/

 


 

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