Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine Debatte über die Arbeitszeit in Deutschland angestoßen. Die Menschen müssten „wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten". Im Koalitionsvertrag kündigt die neue Bundesregierung an, die Möglichkeit einer wöchentlichen anstatt einer täglichen Höchstarbeitszeit zu schaffen. Das Vorhaben der Bundesregierung würde tägliche Höchstarbeitszeiten von über 12 Stunden erlauben, zeigt eine Studie des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeitsrecht (HSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Arbeitsmedizinisch ist längst erwiesen, dass zu lange Arbeitszeiten die Gesundheit gefährden. Überlange Arbeitszeiten sind mit einer Vielzahl von gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden. Erschöpfung, Müdigkeit und Schlafstörungen treten ebenso vermehrt auf wie stressbedingte Erkrankungen, Herz-Kreislauf- und Stoffwechselkrankheiten.
Diese überlangen Arbeitszeiten gibt es auch in Deutschland: Eine Studie des DGB-Index Gute Arbeit, die Ausmaß und Anzahl geleisteter Überstunden in den Blick nahm, kam erst im Frühjahr zu dem Ergebnis, dass bereits heute rund 10 Prozent der Vollzeitbeschäftigten mehr als 48 Stunden pro Woche arbeitet. Dies bedeutet nicht weniger, als dass etwa jeder beziehungsweise jede zehnte Vollzeitbeschäftigte aufgrund von Überstunden massiv gesundheitsgefährdende Arbeitszeiten aufweist.
Dazu haben wir weiter unten noch eine Infografik