Tarifabschluss Metallhandwerk und Landbautechnik in Niedersachsen
Kündigungsschutz, mehr Geld und freie Tage

Trotz Corona-Krise: IG Metall-Mitglieder im Metallhandwerk und in der Landbautechnik Niedersachsen sind bis Jahresende vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. Ab April gibt es zudem 2,5 Prozent mehr Geld. Ab 2022 können Beschäftigte freie Tage statt tariflichem Zusatzgeld wählen.

8. Oktober 20208. 10. 2020


Nach langen zähen Verhandlungen hat die IG Metall für die rund 50 000 Beschäftigten im Metallhandwerk sowie im Land- und Baumaschinentechnikerhandwerk Niedersachsen ein beachtliches Tarifergebnis durchgesetzt. Betriebsbedingte Kündigungen sind danach bis Ende des Jahres ausgeschlossen. Ab April 2021 gibt es zudem 2,5 Prozent mehr Geld.

Für Auszubildende gibt es bereits jetzt mehr Geld – bis zu 127 Euro mehr im Monat. Die monatlichen Ausbildungsvergütungen steigen rückwirkend zum 1. September auf bis zu 1000 Euro im vierten Ausbildungsjahr und damit auf das Niveau des Kfz-Handwerks.


Ab 2022: T-ZUG oder 8 freie Tage

Ab dem Jahr 2022 tritt dann das neue tarifliche Zusatzgeld (T-ZUG) in Kraft, das bereits aus der Metall- und Elektroindustrie bekannt ist. Damit erhalten alle Beschäftigten mit der Abrechnung für den Monat April eines Jahres eine jährliche Sonderzahlung in Höhe von 27,5 Prozent ihres individuellen Monatseinkommens. Diese Sonderzahlung ist wandelbar in bis zu acht zusätzliche freie bezahlte Tage pro Jahr.

Jobs vorerst sicher

Bis zum 31. Dezember 2020 gilt für IG Metall-Mitglieder eine Beschäftigungssicherung in allen Mitgliedsbetrieben der beiden Arbeitgeberverbände.

„Die Aussprache betriebsbedingter Kündigungen ist bis Ende dieses Jahres tariflich ausgeschlossen. Das können wir in der derzeitig schwierigen und unsicheren Situation durch die Corona-Pandemie als Erfolg verbuchen“, findet Werner Kötter, Betriebsrat beim Baumschinenhersteller Dynapac in Wardenburg und Mitglied der Verhandlungskommission der IG Metall.

 „Wir haben das Maximum erreicht, was in der aktuell schwierigen Lage möglich war“, meint Markus Wente, Verhandlungsführer der IG Metall. „Dieser Erfolg liegt vor allem in der Stärke unserer Mitglieder im Betrieb. Die IG Metall-Mitglieder haben der Verhandlungskommission den Rücken gestärkt.“

Der Tarifabschluss tritt rückwirkend zum 1. September 2020 in Kraft. Die aktuelle Entgelttabelle gilt bis zum 31. März 2021 unverändert weiter.

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