Wiedervereinigung
30 Jahre Mauerfall: Wie Metaller die Deutsche Einheit beurteilen

Der eine hat nach der Wende die IG Metall im Osten mit aufgebaut. Die andere gehört zur Nachwendegeneration und kämpft für gute Arbeit in ihrem Zwickauer Betrieb. Wir haben beide gefragt: Wie schaut ihr auf die Deutsche Einheit? Die Antworten geben sie im Interview.

6. November 20196. 11. 2019


Der Kampf der IG Metall um Arbeitsplätze und den Erhalt industrieller Kerne

 


Michael Ebenau, IG Metall-Bezirksleitung Mitte

„Im Osten wächst eine selbstbewusste Generation nach“

 

Du bist im Herbst 1990 als Gewerkschaftssekretär vom Westen nach Jena gegangen. Welche Situation hast Du vorgefunden, was waren deine wichtigsten Aufgaben?

Michael Ebenau: Konkret war das im Oktober 1990, damals traten wir als Berater der ja noch bestehenden IG Metall Ost auf. Ab 1. Januar 1991 wurden dann die offiziellen Strukturen der gesamtdeutschen IG Metall aufgebaut. Wir haben also viel Beratungsarbeit geleistet, sehr groß war die Nachfrage nach Rechtsberatung. Das westdeutsche Rechtssystem war ja nahezu unbekannt. Aber wir haben auch Widerstand gegen die Abwicklung von Betrieben organisiert, den Kampf um Arbeitsplätze und … weiterlesen

 


 

Die Jungen im Osten: Gehen oder bleiben? – Ein Blick der heutigen Generation

 

 

Lisa Neubert, Jugend- und Auszubildendenvertretung VW Sachsen GmbH Zwickau
 

„Bei uns sind praktisch alle Azubis organisiert“


Was sagt dir der Mauerfall?

Lisa Neubert: Natürlich weiß ich, dass das ein entscheidendes politisches Ereignis war. Für mich liegt das alles weit zurück. Ich bin Jahrgang 99.

Und was verbindest Du mit der DDR?

Die kenne ich nur aus den Erzählungen meiner Eltern. Für mich war die Bundesrepublik immer das Normale. Das einzige, mich nicht normal ist, dass ich hier länger arbeite und weniger verdiene. … weiterlesen

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