Tarifergebnis bei Pfleiderer
Mehr Geld und mehr freie Tage beim Spanplattenhersteller Pfleiderer

Die Warnstreiks haben gewirkt: Der Tarifabschluss beim Spanplattenhersteller Pfleiderer beschert den Beschäftigten eine satte Corona-Beihilfe, mehr Geld ab Juni und ab August 2023 sowie wahlweise drei zusätzliche freie Tage im Jahr. Auszubildende erhalten ein überproportionales Extra-Plus.

10. März 202210. 3. 2022


4 Prozent mehr Geld ab Juni, weitere 3,3 Prozent mehr ab August 2023 – in der Summe 7,3 Prozent. Dazu kommt eine einmalige Corona-Beihilfe von 400 Euro netto, die noch im März ausbezahlt wird.

Dieses Verhandlungsergebnis hat die IG Metall beim Spanplattenhersteller Pfleiderer in der vierten Verhandlungsrunde durchgesetzt. Über 900 Beschäftigte haben dafür letzte Woche mit Warnstreiks an allen fünf Pfleiderer-Standorten (Foto oben: Gütersloh) Druck gemacht.
 

Drei statt zwei zusätzliche freie Tage im Jahr

Ab 2023 können die Pfleiderer-Beschäftigten drei zusätzliche freie Tage im Jahr wählen – statt wie bisher nur zwei. Wer die freien Tage nicht in Anspruch nimmt, erhält die Tage ausbezahlt.

Das Geschäft mit Spanplatten brummt, die Arbeit ist oft hart und viele Beschäftigte sind bereits älter. Die zusätzlichen freien Tage sind daher aus Sicht der Betriebsräte wichtig für die Erholung.
 

Extra-Plus für Auszubildende

Die Vergütungen für die Auszubildenden erhöhen sich um 50 Euro ab Juni 2022 – sowie um 40 bis 45 Euro ab August 2023. Dadurch steigen sie überproportional – also prozentual stärker als die Entgelte der Beschäftigten. Ab Juni erhalten Auszubildende zwischen 1090 Euro (erstes Ausbildungsjahr) bis 1290 Euro (viertes Ausbildungsjahr), ab August 2023 dann 1130 bis 1335 Euro im Monat. Für Auszubildende und dual Studierende gibt es zudem jetzt eine Corona-Beihilfe von 200 Euro netto.

Außerdem können ab 2023 auch die Auszubildenden zwei zusätzliche Tage im Jahr frei nehmen. Bislang waren sie von den freien Tagen ausgeschlossen.
 

Tarifkommission muss noch zustimmen

„Es waren schwierige Verhandlungen, in denen sich die Arbeitgeberseite nur in kleinen Schritten auf unsere Forderungen zubewegte“, erklärt IG Metall-Verhandlungsführer Christian Iwanowski. „Die Warnstreiks letzte Woche sorgten für den nötigen Schwung in der Verhandlung.“

Am 15. März diskutiert nun noch die IG Metall-Tarifkommission bei Pfleiderer über das Verhandlungsergebnis.

Die Erklärungsfrist läuft bis zum 21. März. Bis dahin müssen Arbeitgeber und IG Metall entscheiden, ob sie das Verhandlungsergebnis annehmen.

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