Krieg in der Ukraine
„Eine große humanitäre Tragödie“

Der IG Metall-Vorsitzende und Präsident von IndustriALL Global Union, Jörg Hofmann, sicherte im Gespräch mit ukrainischen Gewerkschaften Solidarität und Hilfe zu. Für Sonntag ruft der DGB zu großen Friedensdemonstrationen auf.

9. März 20229. 3. 2022 |
Aktualisiert am 11. März 202211. 3. 2022


Am Dienstag hat sich der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann in seiner Eigenschaft als Präsident von IndustriALL Global Union mit Vertreterinnen und Vertetern der ukrainischen Gewerkschaften per Videokonferenz über die Lage in der Ukraine informiert. Die ukrainischen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter richteten dramatische Appelle an die internationale Öffentlichkeit, den Menschen zu helfen, die durch die Invasion Russlands in höchster Gefahr geraten sind, in Schutzräumen ausharren oder auf der Flucht sind.

In zerstörten Städten wie Charkiw sei das Leben komplett zu Erliegen gekommen. Im eingekesselten Mariupol, wo Menschen auf einen sicheren Fluchtkorridor zum Verlassen der Stadt warten, gebe es seit zehn Tagen kein Strom und Wasser mehr. „Es ist ein sehr kalter Winter. Das Essen wird knapp. Es ist eine große humanitäre Tragödie“, sagte Michailo Wolynetz, Vorsitzender der unabhängigen Bergarbeitergewerkschaft. Nur noch die Hälfte der Betriebe des Landes arbeiteten, viele hätten mit Versorgungsproblemen zu kämpfen.

Schweigeminute in den Betrieben: Am Freitag, 11. März 2022, um 11 Uhr wollen wir gemeinsam der Opfer des von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgehenden Angriffskriegs gedenken und so ein Zeichen für Frieden in der Ukraine setzen.

Jörg Hofmann sicherte den Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Schwestergewerkschaften die solidarische Hilfe von IndustriALL Global Union zu. „Wir fordern ein sofortiges Ende des Krieges und den Rückzug der russischen Truppen. Wir werden den Betroffenen und Flüchtlingen weiter mit konkreter Solidarität in Form von Spenden und Hilfslieferungen helfen.“
 

Metallerinnen und Metaller helfen

Hofmann verwies auf bereits laufende Hilfsaktionen beispielsweise aus Deutschland. Metallerinnen und Metaller haben bereits in mehreren Regionen und bei Belegschaften Spenden gesammelt. Am Wochenende war ein Hilfskonvoi der IG Metall aus NRW mit sechs Fahrzeugen an der polnisch-ukrainischen Grenze. Ein weiterer 40-Tonner-LKW fuhr direkt in die Ukraine und überbrachte den ersten Teil von insgesamt 120 Tonnen Hilfsgüter, die in NRW gesammelt wurden. Die IG Metall-Bildungszentren Beverungen und Lohr haben kurzfristig Unterkünfte zur Verfügung gestellt, um geflüchtete Menschen aufzunehmen. Der IG Metall-Vorstand hat eine Spende von 100 000 Euro auf das Spendenkonto „Gewerkschaften helfen e.V.“ für die Ukraine zugesagt.

„Wir rufen auch unsere Mitglieder zu Spenden auf, damit den vor Krieg und politischen Repressionen Geflüchteten geholfen werden kann“, bekräftigte Hofmann. An vielen Orten schließen sich Mitglieder der IG Metall Friedensdemonstrationen und weiteren Hilfsaktionen für die Ukraine an. Der Dachverband IndustriALL Global hat ebenfalls Spenden gesammelt und unterstützt die ukrainischen Gewerkschaften auf jede erdenkliche Weise.

Stoppt den Krieg!

Großdemos für den Frieden am 13. März 2022
Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine

Berlin, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart: Am Sonntag, den 13. März, ab 12 Uhr, gehen wir gemeinsam mit dem DGB und anderen Organisationen mit Hunderttausenden auf die Straßen. Zum Aufruf des DGB

Wer spenden will, kann dies über das Spendenkonto des DGB:

Gewerkschaften helfen e.V.
Nord LB
IBAN: DE40 2505 0000 0151 8167 90
BIC: NOLADE2HXXX
Stichwort: „Gewerkschaftliche Ukraine-Hilfe“

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