Tarifrunde Metall und Elektro 2022
Verhandlungsergebnis: Entgelterhöhung in zwei Stufen plus 3000 Euro

Mehr Geld in der Metall- und Elektroindustrie: plus 5,2 Prozent ab Juni 2023, weitere 3,3 Prozent ab Mai 2024. Dazu kommen 1500 Euro Inflationsausgleichsprämie bis Februar 2023 und weitere 1500 Euro bis Februar 2024. Dafür haben über 900.000 Beschäftigte mit Warnstreiks Druck gemacht.

18. November 202218. 11. 2022 |
Aktualisiert am 25. November 202225. 11. 2022


Nach 11 Stunden Tarifverhandlung haben sich IG Metall und Arbeitgeber in Ludwigsburg auf ein Ergebnis für die Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg geeinigt: ein Paket aus dauerhaften Entgeltsteigerungen um insgesamt 8,5 Prozent sowie Inflationsausgleichsprämien von 3000 Euro in zwei Stufen.  

Zu Beginn des Jahres 2023 gibt es die erste Stufe der Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro netto (Auszubildende 550 Euro), zahlbar bis Ende Februar. Im Juni 2023 steigen die Tarifentgelte um 5,2 Prozent.  

Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten die zweite Stufe der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von weiteren 1500 Euro (Auszubildende 550 Euro). Im Mai 2024 steigen die Tarifentgelte dann um 3,3 Prozent. Die Laufzeit: bis 30. September 2024. 

Verhandlungsergebnis Metall und Elektro 2022

Dauerhafte Entgeltsteigerungen und eine Inflationsausgleichsprämie in zwei Stufen

Verhandlungsergebnis Metall- und Elektroindustrie
Verhandlungsergebnis Metall- und Elektroindustrie
Verhandlungsergebnis Metall- und Elektroindustrie
Verhandlungsergebnis Metall- und Elektroindustrie

Dauerhaft mehr Geld 

„Die Beschäftigten haben demnächst deutlich mehr Geld in der Tasche – und zwar dauerhaft“, erklärt Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall zu dem Ergebnis. „Hinzu kommen steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen. Beides zusammen – Einmalzahlungen und prozentuale Erhöhung – bringen den Beschäftigten eine spürbare Entlastung angesichts der gestiegenen Preise.“

Für Facharbeiter in der sogenannten Eckentgeltgruppe bringt der Tarifabschluss über die Laufzeit von 24 Monaten rund 7000 Euro mehr, davon 4000 Euro dauerhaft und 3000 Euro steuer- und abgabenfrei.

„Beides haben die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Warnstreiks erst möglich gemacht“, betont Hofmann. „Für diesen Einsatz gilt ihnen ein großer Dank.“ 

Die Arbeitgeber hatten lange gezögert, überhaupt ein Angebot vorzulegen und so eine große Warnstreikwelle provoziert. Bundesweit haben sich über 900.000 Metallerinnen und Metaller an den Warnstreiks beteiligt. 
 

Spürbare Entlastungen für Beschäftigte 

Angesichts der stark gestiegenen Preise hatte die IG Metall parallel zur Tarifrunde im politischen Berlin erfolgreich Druck für spürbare Entlastungen gemacht. Hunderttausende Metallerinnen und Metaller setzten sich unter anderem für eine wirksame Gas- und Strompreisbremse ein.  

„So ist es in einer äußerst herausfordernden Zeit gelungen, die Beschäftigten spürbar zu entlasten, Einkommen nachhaltig zu stabilisieren und die Kaufkraft zu stärken“, meint Hofmann. „Das heute erzielte Tarifergebnis stützt somit auch die Konjunktur in Deutschland.“ 

Weitere Details zum Tarifabschluss bei der IG Metall Baden-Württemberg, in unserem FAQ und bei Eurer IG Metall vor Ort.
 

Übernahme des Pilotabschlusses in anderen Tarifgebieten

Der Vorstand der IG Metall hat die Übernahme des Pilotergebnisses aus Baden-Württemberg auch in allen anderen Tarifgebieten zur Übernahme empfohlen. Dort verhandeln IG Metall und Arbeitgeberverbände noch einmal gesondert über die Übernahme.

Mittlerweile haben alle Tarifgebiete der Metall- und Elektroindustrie das Pilotergebnis übernommen:

  • Baden-Württemberg (Pilotabschluss)
  • Bayern
  • Berlin und Brandenburg
  • Mittelgruppe (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland)
  • Nordrhein-Westfalen
  • Niedersachsen
  • Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim
  • Tarifgebiet Küste (Hamburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Küste Niedersachsen, Schleswig-Holstein)
  • Thüringen
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt

 

 

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