2. Solidarisch finanzieren
Derzeit wird die gesetzliche Rente vor allem von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getragen. Viele Besserverdiener – Ärzte, Anwälte, Architekten – bleiben außen vor. Ebenso wie Beamte. Sie alle haben eigene Einrichtungen für die Altersvorsorge oder sie erhalten eine Pension.
Die IG Metall sagt: Künftig sollen alle Erwerbstätigen in die Rentenversicherung einzahlen („Erwerbstätigenversicherung“). Das würde die Rentenversicherung langfristig stärken und die Finanzierung auf eine solidarische Basis stellen.
Die Erwebstätigenversicherung soll nur für die Menschen gelten, die neu in den Beruf eintreten. Dadurch entsteht ein finanzieller Puffer für die Zeit, in der die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen.
3. Flexible Übergänge schaffen:
Schon das aktuelle Renteneintrittsalter von 67 Jahren ist für die Mehrheit der Beschäftigten nicht erreichbar. 95 Prozent gehen davon aus, dass nicht alle bis zur Regelalterssgrenze arbeiten können und es vorzeitige Ausstiegoptionen geben muss. Doch ein früherer Renteneintritt bedeutet: Hohe Abschläge bei der Rente.
Die IG Metall fordert eine erreichbare Altersgrenze und flexible, sozial abgesicherte Übergänge in den Ruhestand. Die „Rente ab 63“ war ein Schritt in diese Richtung. Allerdings gilt sie nur für wenige Jahrgänge.
Mit dem „Tarifvertrag zum flexiblen Übergang in die Rente“ (TV FlexÜ) hat die IG Metall bereits für bis zu vier Prozent der Beschäftigten einen Anspruch auf Altersteilzeit durchgesetzt.
4. Betriebsrente für alle
Betriebsrenten sind eine sinnvolle Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Die IG Metall setzt sich ein für eine flächendeckende Verbreitung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) – finanziert vom Arbeitgeber. Betriebsräte sollen bei der Altersversorgung stärker mitreden dürfen.
5. Steuerzuschuss und Beiträge
Für eine gute Rente brauchen wir auch moderat höhere Rentenbeiträge und Steuerzuschüsse. Beides ist nicht nur gut angelegt, sondern auch gerecht. Denn bei den Rentenbeiträgen zahlen die Arbeitgeber mit. Die private Vorsorge tragen die Beschäftigten alleine.
Die Steuerzuschüsse dienen vor allem zur Finanzierung von Aufgaben, die die Rentenversicherung übernimmt, obwohl dafür keine Beiträge geflossen sind. Beispiel: Die sogenannte „Mütterrente“.
Viele Generationen, ein Anliegen
In der öffentlichen Debatte wird die Rentenfrage oft als „Krieg der Generationen“ inszeniert. Das nützt nur denjenigen, die die gesetzliche Rente demontieren und kaputt kürzen wollen.
Tatsächlich haben alle Generationen ein Interesse an einem zukunftsfesten Rentensystem – gerade auch die Jüngeren. Ihre Erwerbsbiografien sind oft unbeständiger als die der älteren Generationen. Dadurch haben sie es schwerer, ausreichend Rentenansprüche aufzubauen.
Die IG Metall wirbt für den Dialog der Generationen und für eine solidarische Rentenpolitik. Ziel ist ein gerechter Ausgleich.
Und was bedeutet es nun für unsere zukünftige Rentnerin Petra, wenn die Forderungen der IG Metall umgesetzt werden? Sie könnte, wenn sie 2034 in Rente geht, mit deutlich mehr Geld rechnen: Statt eines schleichenden Kaufkraftverlustes hätte sie (in heutigen Werten) sogar eine höhere Rente – mindestens 100 Euro mehr im Monat.