Arbeitgeber blockieren weiter die Einführung der 35-Stunden-Woche in der Metallindustrie Ost
Auch beim fünften Gespräch zur Angleichung der Arbeitszeit in der Metallindustrie Ost haben sich die Arbeitgeber nicht bewegt. Die IG Metall will eine stufenweise Verkürzung von derzeit 38 auf 35 Stunden in der Woche wie im Westen. Die Arbeitgeber jedoch fordern unter anderem „Kostenkompensationen“.
30 Jahre nach dem Mauerfall arbeiten die Beschäftigten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie immer noch drei Stunden mehr in der Woche. Die IG Metall will das ändern und fordert eine stufenweise flexible Verkürzung über zehn Jahre von 38 auf 35 Stunden in der Woche, wie im Westen. Seit einigen Monaten laufen nun Gespräche mit den Arbeitgebern. Und eigentlich hatten die Arbeitgeber bereits im Frühjahr zugesagt, dass sie eine Lösung bis Ende Juni mit der IG Metall erzielen wollen.
Arbeitgeber lehnen Stufenplan ab
Doch auch im fünften Gespräch blockierten die Arbeitgeber. Sie lehnen den Stufenplan der IG Metall ab beharren stattdessen auf einem Korridor-Modell. Betriebe sollen ohne verbindlichen tariflichen Rahmen ihre Arbeitszeit zwischen 30 und 40 Stunden wählen können. Zudem haben die Arbeitgeber einen Katalog zur „Kostenkompensation“ präsentiert: Für die Arbeitszeitverkürzung wollen sie Geld von den Beschäftigten.
„An einer Lösung interessiert zu sein, ist nach fünf Gesprächen zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland zu wenig“, kritisierte Olivier Höbel, Bezirksleiter der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Wir sind bereit, betriebliche Flexibilität zu ermöglichen, aber das braucht Regeln und Grenzen.“
Der letzte Gesprächstermin zur Angleichung der Arbeitszeit in Ostdeutschland ist für den 21. Juni in Leipzig geplant. Davor wollen IG Metall und Beschäftigte mit Aktionen in den Betrieben am 18. Und 19. Juni noch einmal Druck für die Angleichung der Arbeitszeit an den Westen machen
Hintergründe auch auf der Internetseite des IG Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen.
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