Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie Westfalen-Lippe: ...
Arbeitgeber provozieren Eskalation

Die Tarifverhandlungen für die Holz- und Kunststoffbeschäftigten in Westfalen-Lippe sind gescheitert. Bei der zweiten Verhandlungsrunde in Herford präsentierten die Arbeitgeber gestern ein Angebot, das noch nicht einmal die Preissteigerung auffangen würde. Die Tarifpartner vereinbarten eine ...


... Schlichtungsrunde für den 20. Juni 2011.

Für die 40 000 Arbeitnehmer in der Holz- und Kunststoffbranche Westfalen-Lippe ist das Arbeitgeberangebot ein Hohn: Für die Monate Mai, Juni und Juli wollen sie gar nichts zugestehen und ab August 2011 gerade mal mickrige 2 Prozent, die auch noch um fünf Monate bis Januar 2012 aufschiebbar sein sollen. Ab September 2012 dürfen es weitere 1,7 Prozent sein, ebenfalls aufschiebbar. Der neue Tarifvertrag soll 24 Monate gelten – also bis 30. April 2013.

Keine akzeptable Verhandlungsgrundlage
Das Angebot sei „ganz weit von einer Lösung des Tarifkonflikts entfernt“, konstatierte IG Metall-Verhandlungsführer Robert Fuß. „Das gleicht nicht einmal die Kaufkraftverluste aus und ist keine akzeptable Verhandlungsgrundlage.“ Offensichtlich wollen die Arbeitgeber die Beschäftigten von der Konjunkturentwicklung abkoppeln. Mit solch einem Angebot nehmen sie in Kauf, dass der Tarifkonflikt weiter eskaliert.

Die IG Metall fordert 5,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 60 Euro im Monat steigen und die Ausgebildeten in ein Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Mitte Mai hatten sich mehr als 3500 Beschäftigte in Westfalen-Lippe mit einer „Woche der Unruhe“ an 24 betrieblichen Aktionen beteiligt, um der IG Metall-Forderung Nachdruck zu verleihen.

Schlichtung angepeilt
Beide Seiten vereinbarten eine Schlichtungsrunde für den 20. Juni in Herford. Als Schlichter haben sich die Tarifparteien auf Wilhelm-Henrich Vorndamme verständigt. Er ist Vorsitzender Richter am Landesarbeitsgericht Sachsen.

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