Gut 2000 Menschen arbeiten bei MTU in Hannover. Alle können in ihrer Arbeitszeit gleiten und alle tun das auch. Vor allem nach oben. Das hatte Betriebsrat Michael Behé zwar immer vermutet. Jetzt weiß er es.
Nur ein Fünftel arbeitet 35 Stunden oder weniger pro Woche. Die meisten arbeiten länger, wie die Auswertung der Beschäftigtenbefragung für seinen Betrieb zeigt. Dabei wünschen sich bei MTU 76 Prozent der Befragten, 35 Stunden oder weniger pro Woche zu arbeiten. In der Arbeitszeit spiegelt sich die Auftragslage wider.
Das Unternehmen wartet Triebwerke von Flugzeugen. Weil immer mehr Menschen fliegen, brummt das Geschäft. Michael Behé liest aus den Zahlen aber noch etwas: „Das Unternehmen hat schlecht geplant. Es hat Leute nur befristet eingestellt und wieder gehen lassen. Sie fehlen uns jetzt einfach.“ Der Arbeitgeber klage nun über Fachkräftemangel und will die Arbeitszeit verlängern. Deshalb heißt das erste Ziel für den Betriebsrat: „Wir müssen die 35-Stunden-Woche halten.“
Einfach die Freiheit haben
Das zweite Ziel ist, die Flexibilität zu behalten. Die Beschäftigten arbeiten im Zweischichtsystem und können alle gleiten. Auch bei MTU ist es den meisten wichtig, mehr selbst über Lage und Dauer ihrer Arbeitszeit bestimmen zu können. Eben auch mal später kommen oder früher gehen zu können. „Den meisten geht es nicht darum, ob sie es gerade im Moment brauchen“, sagt Michael Behé. „Es geht ihnen darum, die Freiheit zu haben.“
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