Warnstreik für Tarifbindung bei Elero
Elero-Beschäftigte wollen Tarif ― 6 Stunden Warnstreik

Mit dem ersten Warnstreik ihrer Geschichte haben die Beschäftigten des Antriebsherstellers Elero in Pößneck/Thüringen Druck für einen Tarifvertrag gemacht. Bislang hat der Arbeitgeber ihre Forderungen abgelehnt.


Jahrelang gab es hier kaum Lohnerhöhungen. Die Beschäftigten organisierten sich in der IG Metall und wählten eine Tarifkommission.


Lohnsteigerungen unterhalb der Inflation

Sechs Stunden lang haben die Beschäftigten von Elero in Pößneck/Thüringen die Arbeit niederlegt, um Druck zu machen: Sie wollen erstmals gemeinsam mit der IG Metall einen Tarifvertrag durchsetzen. Am ersten Warnstreik der Elero-Geschichte beteiligten sich gut zwei Drittel der 76 Beschäftigten.

Die Beschäftigten, die Antriebe und Steuerungen für Jalousien, Markisen und Tore herstellen, wollen insbesondere bessere Löhne. Die Lohnsteigerungen lagen in den vergangenen Jahren unterhalb der Inflation.


Sechs Stunden Warnstreik für bessere Löhne

„Immer mehr Beschäftigte haben sich Termine bei der Geschäftsleitung geben lassen, um höhere Löhne auszuhandeln. Sie wurden mit Ausreden vertröstet ― bis es der Geschäftsleitung zu viel wurde und sie gar keine Termine mehr vergab“, erinnert sich der Betriebsratsvorsitzende Gerald Silberbach. „Die Leute kamen dann zu uns, zum Betriebsrat. Wir haben ihnen gesagt: Für höhere Löhne brauchen wir die Gewerkschaft.“

Der Betriebsrat wandte sich an die IG Metall Jena-Saalfeld. Nach zwei Informationsveranstaltungen im Februar traten immer mehr Beschäftigte bei uns ein. Davor hatten wir bei Elero nur fünf Mitglieder ― jetzt sind es über 60 Prozent.


Forderung nach Anerkennungstarifen

Unsere Mitglieder wählten eine Tarifkommission und übergaben dem Arbeitgeber Ende März ihre Forderung nach einem sogenannten Anerkennungstarifvertrag: Der Arbeitgeber soll die tariflichen Regelungen der Metall- und Elektroindustrie anerkennen. Doch der Arbeitgeber lehnte die Forderungen ab.

Wir beriefen eine Versammlung unserer neuen Mitglieder bei Elero ein. „Die Leute haben nicht lange gezögert“, berichtet Frank Lengert von der IG Metall Jena-Saalfeld. „Schnell war klar: Wir treten in den Warnstreik. Und zwar gleich richtig ― sechs Stunden lang.“

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