Tarifrunde Leiharbeit: Inflationsprämie
Bundesweite Aktionen: Inflationsprämie auch für Leiharbeiter

Die Verhandlungen über eine Inflationsausgleichsprämie für Leihbeschäftigte in der Metallindustrie drohen zu scheitern: Leiharbeitgeber und auch die Metallarbeitgeber wollen keinen Cent zahlen. Leiharbeiter machen bundesweit mit Aktionen Druck. Stammbeschäftigte unterstützen sie solidarisch.

22. Mai 202322. 5. 2023 |
Aktualisiert am 26. Mai 202326. 5. 2023


Leihbeschäftigte haben genauso 3000 Euro Inflationsausgleichsprämie verdient wie die Stammbeschäftigten: Dafür haben diese Woche tausende Leihbeschäftigte in Betrieben der Metallindustrie mit Aktionen Druck gemacht. Die Stammbeschäftigten haben sie solidarisch unterstützt. Größere Aktionen gab es unter anderem bei BMW in München (Foto oben), Dingolfing und Landshut, bei MAN in Nürnberg, Grammer in Amberg, Opel in Rüsselheim, Mercedes in Düsseldorf und Siemens in Krefeld.

Die IG Metall ist seit Anfang Mai in Verhandlungen für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Doch die Verhandlungen stehen jetzt vor dem Scheitern: Auch in der dritten Verhandlungsrunde haben die Leiharbeitgeberverbände BAP und iGZ weiter die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie verweigert. Sie schieben die Schuld ihren Kunden der Metall- und Elektroindustrie zu. Doch auch die Metallarbeitgeber wollen nichts für ihre Leihbeschäftigten zahlen.

„Immer nur die gleichen Ausreden“, kritisiert IG Metall-Verhandlungsführer Juan-Carlos Rio Antas. „Die Haltung der Arbeitgeber ist ignorant, ungerecht und respektlos.“

IG Metall fordert 3000 Euro auch für Leiharbeiter

3000 Euro Inflationsausgleichsprämie, netto. Das hat die IG Metall in den Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie durchgesetzt, aufgeteilt auf zwei Tranchen zu 1500 Euro im Februar 2023 und im Februar 2024. Allerdings gelten die Metall-Tarifverträge nur für die Stammbeschäftigten – nicht jedoch für die Leihbeschäftigten, für die eigene Tarifverträge mit den Leiharbeitsverbänden BAP und iGZ gelten.

Jetzt will die IG Metall die 3000 Euro auch für die Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie. Sie sind sogar noch mehr von der Inflation betroffen als die Stammbeschäftigten, da ihre Einkommen im Schnitt niedriger sind.
 

Zwar bis zu 9,25 Prozent mehr im Monat – aber gedeckelt

Bei den Monatslöhnen hat die IG Metall bereits gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften ein deutliches Plus durchgesetzt. Im April stiegen die Tariflöhne um bis zu 9,25 Prozent.

Aber bei vielen Leihbeschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie kommt dieses Plus gar nicht an. Durch die tariflichen Branchenzuschläge, die die IG Metall speziell für die Leiharbeiter in ihren Industriebranchen durchgesetzt hat, liegt ihr Entgelt bereits jetzt schon fast auf dem Niveau vergleichbarer Stammbeschäftigter. Doch mehr geht nicht: Ihr Entgelt wird auf diesem Niveau betrieblich gedeckelt – und sie haben kaum etwas von ihrer Tariferhöhung. Auch deshalb ist es so wichtig, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in Leiharbeit in der Metall- und Elektroindustrie die zusätzliche Inflationsausgleichsprämie ebenfalls bekommen.

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