Die Tarifrunde in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie ist fast durch. Nur Berlin-Brandenburg verhandelt noch. Anstatt sich anzunähern, rücken die Arbeitgeber von dem Ziel einer Angleichung an den Westen weiter ab. Die IG Metall plant nun Warnstreiks.
Foto: Andreas Brüstl, Vierdimensional
Foto: Andreas Brüstl, Vierdimensional
14. Januar 202214. 1. 2022
Zu wenig Erhöhung, zu lange Laufzeit: Für die Beschäftigten rückt ein Ergebnis in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Berlin und Brandenbrug weiter in die Ferne. Bei der Verhandlung am Mittwoch präsentierten die Arbeitgeber erstmals ein Angebot, das die Forderungen nach einer Angleichung der Entgelte an das Westniveau völlig ignorierte.
Das Angebot der Arbeitgeber: eine zweistufige Erhöhung um 2,7 und 2,5 Prozent – mit einer Laufzeit von 27 Monaten – wie im Westen. Aber bei weitem nicht genug: Im Durchschnitt verdienen die Beschäftigten der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie in Berlin und Brandenburg ganze 14 Prozent weniger als die Kolleginnen und Kollegen im Westen. Die IG Metall fordert eine Angleichung an den Westen.
IG Metall will Angleichung
Zum Vergleich: In der Holz- und Kunststoffindustrie Sachsen haben die Beschäftigten Ende des Jahres noch eine Entgelterhöhung um 5,5 Prozent erkämpft und eine Coronaprämie von 595 Euro. Auch hier wollten die Arbeitgeber zunächst sogar Abschläge von der im Westen durchgesetzten Entgelterhöhung von insgesamt 4,9 Prozent. Doch durch Warnstreiks und zahlreiche Protestaktionen konnten sich IG Metall und Beschäftigte gegen die Arbeitgeber durchsetzen.
Auch in Berlin-Brandenburg akzeptieren die Beschäftigten nicht weiter abgehängt zu sein. Die IG Metall hat daher jetzt Warnstreiks angekündigt. „Das ist das Gegenteil von Angleichung! Die Arbeitgeber nehmen den Unmut der Beschäftigten offensichtlich nicht ernst! Sie weichen der Frage aus, wie wir endlich gleiche Arbeits- und Lebensverhältnisse in Ost und West herstellen können“, erklärte Bodo Grzonka, Verhandlungsführer der IG Metall. „Sie zwingen uns den Konflikt auf. Wir werden jetzt gemeinsam unsere Entschlossenheit auf der Straße zeigen!“
Die nächste Verhandlung ist für den 31. Januar angesetzt.
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