In Bayern haben sich an der zentralen Warnstreik-Kundgebung in Augsburg am Mittwoch rund 300 Beschäftigte der Niederlassungen von Mercedes Benz, MAN Truck & Bus, Daimler Truck und Schwaba beteiligt. Im Münchener Mahag-Volkswagenzentrum an der Landsberger Straße sind heute 200 Beschäftigte in den Warnstreik getreten.
Auch in anderen Bundesländern gab es zahlreiche Aktionen. Ein Schwerpunkt lag in NRW. Im Raum Köln und Leverkusen etwa waren drei Tage hintereinander zahlreiche Kfz-Betriebe im Warnstreik, unter anderem die Logistikzentren von BMW und Mercedes, sowie die LKW-Niederlassungen von Daimler Truck, Iveco, MAN und Scania in Frechen mit einem gemeinsamen Demozug durch die Stadt. In Köln-Porz kamen am Donnerstag 600 Beschäftigte von BMW, Mercedes, CAT und Löhr zu einer gemeinsamen Warnstreik-Kundgebung zusammen.
Arbeitgeber müssen sich bewegen – sonst „Turbogang“
In der letzten Woche lag ein Schwerpunkt der Warnstreiks in Niedersachsen. In Hannover gingen am Mittwoch und Donnerstag fast 900 Beschäftigte auf die Straße, um für ihre Forderungen zu demonstrieren.
„Tolle Mobilisierung, tolle Organisation“, meint Markus Magnussen, Betriebsratsvorsitzender bei VW Automobile in Lehrte und ebenfalls Mitglied der Verhandlungskommission. „Die Arbeitgeber müssen jetzt verstanden haben, dass wir es ernst meinen.“ Aus seiner Sicht müssten auch die Arbeitgeber ein Interesse an einer ordentlichen Tariferhöhung haben. „Bei uns wandern schon vermehrt Leute ab. Wir haben mit dem VW-Werk in Hannover ja auch starke Konkurrenz um Fachkräfte. Wir bilden sie aus – und dann gehen sie in die Industrie. Deshalb müssen wir schon um einige Euro näher rankommen an die Metall- und Elektroindustrie.“
Auch in und um Braunschweig traten am Mittwoch und Donnerstag über 600 Beschäftigte bei MAN, Scania, Iveco und Rosier in den Warnstreik und gingen gemeinsam auf die Straße. „Wir erwarten endlich ein verhandlungsfähiges Angebot, betonte Alwin Boekhoff, beim IG Metall Vorstand zuständig für Tarifpolitik im Handwerk. „Wenn nicht, werden wir den Turbogang einschalten und den Druck mit bundesweiten Warnstreiks deutlich erhöhen.“
Auch zur Verhandlung am Freitag in Leinfelden bei Stuttgart ist wieder eine große Warnstreikdemo mit Beschäftigten aus mehreren Autohäusern geplant.