Seit 1993 findet jedes Jahr am 3 Dezember der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung statt. Ziel des Tages ist es, auf die Situation von Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen und ein Bewusstsein für die Rechte, die Würde und das Wohlergehen von Menschen mit Behinderung zu schaffen.
Eine IG Metall-Umfrage unter rund 1000 Schwerbehindertenvertretungen (SBV) zeigt nun: Menschen mit Behinderung haben im Beruf immer schlechtere Perspektiven. In 83 Prozent der Betriebe wächst ihre Unsicherheit, in jedem vierten sogar deutlich. Nur 5 Prozent berichten von mehr Sicherheit.
„Beschäftigte mit Behinderung gehören zu den ersten Opfern der sich zuspitzenden Krise in den Betrieben“, sagt IG Metall-Sozialvorstand Hans-Jürgen Urban. „Schwerbehinderte brauchen gerade jetzt Solidarität und Sicherheit in der Arbeitswelt.“
Barrierefreier Arbeitsmarkt für alle ist nötig
Hauptursachen für geringere Perspektiven sind Stellenabbau und Umstrukturierungen in den Unternehmen (84 Prozent). 44 Prozent der SBV melden, dass gezielt Arbeitsplätze behinderter Beschäftigter wegfallen. Fast ein Viertel (23 Prozent) kritisiert mangelnde Integration in den Betrieb. Die größten Belastungen für behinderte Beschäftigte sind körperliche Anforderungen (68 Prozent), gefolgt von schlechter Arbeitsorganisation (40 Prozent) – etwa Zeitdruck, unklare Aufgaben oder monotone Tätigkeiten.
Urban fordert einen „barrierefreien Arbeitsmarkt für alle“ und spürbare Sanktionen für Betriebe, die nicht genügend Schwerbehinderte beschäftigen. „Es reicht offensichtlich nicht, wenn sich hier Betriebe billig mit einer Ausgleichsabgabe freikaufen können. Wer gesetzliche Teilhaberechte missachtet, muss Konsequenzen spüren.“
Teilhabe darf nicht an einer Behinderung scheitern
Beim Welttag der Menschen mit Behinderung soll jedoch nicht nur die Sensibilisierung geschärft werden: Es geht darum, in sämtlichen Bereichen des Lebens, in denen Menschen mit Behinderung ausgegrenzt werden, laut einzufordern, dass damit Schluss sein muss.
Das tun wir als IG Metall. Tag für Tag setzen wir uns für eine moderne Gesellschaft ein, in der Teilhabe nicht an einer Behinderung scheitert. Wir arbeiten mit unserer ganzen Kraft für eine inklusive Arbeitswelt und für einen inklusiven Arbeitsmarkt. Alle Menschen müssen die gleichen Rechte haben – egal ob mit oder ohne Behinderung. Es geht darum, Barrieren abzubauen. Es geht darum, Teilhabe zu ermöglichen.
Dafür kämpfen wir. Dafür setzen wir uns ein. Nicht nur am 3. Dezember.