Diskriminierung gehört für viele zum Alltag – und sie nimmt zu. Über 11.000 Menschen wandten sich 2024 an die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, so viele wie noch nie. Besonders häufige Anfragen betrafen rassistische Diskriminierung sowie die Benachteiligung von Frauen, etwa durch sexuelle Belästigung. Die meisten Ratsuchenden erleben Diskriminierung am Arbeitsplatz.
Die Zahlen zeigen, wie dringend betriebliche Gleichstellungsmaßnahmen benötigt werden – und wie wichtig es ist, Diskriminierungen jeder Art aktiv entgegenzutreten. Eine, die genau hier nicht lockerlässt, ist Britta Wassmann von Salzgitter Flachstahl. Seit Beginn ihrer beruflichen Laufbahn engagiert sie sich gewerkschaftlich – und setzt sich mit Nachdruck für faire Strukturen und Chancengleichheit ein. In einer männerdominierten Branche weiß sie, wie wichtig es ist, sich für Gleichstellung starkzumachen. Seit Februar 2025 ist sie mit ihrem Betrieb Teil des ESF-Projekts „Gleichstellung im Betrieb vorantreiben“.
Aktiv für gleiche Rechte und gegen Diskriminierung: Das ESF-Projekt
Das Projekt „Gleichstellung im Betrieb vorantreiben“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Die Idee dahinter: Betriebe entwickeln mit Unterstützung der IG Metall eigene, passgenaue Maßnahmen zur Förderung von Gleichstellung. Während der Projektlaufzeit von Oktober 2024 bis Ende September 2027 begleiten Projektmitarbeitende der IG Metall die teilnehmenden Unternehmen – von der Idee bis zur praktischen Umsetzung. Und das Beste dabei: Die Teilnahme an dem Projekt ist kostenfrei.
Als Britta vom ESF-Projekt zur Förderung von Gleichstellung hört, ist für sie sofort klar: Sie und ihr Betrieb machen mit! Sie informiert sich über die Details und bringt das Projekt in den Betrieb. Die Motivation bei ihr und ihren Kolleginnen und Kollegen ist groß, denn es gibt bereits Strukturen, auf denen aufgebaut werden kann. „Das kam, wie vom Himmel gefallen. Wir arbeiten seit Jahren an verschiedenen betrieblichen Gleichstellungsmaßnahmen. Das Projekt passt einfach perfekt zu unserer Arbeit“, erzählt Britta.
Diskriminierung? Kein Platz im Betrieb!
Britta und ihre Kolleginnen und Kollegen haben sich viel vorgenommen, was sie während der Projektlaufzeit umsetzen wollen: Von der Entwicklung von Schulungen für Führungskräfte zum Thema Diskriminierung über die Einführung einer innerbetrieblichen Beschwerdestelle gemäß des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Einige Maßnahmen sind bereits in der Umsetzung, andere befinden sich noch in der Planungsphase. Besonders stolz ist sie auf den Start der Modulreihe für Auszubildende und dual Studierende, die im September mit dem ersten Teil angelaufen ist.
Ziel des Workshops: Mit den Auszubildenden aus dem ersten Ausbildungsjahr und dual Studierenden ins Gespräch zu kommen, sie frühzeitig für Gleichstellungsthemen zu sensibilisieren und ihnen Werkzeuge für ein respektvolles Miteinander an die Hand zu geben.
„Die Idee für die Modulreihe bestand schon seit einiger Zeit. Durch die Teilnahme am ESF-Projekt und die Unterstützung der IG Metall konnten wir damit endlich an den Start gehen“, so Britta. Weitere Workshops zu dem Thema sollen in den kommenden Jahren folgen.
Auch die Arbeitgeberseite bewegt sich: „Mit der Zusage zu dem Projekt wurde Verbindlichkeit geschaffen und ein klares Statement abgegeben: Gleichstellung ist ein wichtiges Thema, an dem gearbeitet werden muss“, sagt Britta. Darüber hinaus hat sich die Unternehmensleitung zu konkreten Maßnahmen bekannt – und sogar eigene Vorschläge eingebracht.
Booster für Gleichstellung – auch in deinem Betrieb?
Du möchtest wie Britta Gleichstellung im Betrieb voranbringen? Du hast schon eine Idee oder bist noch auf der Suche? Das ESF-Projekt kann auch in deinem Betrieb der Startschuss sein – und Gleichstellung nachhaltig fördern. Nimm Kontakt auf: GleichstellungimBetrieb@igmetall.de