Erster Warnstreik in der mehr als 100-jährigen Firmengeschichte

Bericht aus Geschäftsstelle LudwigsfeldeDie IG Metall Ludwigsfelde rief am 30. Juni alle Beschäftigten von Jordahl in Trebbin für zwei Stunden zum Warnstreik auf.

1. September 20201. 9. 2020


Die IG Metall Ludwigsfelde rief am 30. Juni alle Beschäftigten von Jordahl in Trebbin für zwei Stunden zum Warnstreik auf. Rund 50 Kolleginnen und Kollegen versammelten sich zum ersten Warnstreik der Firmengeschichte und zeigten eindrucksvoll ihre Entschlossenheit. Die Produktion stand für zwei Stunden still.

Argwöhnisch beäugt vom Personalchef, ließen sich die Metallerinnen und Metaller auf den neusten Stand nach der ersten Tarifverhandlung bringen: Der Arbeitgeber ist bislang nicht auf die Forderung von 150 Euro mehr Entgelt für die Beschäftigten, eine Angleichung des Urlaubs- und Weihnachtsgelds auf das Niveau der Metall- und Elektroindustrie sowie die Erhöhung der Nachtarbeitszuschläge eingegangen. Er sagt, er sehe keinen finanziellen Spielraum trotz einer sehr guter Auslastung im ersten Halbjahr.

„Mit diesem eindrucksvollen Warnstreik ist klar, dass der Arbeitgeber der Belegschaft nun ein vernünftiges Angebot für 2020 machen muss. Die Belegschaft erwartet einen Tarifvertrag mit der IG Metall“, sagte der Verhandlungsführer und Erster Bevollmächtigte der IG Metall-Geschäftsstelle Ludwigsfelde, Tobias Kunzmann.

Tarifkommissionsmitglied Torsten Micheel bedankte sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen: „Meine Kolleginnen und Kollegen haben mich nicht enttäuscht. Ich bin sehr stolz über die Beteiligung am heutigen Tag. Das gibt Kraft für alle weiteren Aktionen sowie die anstehenden Verhandlungen.“

Gegen Ende der Warnstreikversammlung wurden allen Beteiligten die Kräfteverhältnisse noch mal verdeutlicht, als ein Feueralarm das letzte verbliebene Dutzend Warnstreikender inklusive Geschäftsleitung vor das Tor zwang. Eine Spinnwebe hatte den Feueralarm ausgelöst.

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