Per Speeddating Ausbildung sichern

Schulabgänger, die eine Ausbildung suchen, haben es derzeit schwer. Viele direkte Kontakte sind nicht möglich. Aber online tun sich neue Wege auf – vom Speeddating für Azubis bis zum virtuellen Betriebsrundgang.


Ausbildungsmessen sind wegen der Pandemie abgesagt, Betriebsbesuche und Praktika kaum möglich. Wie finden junge Frauen und Männer unter diesen Umständen den Beruf oder den Betrieb, der zu ihnen passt? Berufliche Orientierung und Ausbildungsplatzsuche sind so knifflig und gleichzeitig spannend wie nie. Nichts läuft mehr ohne Mausklick.

Zum Beispiel bei den Stahlunternehmen Saarstahl und Dillinger. Für Jugendliche auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsberuf bieten die Unternehmen digitale Berufsberatung an. Titel: „Weg aus der Schule. Aber mit Steel!“ Vor der Pandemie wurden Bewerberinnen und Bewerber zu Einstellungstests in die Unternehmen eingeladen. „Jetzt finden die Tests online von zu Hause aus statt und es klappt“, sagt der Leiter Bildung und Personalentwicklung, Cornelis Wendler. Auch mit digitalen Elternabenden, bei denen sich Eltern mit ihren Kindern zur Ausbildung beraten lassen, hat man gute Erfahrungen gemacht.

Auch die Industrie- und Handelskammern bieten immer mehr digitale Kontaktmöglichkeiten an. Die IHKs veranstalten virtuelle Azubi-Speeddatings, Virtual-Reality- Ausbildungsmessen und Ausbildungsberatungen per Videochat. Junge Menschen können ihre Bewerbungsmappe online prüfen lassen. Sie testen digital, welcher Ausbildungsberuf zu ihnen passt. Lehrkräfte erhalten in Webinaren Tipps zum Thema Berufsorientierung in der Schule. Auch die Handwerkskammern stellen sich zunehmend um. Sie bieten Infos für junge Schulabgänger mit Interesse an einem handwerklichen Beruf. Der Lehrstellenradar der Handwerkskammern zeigt, wie man sich bewirbt und wo es freie Stellen in den Handwerksbetrieben der Region gibt.

Für immer mehr Ausbildungsbetriebe wird E-Recruiting immer wichtiger. Vor allem in größeren Betrieben ist bereits der komplette Bewerbungsprozess digitalisiert. 

E-Recruiting findet heute über die Kanäle Unternehmenswebsites, Social-Media-Plattformen und Online-Stellenbörsen statt. Dazu kommt das Mobile Recruiting. Gemeint ist die Anpassung der Websites an mobile Endgeräte, aber auch spezielle Recruiting-Apps.

Zum Tag der offenen Tür produzieren viele Betriebe inzwischen einen virtuellen Rundgang. Die Jugend- und Auszubildendenvertretung unterstützt dabei. Verschiedene Abteilungen oder Produktionsabschnitte können besucht werden und die Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, all ihre Fragen zu stellen. Das E-Recruiting ist derzeit das Mittel der Wahl. „Eines aber kann es nicht ersetzen“, sagt Cornelis Wendler von Saarstahl und Dillinger, „die direkte Betreuung der jungen Menschen durch Ausbildende sowie Meisterinnen und Meister im Betrieb.“

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