Ausbildungsstart, JAV-Wahl und ...

Bericht aus Geschäftsstelle ChemnitzSteve Proßwimmer berichtet über die Arbeit als Jugend- und Auszubildendenvertreter.

1. September 20201. 9. 2020


Wie begrüßt Ihr Eure neuen Auszubildenden?

Steve Proßwimmer: Wir planen wie jedes Jahr einen betrieblichen Begrüßungstag mit der Ausbildungsleitung. Dort machen wir quasi ein Check-in ins Unternehmen und geben den neuen Auszubildenden ihren Firmenausweis, Dienstkleidung sowie alle IT-Zugänge. Wir als Interessenvertretung begrüßen unsere Azubis schon etwas früher. Gemeinsam mit dem Ortsjugendausschuss und der IG Metall veranstalten wir ein Grillfest im Gewerkschaftshaus. Dabei stellen sich der Betriebsrat und die Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) vor.
Normalerweise fahren wir mit unseren neuen Kollegen und Kolleginnen auf ein Neuanfängerwochenende der IG Metall. Corona-bedingt fällt das leider dieses Jahr ins Wasser. Ich glaube aber, dass wir mit dem Grillfest eine gute Alternative haben. Vielleicht gewinnen wir schon den einen oder anderen für die IG Metall.

Warum sollten sie Deiner Meinung nach Mitglied in der IG Metall werden?

Proßwimmer: Da fallen mir natürlich die sechs guten Gründe aus dem Werbeflyer sofort ein. Aber darüber hinaus würde ich den Einsatz der IG Metall für gute Ausbildungsbedingungen und die beratende Funktion in allen möglichen Situationen rund um den Beruf betonen
(Steve grinst).
Außerdem kommt bei der IG Metall Jugend der Spaß nicht zu kurz. Es gibt viele Möglichkeiten, an Aktionen, Seminaren oder zum Beispiel Sportveranstaltungen teilzunehmen.

Was bedeutet es für Dich, Mitglied zu sein?

Proßwimmer: Solidarität zeigen und versuchen, neue Mitglieder zu gewinnen. Je größer die Gemeinschaft ist, desto mehr können wir gemeinsam erreichen. Es ist auch ein bisschen etwas Zurückgeben dabei. Meine eigene Ausbildungsvergütung wurde schließlich von den Metallern und Metallerinnen erstritten, noch bevor ich überhaupt angefangen hatte.

Was war Dein Highlight bei Deiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der IG Metall?

Proßwimmer: Eigentlich alles, was dieses Jahr Corona-bedingt leider nicht stattfinden konnte. Zum einen das angesprochene Neuanfängercamp, aber auch das Azubi-Fußballturnier und die Seminare in den Bildungszentren der IG Metall. Zum Glück fand die Weihnachtsfeier mit dem Ortsjugendausschuss der IG Metall Chemnitz noch statt.

Welche Aufgaben hast Du als Jugendvertretung im Betrieb?

Proßwimmer: Normalerweise achten wir auf die Einhaltung von Gesetzen, Betriebsvereinbarungen und unseres Tarifvertrags. Aktuell jedoch geht es dem thyssenkrupp-Konzern nicht so gut. Die wirtschaftliche Schieflage wurde durch Corona noch verstärkt. Durch die Umbaupläne im Konzern sind unsere Auszubildenden brutal verunsichert und haben viele Fragen. Ich befürchte, dass uns neue Auszubildende abspringen, weil sie hier keine Perspektive sehen.

Was waren Deine größten betrieblichen Erfolge in den letzten beiden Jahren?

Proßwimmer: Wir haben bereits vor der Novellierung des Berufsbildungsgesetzes erreicht, dass Auszubildende ihre Schulbücher bezahlt bekommen. Außerdem haben wir die strittige unbefristete Übernahme der letzten Auslernerinnen und Auslerner gesichert. Und wir konnten gemeinsam mit der neuen Ausbildungsleitung einen Durchlaufplan für unsere Auszubildenden einführen.

Respekt für diese erste Amtszeit. Was wünschst Du Dir von der kommenden JAV?

Proßwimmer: (Steve lacht)
Natürlich mich wieder im Gremium... Spaß beiseite. Natürlich sollen weiterhin die Aufgaben der JAV engagiert angegangen werden. Vor allem muss unsere Ausbildung am Standort durch die schwierige Zeit gebracht werden.

Wie bewerbt Ihr die Wahl und gestaltet Eure Kandidatensuche?

Da nutzen wir das viele Material, dass von der IG Metall bereitgestellt wird.

igmetall-chemnitz.de


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Foto: IG Metall
Steve Proßwimmer, Jugend- und Auszubildendenvertreter bei thyssenkrupp System Engineering, streitet für gute Ausbildung.
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