Tarifergebnis bei Atos erkämpft

Bericht aus Geschäftsstelle FrankfurtBeim IT-Dienstleister Atos gab es in der Verhandlung am 25. und 26. Juli ein umfangreiches Tarifergebnis, das sich die Mitglieder der IG Metall in einer über Monate laufenden Auseinandersetzung erstritten haben.

1. September 20191. 9. 2019


Beim IT-Dienstleister Atos gab es in der Verhandlung am 25. und 26. Juli ein umfangreiches Tarifergebnis, das sich die Mitglieder der IG Metall in einer über Monate laufenden Auseinandersetzung erstritten haben.

Unstrittig war, dass bei Atos erhebliche Veränderungen notwendig werden, um in Zukunft wirtschaftlich erfolgreich sein zu können. Wie so oft gehörte es aber zum Konzept des Managements, dass die Beschäftigten die Lasten dafür zu tragen haben. Positiv war, dass durch die Stärke der IG Metall bei Atos überhaupt die Möglichkeit bestand, für den Umbau des Unternehmens tarifliche Lösungen zu finden. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Viele Betriebsräte wissen, dass die Arbeitgeber in Interessenausgleichsverhandlungen mit dem Betriebsrat oft genug auf ihren Konzepten bestehen und wenig Spielraum für Verhandlungen entsteht.

Durch die Aktionen der Beschäftigten ist es uns bei Atos gelungen, einen tragfähigen Kompromiss zu erreichen. In den Aktionen hat sich die Empörung der Kolleginnen und Kollegen darüber gezeigt, dass das Management in seinen Forderungen fast nichts ausgelassen hat, um bei den Beschäftigten Geld zu sparen.

Am 26. Juli ist ein großes Tarifvertragspaket vereinbart worden: In einem Tarifvertrag Transformation sagt Atos Investitionen in Höhe von 140 Millionen Euro in Qualifizierung zu. Die Qualifizierungen werden über ein Transformationsbüro mitbestimmt, es gibt Qualifizierungsansprüche und einen Bestandsschutz bei eventuellen Abgruppierungen. Beschäftigungssicherung gibt es bis Ende 2022. Die Konzessionen der Beschäftigten beschränken sich auf einen Zeitbeitrag von durchschnittlich 22,5 Stunden von Juli 2019 bis Dezember 2021 und eine Verschiebung von drei freien Tagen sowie eine Festlegung der Tariferhöhung 2020 auf 0,7 Prozent. IG Metall-Mitglieder erhalten mit 1,2 Prozent einen Bonus bei der Tariferhöhung. Dafür wird Atos bis Ende 2022 ansonsten die Tariferhöhungen in der Metall- und Elektroindustrie umsetzen. Für dual Studierende gibt es einen Tarifvertrag, der Tariferhöhungen und Übernahme wie bei Auszubildenden regelt.

Diesen Tarifvereinbarungen hat am 12. August die Mitgliederversammlung bei Atos Frankfurt zugestimmt. Die Mitglieder waren sich einig: Wir haben in einer schwierigen Situation bei Atos gemeinsam gezeigt, dass eine starke IG Metall im Unternehmen etwas bewegen kann.

alt
Foto: IG Metall Frankfurt
Warnstreik in der Abflughalle am 25. Juni im Frankfurter Flughafen
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