Qualität verbessern

Bericht aus Bezirk Küste Bei der Ausbildung und dem dualen Studium in den Unternehmen gibt es weiter Gestaltungsbedarf. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der IG Metall Jugend Küste.

1. September 20191. 9. 2019


Marode Gebäude, schlechte Ausstattung, mangelnde fachliche Qualität des Unterrichts – in den Berufsschulen drängen sich Probleme auf. Aber nicht nur dort, wie eine Online-Umfrage zur Qualität von Ausbildung und dualem Studium unter Auszubildenden und dual Studierenden der IG Metall Jugend Küste deutlich macht.

Beispiel Fahrtkosten: Auszubildende und dual Studierende müssen ihre Fahrtkosten häufig selbst tragen. Deshalb wünschen sich zum Beispiel 87,5 Prozent der befragten dual Studierenden einen geregelten Anspruch auf Fahrgeld. Beispiel Wohnzuschuss: Nur jeder fünfte dual Studierende erhält einen Wohnzuschuss für Aufenthalte während der Theorie-Phasen in der Nähe der Hochschule. Deshalb ist rund 60 Prozent wichtig, einen Wohnzuschuss für Theoriephasen zu erhalten. „Die Ergebnisse der Umfrage machen deutlich: In vielen Bereichen müssen wir auf eine Verbesserung drängen. Besonders für dual Studierende fehlen in den Unternehmen Mindeststandards“, sagt Meinhard Geiken, Bezirksleiter IG Metall Küste. „Hier müssen dringend Regelungen geschaffen werden.“


Ausbildungsstart

Mit den Themen aus der Umfrage will die IG Metall Jugend Küste auch die neuen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, die diesen Sommer eine Ausbildung oder ein duales Studium anfangen, ansprechen. „Ausbildungsberufe und Ausbildungsformen ändern sich ständig. Wir möchten von Anfang an mitgestalten und mitbestimmen. Das machen wir nicht alleine, sondern mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben“, sagt Julia Groher, Bezirksjugendsekretärin der IG Metall Küste. Die Ergebnisse der Umfrage würden zeigen, dass die IG Metall auf dem richtigen Weg ist. „Die allgemeine Zufriedenheit mit Ausbildung und dualem Studium ist sehr hoch. Auch das zeigt unsere Umfrage. Aber es gibt noch Verbesserungspotential. Dort setzen wir an“, sagt Groher.


Druck auf Gesetzgeber

Unabhängig von der Umfrage wird die IG Metall Jugend die Novelle des Berufsbildungsgesetzes in den nächsten Monaten begleiten. Aus Sicht der Gewerkschaft muss die Gesetzesänderung noch erheblich nachgearbeitet werden. Neben der Mindestausbildungsvergütung, die allen ein eigenständiges Leben ermöglichen muss, müssen Regelungen für kostenfreie Lern- und Lehrmittel, die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung sowie dem Studium und der Erhalt der vollwertigen Ausbildung von drei und dreieinhalb Jahren geschaffen werden.

Für dual Studierende ist die aktuelle Reform von besonderer Bedeutung: Für sie gelten aktuell weder gesetzliche Standards noch gibt es flächendeckend tarifvertragliche Regelungen.

„Unsere dual Studierenden haben ein großes Interesse daran, mit den Auszubildenden in den Betrieben gleichgestellt zu werden. Das zeigt auch die rege Beteiligung an unserer Umfrage“, sagt Groher.

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mit Maskottchen und einer Menge Themen: Die Verbesserung der Ausbildung und die Reform des Berufsbildungsgesetzes sind zwei Schwerpunkte, die die jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter angehen wollen.
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Foto: IG Metall
IG Metall Jugend Küste

Insgesamt 332 junge Menschen aus knapp 80 Betrieben im Bezirk Küste haben sich an der Umfrage beteiligt. Beantwortet wurden unter anderem Fragen zur Zufriedenheit und Qualität von Ausbildung und dualem Studium. Ausführliche Ergebnisse gibt es in einer Broschüre, die in den Geschäftsstellen im Bezirk erhältlich ist. Mehr Informationen auf Facebook unter dem Hashtag #weilwireskönnen.

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