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Bericht aus Geschäftsstelle PforzheimAuseinandersetzung um Personalabbau bei Mapal WWS

1. Oktober 20201. 10. 2020


Strukturelle Probleme bei Mapal WWS wegen der Abhängigkeit vom Automobil und die Auswirkungen der Corona-Krise führten dazu, dass es aus Sicht des Arbeitgebers nur eine Lösung in zwei Varianten gab: Streichung von 101 Stellen ohne Einschnitte in den Tarifvertrag oder Streichung von 68 Stellen mit Verzicht auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie den T-ZUG und Wandlung des T-ZUG in freie Tage für alle.

IG Metall und Betriebsrat beauftragten mit Dr. Martin Schwarz-Kocher einen ausgewiesenen Kenner des Automobilsektors mit der Analyse der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. Gemeinsam mit ihm entstand ein Zukunftskonzept, dass aus vier Säulen bestehend dem strukturellen Problem Rechnung trägt und die Zukunft möglichst vieler Beschäftigter sichert. Betriebsbedingte Kündigungen wären so zu vermeiden.

Die IG Metall-Mitgliederversammlung von Mapal stimmte am 28. Juli für die Aufnahme der Verhandlungen. Die vier Säulen des Konzepts sehen vor:

1. Vorgezogene Einführung der 35-Stunden-Woche:

Die Reduzierung der Arbeitszeit mit einem Teillohnausgleich von durchschnittlich 38 auf 35 Stunden pro Woche reduziert Personalkapazitäten und schafft finanzielle Entlastung.

2. Qualifikation von Un- und Angelernten:

Mit Nutzung des Qualifizierungschancengesetztes ist ein Ausbildungsabschluss machbar. Der Betrieb bekommt Lehrgangskosten und Lohnersatzleistung bis zu 100 Prozent durch die Agentur für Arbeit erstattet.

3. Freiwilligenprogramm:

freiwilliges Ausscheiden aus dem Unternehmen mit Abfindungsregelung, Transfergesellschaft, einem Rentenbrückenmodell und verbesserter Nutzung der Altersteilzeit.

4. Zukunftskonzept:

Beschäftigte werden in einen moderierten Prozess einbezogen, um mit ihnen Potenziale bei Arbeitsabläufen, Produktverbesserungen sowie alternative Märkte zu erkennen und zu realisieren. (Redaktionsschluss 9. September)

alt
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