Massiver Personalabbau auf der Nobiskrug-Werft! Fast jeder dritte Arbeitsplatz fällt weg

Bericht aus Geschäftsstelle Rendsburg„Diese Maßnahme trifft uns sehr hart.

1. Oktober 20201. 10. 2020


„Diese Maßnahme trifft uns sehr hart. Viele langjährige Kolleginnen und Kollegen, die eine Menge von ihrer Arbeit verstehen, werden die Werft verlassen müssen“, gibt Andreas Riegmann, Betriebsratsvorsitzender der Nobiskrug-Werft in Rendsburg, nachdenklich zu Protokoll. „Dabei bleiben wichtige Fragen zur zukünftigen Ausrichtung der Werft ungeklärt. Stattdessen ging es vor allem darum, die Anzahl der Beschäftigten massiv zu reduzieren.“

Die Nobiskrug befand sich bereits vor der Pandemie in einer wirtschaftlich schwierigen Situation. Vor dem Hintergrund rückläufiger Auftragsbestände kündigte der alleinige Gesellschafter der Werft, Iskandar Safa, an, sein Engagement nur bei einer deutlichen Reduzierung der Beschäftigtenzahl fortzuführen. Betriebsrat und IG Metall brachten daraufhin eine Ausweitung der Kurzarbeit und die Absenkung der Arbeitszeit als Vorschläge in die Verhandlungen ein, um Arbeitsplätze zu sichern.

„Auf diese Weise hätte der Arbeitgeber Kosten sparen können für Abfindungen und die Transfergesellschaft“, so Riegmann. „Am Ende aber blieb uns nur, uns genau hierauf zu konzentrieren.“ Bis zu 117 Beschäftigten der Werft droht die betriebsbedingte Kündigung. Ihnen wird das Angebot unterbreitet, mit Abfindung für bis zu zwölf Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln. Der Ergänzungstarifvertrag, durch den die Beschäftigten seit Januar 2019 wöchentlich 1,5 Sonderstunden einbrachten, wird dagegen außer Kraft gesetzt. Fortan gilt bei Nobiskrug wieder der Flächentarifvertrag der Metallindustrie.

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Andreas Riegmann, Betriebsratsvorsitzender der Nobiskrug-Werft.
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