Aktionstag bei Airbus: Zukunft statt Jobabbau – sichere Arbeit jetzt!

Bericht aus Bezirk KüsteDie IG Metall fordert den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen beim geplanten Abbau von Arbeitsplätzen. Unter dem Motto „Wenn wir zusammenhalten, ist alles möglich“ machten die Beschäftigten Druck auf die Verhandlungen.

1. Oktober 20201. 10. 2020


„Nicht auf unsere Kosten! Corona gemeinsam bewältigen“, „Wir bleiben alle streitbereit“, „Fünf Standorte – ein Ziel: sichere Arbeit für alle“, „Erst Kurzarbeit, dann arbeitslos – nicht mit uns“ – mit klaren Botschaften gingen Beschäftigte von Airbus und seiner Tochter Premium Aerotec in den Widerstand gegen die Abbaupläne des Flugzeugbauers.

„Der geplante Personalabbau ist überzogen und riskiert die Zukunftsfähigkeit von Airbus. Wir brauchen keine Abrissbirne, sondern eine Brücke in die Zukunft“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste, auf der Kundgebung vor dem Werkstor von Airbus in Hamburg-Finkenwerder. Weitere Aktionen an der Küste fanden bei Airbus in Stade und Bremen sowie bei Premium Aerotec an den Standorten in Nordenham und Varel statt.

Die IG Metall fordert, alle Arbeitsplätze zu erhalten sowie alle staatlichen und tariflichen Instrumente zu nutzen, um die Krise in der Luft- und Raumfahrtindustrie zu überbrücken. Dazu gehört auch eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes.

Airbus will weltweit 15000 Arbeitsplätze abbauen, davon rund 6000 in Deutschland.

Das lassen sich die Beschäftigten an den Airbus-Standorten nicht bieten. An einem bundesweiten Aktionstag forderten die Beschäftigten des Flugzeugbauers den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen in den angelaufenen Verhandlungen.

„Die Geschäftsführung muss gemeinsam mit IG Metall und Betriebsräten eine Brücke in die Zukunft bauen, mit der Beschäftigung und Standorte in der Krise gesichert werden“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

Die Kolleginnen und Kollegen hatten für den Aktionstag einiges vorbereitet: In Hamburg setzte sich ein Autokorso mit blinkenden Warnlichtern und IG Metall-Fahnen aus den Fenstern in Bewegung, unterstützt von rund 200 Beschäftigten auf einer Kundgebung vorm Osttor. In Bremen machten mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen vorm Airbus-Werk Stimmung gegen den geplanten Stellenabbau. In Nordenham bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec gingen die Beschäftigten in den stillen Protest: 1170 leere Stühle machten darauf aufmerksam, um wie viele Arbeitsplätze es in der Auseinandersetzung geht. In Varel standen 500 leere Stühle symbolisch für die Arbeitsplätze, die am Standort von Premium Aerotec abgebaut werden sollen. Auch in Stade organisierten die Beschäftigten eine Kundgebung, in Buxtehude protestierten sie digital im Rahmen einer Online-Versammlung. Der Aktionstag war bereits der zweite nach Bekanntwerden der Abbaupläne.

In die Verhandlungen geht die IG Metall mit alternativen Forderungen.

„Mit Kurzarbeit, Vier-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzungen und anderen Instrumenten können wir die Mannschaft bis nach der Krise an Bord halten“, sagte Friedrich. Wer weniger arbeitet und auf Geld verzichtet, muss auch eine Aufstockung vom Arbeitgeber bekommen.

Mehr Bilder: igmetall-kueste.de
flickr.com/photos/ig_metall_kueste

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Fotos: IG Metall, Peter Bisping, Frank Holthusen, Carmen Jaspersen
Hamburg, Stade, Buxtehude, Bremen, Nordenham, Varel: Die Beschäftigten fordern den Erhalt von Arbeits- und Ausbildungsplätzen – mit Autokorsos, Kundgebungen, symbolischen Aktionen oder im Netz mit Online-Versammlungen.
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