„Wir müssen auf alles vorbereitet sein“

Bericht aus Geschäftsstelle OffenbachErste Werkschließung ist angekündigt. Betriebsräte und IG Metall bereiten Gegenwehr vor.

1. Oktober 20191. 10. 2019


Du bist auf dem Rückweg von dem Treffen der Betriebsräte von GKN Driveline in Lüneburg. Ihr habt eine Erklärung verabschiedet. Wie ernst ist es?

Sehr ernst. Das sieht man in Kaiserslautern. Melrose, der Eigentümer, ein britischer Finanzinvestor, hat kurzerhand entschieden, das Werk zu schließen und 320 Kollegen auf die Straße zu setzen. Ohne den Betriebsrat rechtzeitig zu informieren. Wir fürchten, dass das der Anfang war.

Gibt es weitere Anzeichen?

Alleine bei GKN Drivline in Deutschland sind innerhalb von drei Jahren 450 Arbeitsplätze abgebaut worden. Angeblich seien wir nicht wettbewerbsfähig. Die Autohersteller machen zudem Druck auf die Zulieferer, dass die nicht in Deutschland produzieren sollen, sondern in Ländern mit niedrigeren Löhnen.

Aber in Offenbach gibt es doch noch Arbeit?

Das ist das Trügerische. Wir haben genug zu tun, aber nur deswegen, weil auch bei uns schon viele Beschäftigte ausgeschieden sind. Es gibt keine Nachfolgeaufträge für 2021. Melrose ist ein Finanzinvestor, der nur eins will: Gewinne auf unsere Kosten machen. Melrose traue ich jede üble Machenschaft zu. Wir müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein.

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Foto: IG Metall
Vertrauensmann und Betriebsrat Lars Becker
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