Wir brauchen eine moderne Berufsbildung

Bericht aus Geschäftsstelle PaderbornJugendvertretungen kämpfen für Gleichstellung von dualem Studium und dualer beruflicher Ausbildung.

1. Oktober 20191. 10. 2019


In diesen Wochen wird im Bundestag über das „Berufbildungsmodernisierungsgesetz“ (BBiMoG) diskutiert. Der aktuelle Gesetzentwurf des BBiMoG bleibt hinter unseren Erwartungen an ein modernes Berufsbildungsgesetz (BBiG) zurück. Besonders verwundert uns, dass das duale Studium weiterhin nicht in den Geltungsbereich des BBiG fallen soll. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für ein duales Studium, laut Bundesinstitut für berufliche Bildung steigt die aktuelle Zahl auf bereits über 100000 Studierende jährlich. Mehr als die Hälfte dieser dual Studierenden absolviert ein sogenanntes praxisintegriertes duales Studium, dessen betriebliche Praxisphasen bisher nicht in den Geltungsbereich des BBiG fallen. Das bedeutet: Für sehr viele Studierende gilt keine tarifliche Ausbildungsvergütung, kein gesetzlicher Urlaubsanspruch und vor allem kein Ausbildungsrahmenplan, der doch die Verzahnung der Lerninhalte zwischen Hochschule und Betrieb regeln sollte. De facto gelten für diese Art des dualen Studiums keinerlei gesetzliche Qualitätsstandards, welche bei der dualen beruflichen Ausbildung selbstverständlich sind.

Aus verschiedenen Betrieben sind daher Briefe an Bundestagsabgeordnete geschrieben worden, neben anderen von der Jugendvertretung von Benteler Steel/Tube an den Paderborner Bundestagsabgeordneten Carsten Linnemann. Darin heißt es: „Das deutsche Modell der dualen Berufsausbildung wird weltweit geachtet und anerkannt. Grund dafür sind die hohe Qualität der Ausbildung und die Kompetenzen der daraus hervorgehenden Facharbeiterinnen und Facharbeiter. Wenn wir diese Standards halten wollen, dürfen wir keinen Wildwuchs in neuen Ausbildungsformen zulassen. Setzen Sie sich daher jetzt gemeinsam mit uns für diese Kolleginnen und Kollegen ein, und damit auch für die Aufnahme der dual Studierenden in das Berufsbildungsgesetz!“

alt
Foto: IG Metall
Der Ortsjugendausschuss der IG Metall Jugend präsentiert seine Forderungen zum Berufbildungsgesetz.
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