Senvion: Kein Verkauf als Ganzes – Chance auf Fortführung für den Service

Bericht aus Geschäftsstelle RendsburgDas Insolvenzverfahren bei Senvion läuft seit dem 1. Juli.

1. Oktober 20191. 10. 2019


Das Insolvenzverfahren bei Senvion läuft seit dem 1. Juli. Und seit Ende August ist es bittere Gewissheit, dass die Entwicklung und Produktion von Windenergieanlagen eingestellt werden.

Zu schlecht sind derzeit die Aussichten, insbesondere auf dem deutschen Markt, wenn es um den Zubau von Windenergieanlagen geht. Für den Entwicklungsstandort Osterrönfeld heißt das, dass mehrere hundert Beschäftigte von Kündigung bedroht sind.

Besser sieht es für den Bereich Service und Wartung aus, also dort, wo bereits aufgestellte Anlagen über längere Zeiträume hinweg betreut werden. Hier zeichnet sich eine Investorenlösung ab, die circa 500 Beschäftigten eine Perspektive bieten würde.

„Eine Investorenlösung für den Service würde zudem dazu führen, dass eine Transfergesellschaft, deren Einrichtung wir als Betriebsräte mit der Insolvenzverwaltung ausgehandelt haben, auch finanzierbar wäre“, erläutert Bernd Dombrowski, Betriebsrat bei Senvion in Osterrönfeld. „Die Kollegen würden nicht sofort in die Arbeitslosigkeit fallen und hätten ein wenig Luft, um sich zu qualifizieren und neu zu orientieren. Am besten in der Region und in der Windkraft.

Denn die Mammutaufgabe Energiewende, mit dem Ziel, den Bruttostromverbrauch bis 2030 zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien zu speisen, besteht fort. Ob sie auch eine Chance für Schleswig-Holstein bleibt, hierbei mit eigener Wertschöpfung Vorreiter zu sein, steht allerdings mehr denn je auf der Kippe.

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Foto: IG Metall Rendsburg
Bernd Dombrowski, Betriebsrat bei Senvion in Osterrönfeld
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