Ein Jahr Zukunftstarifvertrag bei Opel – eine kritische Zwischenbilanz

Bericht aus Bezirk Mitte IG Metall kritisiert fehlende Investitionen und Perspektiven für die Opel-Standorte Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach.

1. Oktober 20191. 10. 2019


Ein Jahr nach Abschluss des Zukunftstarifvertrages zwischen Opel und IG Metall zieht die IG Metall eine kritische Zwischenbilanz. Trotz aller Ergebnis-Verbesserungen fehlen die dringend notwendigen Investitionen.

„Die Verpflichtung zu Investitionen zur Bestandserhaltung und zur Beschäftigungssicherung wird verletzt“, kritisiert Rudolf Luz, Unternehmensbeauftragter der IG Metall für Opel. Lutz betont: „Damit verlieren die Opel-Beschäftigten das Vertrauen, mittlerweile haben über 6000 Arbeitnehmer den Betrieb verlassen.“

Aktuell gibt es im Unternehmen heftige Konflikte um die jüngst angekündigte Neuorganisation des Ersatzteilevertriebs, um die Zukunft des Getriebewerks, des Werkzeugbaus, des Presswerks und der Schmiede und nach wie vor um die Zukunft des Entwicklungszentrums. Jörg Köhlinger, IG Metall Bezirksleiter Mitte, sagt: „Aus unserer Sicht ist insbesondere für Rüsselsheim kein wirklich nachhaltiges Standortkonzept sichtbar. Anstelle notwendiger Investitionen in den Bestandserhalt werden systematisch unter Verletzung des Tarifvertrages und getroffener Vereinbarungen Kernbereiche aufgelöst. Nach wie vor ist nicht erkennbar, in welche Richtung Opel sich insgesamt entwickeln soll. Das demotiviert die Opel-Beschäftigten.“ Auch die Freistellung von knapp 30 Kolleginnen und Kollegen aus dem Entwicklungszentrum, die einem Betriebsübergang zu Segula widersprochen haben, hebt die Motivation ganz sicher nicht. Hier hätten andere Lösungen gesucht werden müssen.

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