Betriebsrätekonferenz Ost in Berlin

Bericht aus Geschäftsstelle LeipzigDer Betriebsrätepreis Ost geht an die mutigen Kolleginnen und Kollegen von Halberg Guss.

1. Oktober 20191. 10. 2019


Der außergewöhnliche Arbeitskampf im Sommers 2018 – es gab 47 Streiktage – stand bei der Betriebsrätekonferenz Ost am 28. August noch einmal im Rampenlicht. Die IG Metall ehrte den erfolgreichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen bei Halberg Guss in Leipzig und Saarbrücken als Lehrstück in Sachen Solidarität, Mut, Kampfeswillen und Durchhaltevermögen mit dem Preis „Gemeinsam. Engagiert. Mutig. Für eine gute Zukunft“.

Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig, gratulierte den 600 Kolleginnen und Kollegen der ehemaligen Neuen Halberg Guss zu ihrem Preis, den „sie für besonderes und herausragendes Engagement und für die Stärkung von Respekt, Solidarität, Toleranz und Gerechtigkeit in Betrieben und Gesellschaft mehr als verdient haben“. Kruppa betonte: „Es war ein scheinbar aussichtsloser Kampf David gegen Goliath. Doch die Kumpels in Leipzig haben mit ihrem Kampfeswillen das Unmögliche möglich gemacht und in konsequenter Einigkeit mit dem Schwesterbetrieb in Saarbrücken die Schließung beider Standorte verhindert. Das verdient unseren größten Respekt!“

„Liebe Kollegen, Ihr habt den Preis mehr als verdient. Ihr habt das Unmögliche erreicht: nämlich eine Perspektive für die Belegschaft und den Standort“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, in seiner Laudatio bei der Preisverleihung in Berlin. „47 Ta- ge wurde an bei- den Standorten gestreikt. Es war der erste gemeinsame Ost-/West-Streik und der längste Streik in Ostdeutschland. Allein dafür gebührt Euch der Preis.“

Jörg Hofmann überreichte den Preis stellvertretend für die Leipziger Belegschaft an den Betriebsratsvorsitzenden Thomas Jürs, seinen Stellvertreter Frank Eberhardt und Betriebsrat Thomas Karnik. Dass Solidarität bei den Kolleginnen und Kollegen in Leipzig auch nach dem eigenen Streiksommer groß geschrieben wird, stellten sie sofort unter Beweis. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro reichte Thomas Jürs an die streikende Riva-Belegschaft weiter. In Horath und Trier sind die Kolleginnen und Kollegen seit dem 11. Juni 2019 im Streik. Sie kämpfen für eine Heranführung an den Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie in Rheinland-Pfalz.

In seiner Laudatio betonte Jörg Hofmann: „Die Auseinandersetzungen und der Erfolg sind ein herausragendes Beispiel für die Durchsetzungsfähigkeit der IG Metall gerade auch im Osten; geprägt durch höchste Loyalität und Solidarität, großes Selbstvertrauen und tolle Aktionen.“ Die Voraussetzung für einen solch langen Streik sei ein hoher Organisationsgrad, erklärte Hofmann.

Mehr Infos auf: igmetall-leipzig.de

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Foto: Volker Wartmann
Preis für an die Kollegen der ehemaligen Neue Halberg Guss. Jörg Hofmann, Vorsitzender der IG Metall (r.), hielt die Laudatio. Es graqulierten Bernd Kruppa, Erster Bevollmächtigter IG Metall Leipzig (l.), Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall (2.v.l.).
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