Mitbestimmungspreise für Betriebsräte in Ostsachsen

Bericht aus Geschäftsstelle OstsachsenDer Deutsche Gewerkschaftsbund zeichnet die Arbeitnehmervertretungen von Accuma in Zittau und Maja Möbel in Wittichenau aus.


1. Oktober 20181. 10. 2018


Der Sächsische Mitbestimmungspreis des Deutschen Gewerkschaftsbunds würdigt wieder Betriebsräte der Region für die demokratische Beteiligung in Sachsen. Der erste Preis ging diesmal an Accuma in Zittau.

Schon die Gründung des Betriebsrats war mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Die erste Betriebsversammlung zur Wahl des Wahlvorstands musste außerhalb des Betriebs stattfinden, dennoch beteiligten sich über 90 Prozent der Beschäftigten. An konstruktive Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeber war in den ersten Jahren nicht zu denken, praktisch alle
betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmungsrechte wurden verwehrt. Es gab unzählige juristische Auseinandersetzungen, die der Betriebsrat alle gewann. Nach vielen Jahren ist es gelungen, gute betriebliche Regelungen für die Beschäftigten zu erreichen.

„Accuma ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, trotz großer Widerstände für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Mitbestimmung zu kämpfen. Gute Arbeit in unserer Region muss zukünftig selbstverständlich sein“, sagt Jan Otto, Erster
Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen.


Zweiter Preis an Betriebsrat der Maja Möbelwerke

Der zweite Preis ging an den Betriebsrat bei Maja Möbelwerke in Wittichenau. Trotz massiver Behinderungen des Arbeitgebers wurde im Betrieb mit rund 850 Beschäftigten 2017 ein Betriebsrat gewählt. Die Rechtmäßigkeit der Wahl des Wahlvorstands
wurde bestritten. Die IG Metall erhielt Hausverbot, man versuchte, die engagierten Beschäftigten einzuschüchtern.

Doch die Metallerinnen und Metaller ließen sich nicht beirren, informierten und warben neue Mitglieder im Möbelwerk. Viele Kolleginnen und Kollegen im Werk kommen aus Polen, deshalb wurden alle Infomaterialien auch ins Polnische übersetzt.

„Maja-Möbel ist in Ostsachsen ein strategisch wichtiger Betrieb und bedeutender Arbeitgeber. Die Betriebsratswahl war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu besseren Arbeitsbedingungen. Jetzt geht es darum, den bisherigen Weg erfolgreich fortzusetzen. Das Ziel der Beschäftigten ist der Tarifvertrag. Mittlerweile hat sich das Verhältnis zum Arbeitgeber auch zu einer kooperativen Sozialpartnerschaft entwickelt“, so Jan Otto.

| Das könnte Dich auch interessieren
Kontakt zur IG Metall

Newsletter bestellen