„Wir konnten uns gut einbringen“

Bericht aus Geschäftsstelle Außenstelle HildesheimDie fünf Anträge der Geschäftsstelle zur Rente, Seenotrettung und REACH-Petition wurden angenommen

1. November 20191. 11. 2019


483 Delegierte haben in Nürnberg auf dem Gewerkschaftstag diskutiert. Und ihr wart dabei. Wie war das?

Martina Baucks, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Lenze Automation Groß Berkel: Wir haben konstruktiv und engagiert debattiert. Die Themen waren sehr vielfältig: bezahlbarer Wohnraum, Kitaplätze, Klimaschutz, Arbeits- und Gesundheitsschutz. Unser Antrag zur Unterstützung der Petition gegen die Verkürzung der REACH-Zulassung durch die „European Chemistral Agency (Chromtrioxid) war uns wichtig. Und die „klare Kante gegen Rechts“ war ein großes Thema. Die betriebliche Rente konnten wir mit unseren Anträgen voranbringen.
Jasmin Bormann, Robert Bosch Hildesheim: Mir waren die Anträge zur Seenotentkriminalisierung, Verhinderung der Waffenexporte und zum Verhalten gegenüber der AfD und rechtsradikalen Menschen sehr wichtig. Ich finde es gut, dass den Geschäftsstellen Material zur Verfügung gestellt wird, um Vertrauensleute und Betriebsräte argumentationsstärker zu machen. Und die Jugendthemen wie gleiche Bildungschancen für alle.
Mathias Neumann, Zweiter Bevollmächtigter: Ich denke, wir alle haben uns deutlich für eine solidarische und offene Gesellschaft ausgesprochen. Und haben eine Vielzahl von Anträgen beschlossen, die einen Paradigmenwechsel auch in der Arbeitswelt fordern. Wir brauchen mehr und nicht weniger Mitbestimmung, damit wir die Arbeitswelt von morgen mitgestalten können. Das heißt auch: Wir müssen uns im Betrieb, in den Kommunen und auf Landesebene für einen fairen Wandel in eine digitale Gesellschaft einsetzen.
Olav Döring, Vertrauenskörperleiter Wabco Gronau: Das Thema Altersvorsorge nimmt in unserer Geschäftsstelle und in unserem Betrieb einen hohen Stellenwert ein. Die Debatten zur Rente waren kontrovers, aber zielgerichtet. Uns war es wichtig, unsere drei Anträge zur Rente durchzubringen – für ein solidarisches Rentensystem. Die betriebliche Altersvorsorge soll neben der Stärkung der gesetzlichen Rentenversicherung ausgebaut werden. Beim Betriebsrentenstärkungsgesetz wollen wir die Arbeitgeber nicht aus der Haftungspflicht entlassen.
Stefan Störmer, Betriebsratsvorsitzender Robert Bosch Hildesheim:  Bereits bestehende gute betriebliche Altersvorsorgesysteme müssen natürlich weiter gelten. Ich fand die stellenweise Komplexität, insbesondere bei Satzungsthemen, hoch spannend – gerade bei der Umsetzung von politischen Zielen bedarf es erhöhter Besonnenheit. Und es gab immer wieder auch knackige Diskussionen unter den Delegierten, aber dennoch mit hoher gegenseitiger Akzeptanz.

Was nehmt Ihr mit in den Arbeitsalltag?

Baucks: Ich konnte gesellschaftliche und tarifliche Zukunftsthemen mitgestalten und einiges für meine Kolleginnen und Kollegen voranbringen.
Bormann: Ich habe keine Ämter im Betrieb, jedoch helfen mir die beschlossenen Anträge bei meinem Engagement in der IG Metall.
Döring: Die Erkenntnis, die Beteiligung im Betrieb auszubauen.
Störmer: Eine hohe Motivation, die Mitglieder im Betrieb und die Vertrauensleute mehr an der Betriebsratsarbeit zu beteiligen.

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Foto: IG Metall
„Trotz kontroverser Debatten eine gute, solidarische und respektvolle Stimmung“: Zweiter Bevollmächtigter Mathias Neumann und die Delegierten Jasmin Bormann, Martina Baucks, Olav Döring und Stefan Störmer von der IG Metall Alfeld-Hameln-Hildesheim
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