70 Jahre Mitglied – IG Metall Pforzheim ehrt Else Sickinger

Bericht aus Geschäftsstelle PforzheimDie jetzt 92-jährige Pforzheimerin war quasi seit der ersten Stunde beim Wiederaufbau der Gewerkschaften nach Faschismus und Krieg als Angestellte der IG Metall Pforzheim dabei.

1. November 20191. 11. 2019


Die jetzt 92-jährige Pforzheimerin war quasi seit der ersten Stunde beim Wiederaufbau der Gewerkschaften nach Faschismus und Krieg als Angestellte der IG Metall Pforzheim dabei.

Am 1. Mai 1949 wurde sie Mitglied der IG Metall. Nach ihrer Ausbildung zur Verkäuferin im Reformhaus Eden wechselte sie dann zur IG Metall und arbeitete anfangs noch im ersten IG Metall-Büro im alten Arbeitsamt in Pforzheim, später dann in der IG Metall-Geschäftsstelle im Gewerkschaftshaus, die ersten zehn Jahre als einzige Verwaltungsangestellte.

Begonnen hat Else Sickinger ihre Tätigkeit bei der IG Metall Pforzheim im Jahr des Gründungskongresses des DGB 1949. Damals hatte die IG Metall Pforzheim nicht mal 1000 Mitglieder. In den 37 Jahren ihrer Tätigkeit bei der IG Metall bekam sie zahlreiche der Arbeiterbewegungen hautnah mit, so die Verabschiedung des Mitbestimmungsgesetzes 1951 und des Betriebsverfassungsgesetzes 1952, dessen Novellierung 1972 ebenso wie die erste tarifliche Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) 1954. Auch den längsten Arbeitskampf der IG Metall um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall 1956/57 in Schleswig-Holstein, den Streik 1963 um Arbeitszeitverkürzung und mehr Lohn begleitet mit massiven Aussperrungen in Baden-Württemberg erlebte sie mit. Und noch weitere Arbeitskämpfe in Baden-Württemberg begleiteten die Tätigkeit von Else Sickinger. Sie bekam die Einführung der 40-Stunden-Woche ebenso mit wie die „Steinkühlerpausen“ für Akkordarbeiter. Den letzten und längsten Arbeitskampf, der auch in Pforzheim und Mühlacker massiv geführt wurde, den sie in ihrem aktiven Arbeitsleben miterlebte, war dann der erfolgreiche Einstieg in die 35-Stunden-Woche 1984. Kurz danach ging sie 1985 in den Ruhestand.

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