Wirksamer Schutz in der Krise

Bericht aus Geschäftsstelle Gummersbach IG Metall Oberberg kämpft für die Leidtragenden des Corona-Debakels.

1. Mai 20201. 5. 2020


„Wegen der Corona-Krise war es wichtig, schnelle, klare und einfache Lösungen für die Menschen zu schaffen“, so Werner Kusel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Oberberg. „Deshalb haben IG Metall und Arbeitgeber die diesjährige Tarifrunde vorzeitig abgeschlossen.“ Vereinbart wurden jedoch wichtige Vorteile für die Arbeitnehmer: Beschäftigungssicherung, Entgeltsicherheit und gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Innerhalb von drei Wochen haben die Betriebsräte in der Hälfte der 100 von der IG Metall Gummersbach betreuten Betriebe Vereinbarungen über Kurzarbeit getroffen. Als „vorbildlich“ wertete Kusel die Vereinbarungen über Aufstockungsbeträge zum Kurz- arbeitergeld, wie sie etwa bei Merten, Metalsa, Megatech und Wessel gelten. Die meisten Betriebe reagierten aber ablehnend. „In der Krise zeigt sich so manch ein Charakter“, so Kusel.

Der Solidar-Tarifvertrag mit seiner Aufstockungsmöglichkeit von 350 Euro pro Beschäftigtem gilt leider nur für die tarifgebundenen Betriebe. Nicht tarifgebundene Unternehmen, vor allem solche, die erst kürzlich aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten sind (Kampf, Kind & Co.), rief Kusel auf, sich der Verantwortung für ihre Beschäftigten zu stellen.

In Betrieben ohne Betriebsrat, wo der Arbeitgeber für eine Kurzarbeitsregelung die Zustimmung jedes Beschäftigten einholen muss, werde sogar versucht, die Risiken auf die Kollegen abzuwälzen – nach dem Motto: „Entweder Du unterschreibst oder Du fliegst.“

Nach Erhalt der ersten Kurzarbeitergeld-Abrechnung gibt es viele Fragen, auf die die IG Metall sich vorbereitet hat: Stimmt die Abrechnung? Was ist mit meinem Urlaub? Und vor allem: Wie soll ich mit dem Einkommen auskommen? Sollte jemand durch die Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten, hilft unseren Mitgliedern die Schuldnerberatung „Comeback“. Wendet Euch vertrauensvoll an unser Büro. Wir helfen gerne weiter.

Sicherheit geht vor – auch im IG Metall-Büro. Zu den gewohnten Zeiten sind wir telefonisch und per E-Mail zu erreichen. Aus Schutzgründen haben wir jedoch die Zugangsregeln geändert: Persönliche Besuche sind auf das notwendige Minimum beschränkt und nur nach telefonischer Absprache möglich. Rechtsschutz ist in allen Fällen gewährleistet: Die Sekretäre sind telefonisch erreichbar.

alt
Foto: iStock.com/DIMUSE
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